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Freitag, 13. Juni 2025 Mediadaten Fankurve
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Holzminden (red). Vertreter aus der Region Holzminden nahmen am Festakt anlässlich des 326. Geburtstages von Johann Georg von Langen teil. Der Kultur- und Heimatverein Oberstadt ehrte am 31. Mai 2025 seinen berühmten Sohn mit einem feierlichen Programm.

Johann Georg von Langen hat auch in der Region Holzminden deutliche Spuren hinterlassen, auf die man heute noch in Holzminden, Grünenplan, Fürstenberg und im Solling stoßen kann. Den Festakt eröffnete Tilo Kummer, Minister für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten des Freistaates Thüringen. In ihren Redebeiträgen würdigten Dr. Holger Fischer von der TU Dresden, Professor Bernd Krämer vom Hils- und Verkehrsverein Grünenplan sowie die Waldpädagoginnen Theresa Hofacker und Gisa Möllering vom Waldpädagogikzentrum Neuhaus im Solling die nachhaltige Bedeutung Langens für die Forstwirtschaft.

Im Namen der Stadt Braunlage und der Berufsbildenden Schulen Holzminden übermittelten Bürgermeister Wolfgang Langer und BBS-Abteilungsleiter Heribert Döring ihre Grußworte. In seinem Beitrag erläuterte Döring die Gründe für die Umbenennung der Kreisberufsschule Holzminden in Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden im Jahr 1998. Der damalige Schulleiter, Oberstudiendirektor Manfred Günther, begründete die Namensgebung wie folgt: „Zum einen soll damit auf das Lebenswerk eines bedeutenden Mannes hingewiesen werden, zum anderen geben die Berufsbildenden Schulen ein Zeichen für ihre Eingebundenheit in die vielfältigen Verknüpfungen mit Handwerk, Wirtschaft und Verwaltung unserer Region.“

Döring ergänzte, dass die Georg-von-Langen-Schule seit 2014 das Vermächtnis ihres Namensgebers fortführt: Absolventinnen und Absolventen des Beruflichen Gymnasiums und der Fachoberschule pflanzen gemeinsam mit den Niedersächsischen Landesforsten Eichen entlang der von Johann Georg von Langen angelegten Eichenalleen im Solling. Die Pflanzorte werden per GPS dokumentiert. Im Rahmen der schulischen Abschlussfeiern bekommen die Absolventinnen und Absolventen der beiden Schulformen ein Pflanzzertifikat mit den GPS-Daten – als bleibende Erinnerung.

Wer war Johann Georg von Langen?

Johann Georg von Langen wurde am 22. März 1699 in Oberstadt am Rande des Kleinen Thüringer Waldes geboren. Mit fünfzehn Jahren ging er als Page an den herzoglichen Hof nach Meiningen und trat ein gutes Jahr später in den Dienst des Reichsfürsten Ludwig Rudolf zu Blankenburg im Harz. Durch seinen Fleiß wurde er am 9. Januar 1717 als Hof- und Jagdpage vereidigt.

Er absolvierte eine dreijährige Ausbildung in der höheren Forstlaufbahn unter der Leitung des Oberjägermeisters von Wolfskehl. In dieser Zeit befasste er sich mit Forstbotanik, theoretischer Mathematik, Trigonometrie, praktischer Landvermessung und dem Umgang mit Zeichenbesteck und Reißzeug. Damit schuf er etwas bis dahin Einzigartiges: exakte, flächengetreue und lagegerechte Karten zur Planung im Waldbau. Eine Studienreise führte ihn später an süddeutsche Fürstenhöfe sowie nach München, Dresden und Wien.

Am 19. Februar 1722 wurde von Langen zum Hof- und Jagdjunker ernannt. Er erhielt den Auftrag, die Forsten des Fürstentums Blankenburg zu vermessen und zu kartieren. Seine Übersichtskarte im Maßstab 1:80.000 revolutionierte die Kartographie im 18. Jahrhundert. Der daraus entstandene „Atlas der Blankenburger Forsten“ enthielt nicht nur Angaben zu Fläche und Betriebsalter, sondern auch zur Standortqualität mit gutachterlichen Einschätzungen.

Ab 1726 war er Forstmeister der Unteren Forsten. Sein Zuständigkeitsbereich umfasste die Ortschaften Braunlage und Blankenburg. Bereits 1727/28 begann er mit der Begründung von Nadelholzschlagflächen, 1731 führte er die Lärche im Harz ein.

Seine Expertise brachte ihn von 1736 bis 1742 in den Dienst des dänischen Königs, wo er das norwegische Forstwesen reformierte: Forstbezirke, Kartierung, gewerbliche Betriebe sowie die erste Glashütte Norwegens in Kongsberg gehen auf ihn zurück.

Pionier der modernen Forstwirtschaft

1742 kehrte von Langen zurück nach Braunschweig und wurde Hofjägermeister. 1745 nahm er seine Arbeit im Weserdistrikt auf. Von seiner Dienstwohnung im Schloss Fürstenberg aus plante er die systematische Vermessung aller Ämter. In dieser Zeit veränderte er das Waldbild maßgeblich: Wege, Schneisen, klare Wirtschaftspläne – und als sichtbares Zeichen Eichenpflanzungen entlang der neuen Wege.

1747 wurde Schloss Fürstenberg zur Porzellanmanufaktur bestimmt – mit von Langen als Leiter. Zugleich übernahm er die Eisenhütte Holzminden sowie weitere Standorte und reagierte auf den Bevölkerungszuwachs durch die Gründung geplanter Siedlungen – etwa in Grünenplan oder Fürstenberg.

Mit Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 1756 endete 1763 seine Tätigkeit im Weserdistrikt. Doch der inzwischen 64-Jährige sah sich noch nicht am Ende seines Schaffens: Er kehrte nach Dänemark zurück und plante auf der Insel Seeland eine nachhaltige Bewirtschaftung zur Sicherung der Holzversorgung. Johann Georg von Langen starb am 25. Mai 1776 im dänischen Jägersborg. In der Kirche zu Gentofte erinnert ein Gedenkstein an ihn mit der Inschrift: „Er war einer der Väter der dänischen Forstwirtschaft.“

Bürgermeister Wolfgang Langer kündigte an, dass die Stadt Braunlage zum 250. Todestag von Johann Georg von Langen im Rahmen des internationalen Museumstags am 17. Mai 2026 eine Gedenkveranstaltung plant.

Foto: Georg-von-Langen-Schule

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