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Samstag, 01. Februar 2025 Mediadaten Fankurve
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Stadtoldendorf (red). Bereits seit mehreren Jahren ist die Aufklärung zum Thema Cannabis ein fester Bestandteil im Angebot der Sucht- und Jugendberatung der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen gGmbH (bis 01.01.24: STEP gGmbH). 2024 wurde das Angebot unter anderem durch den „Grünen Koffer“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erweitert und fand bereits erste Anwendung, z. B. im Rahmen des breit gefächerten Präventionstages an der Oberschule Stadtoldendorf.

Ziel der Sucht- und Jugendberatung bei solchen Veranstaltungen ist es, junge Menschen für die Gefahren von Suchtmitteln und süchtigem Verhalten zu sensibilisieren und sie über Strategien zur Suchtprävention aufzuklären. Der „Grüne Koffer“ ist ein speziell für die Suchtprävention entwickelter Methodenkoffer, der anschauliche und interaktive Medien sowie Arbeitsmaterialien enthält und im Zuge der Cannabislegalisierung veröffentlicht und seitens der Niedersächsischen Landesstelle für Sucht- und Suchtfragen (NLS) in den Fachstellen für Sucht- und Suchtprävention geschult wurde.

Mit altersgerechten Informationen und durch die angewandten interaktiven Methoden, nicht nur rund um das Thema Cannabis, sondern auch zu den Themen Alkohol, Nikotin, illegale Drogen und Glücksspiel, werden die Jugendlichen spielerisch und gleichzeitig fundiert über die Risiken des Konsums und die Bedeutung von gesundheitsförderndem Verhalten aufgeklärt.

Beim Präventionstag in Stadtoldendorf nahmen insgesamt 98 Jugendliche teil, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Nach einem suchtbezogenen Aufwärm- und Aktivierungsspiel mussten die jungen Menschen im Folgenden unter anderem Mythen über Cannabis als richtig oder falsch bewerten und setzten sich gemeinsam mit den Sozialpädagog:innen mit dem Thema Sucht und Suchtentstehung sowie den verschiedenen Suchtformen (stoffgebundene – und stoffungebundene Süchte, z.B. Verhaltenssüchte wie Glücksspiel) auseinander.

Überraschend und eindrücklich war für viele Jugendliche insbesondere der „schmale Grad“ zwischen Probierkonsum, Missbrauchskonsum und Abhängigkeit. Dieser wurde anhand von jugendtypischen Fallbeispielen näher betrachtet und eingeordnet. Auch, welche unterschätzten Gefahren hinsichtlich des Potentials von Glücksspiel in für sie alltäglichen Gegebenheiten, wie dem Spielen am Handy, liegen können, war den meisten Jugendlichen nicht bewusst. Besonders diskutiert wurde, gemessen an der Aktualität, jedoch die Legalisierung und der Konsum von Cannabis. Insbesondere „Legal heißt nicht ungefährlich“ und „Was ist überhaupt in welchem Alter und unter welchen Rahmenbedingungen erlaubt?“ galt es altersangemessen zu vermitteln.

Suchtprävention bei Jugendlichen ist entscheidend, da das Jugendalter eine Phase ist, in der viele Verhaltensweisen geprägt werden. Der erste Kontakt mit Suchtmitteln wie Alkohol oder Cannabis erfolgt häufig in jungen Jahren und ist in angemessenem Maß auch durchaus als jugendtypisch zu betrachten. „Zeitgleich steigt jedoch das Risiko einer Abhängigkeit, sobald der Konsum funktionalisiert wird, beispielsweise um dazu zu gehören, besser schlafen zu können oder sich Sorgen und Ängste zu nehmen“, berichtet Sozialarbeiter Stefan Lubs. „Gerade in einer Zeit, in der durch die Legalisierung von Cannabis die Verfügbarkeit steigt und die Wahrnehmung des Risikos sinken könnte, ist es besonders wichtig, Jugendliche über die Gefahren aufzuklären. Präventionsveranstaltungen wie diese helfen, Mythen zu entkräften, die kritische Auseinandersetzung mit Suchtmitteln zu fördern und junge Menschen zu befähigen, selbstbewusste Entscheidungen für ein suchtfreies Leben zu treffen“, ergänzt Einrichtungsleitung Stephanie Dirks.

Damit dies möglich und für die Jugendlichen greifbar wird, wurden ihnen zum Abschluss entsprechende individuelle Schutz- und Risikofaktoren vermittelt und auch der Weg zu professioneller Unterstützung über die Mobile Jugendarbeit und der Sucht- und Jugendberatung aufgezeigt. „Die Beratung bei uns ist kostenlos und steht unter Schweigepflicht, ihr könnt euch jederzeit gerne an uns wenden – sei es, weil ihr selbst Fragen habt oder auch, weil ihr euch Sorgen um Freund:innen oder Familienangehörige macht. Bei uns findet ihr immer ein offenes Ohr“, verabschiedet Sozialarbeiterin Dunja Witting die Teilnehmenden.

Die Veranstaltung im November zeigte erneut, wie wichtig es ist, bereits frühzeitig Aufklärung zu leisten, um Jugendlichen Perspektiven für ein gesundes und suchtfreies Leben zu eröffnen. Auch hat sich abermals gezeigt, wie bedeutsam nicht nur die einzelnen Akteure im Landkreis sind, sondern vielmehr die teils bereits über Jahre stattfindenden Kooperationen und die Netzwerkarbeit. „Solche Veranstaltungen sind bedeutungsvoll und auch hilfreich als Auftakt. Das Thema (Sucht)prävention sollte aber idealerweise, damit es bei den Jugendlichen wirklich präsent bleibt, wiederkehrend in ihrem Alltagserleben auftauchen – sei es über die regelmäßige Wiederholung von Veranstaltungen in verschiedenen Altersetappen oder das Aufgreifen in der Schule, im Elternhaus oder an den Orten, wo Jugendliche ihre Freizeit verbringen, wie beispielsweise Jugendzentren oder Vereine“, sagt Stephanie Dirks.

Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Holzminden weist besonders darauf hin, dass der Konsum von THC im Kinder-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Schäden einhergeht. Je jünger die konsumierenden Personen sind und je früher der regelmäßige Konsum beginnt, desto wahrscheinlicher treten bleibende Hirnschädigungen auf. Die Hirnentwicklung ist in diesen Altersgruppen noch nicht vollständig abgeschlossen und kann durch psychoaktive Substanzen empfindlich gestört werden. Bei längerfristigem Cannabiskonsum steigt zudem das Risiko für eine Abhängigkeit und es kann in dieser Altersgruppe auch langfristig zu einer Minderung der geistigen Leistungsfähigkeit führen. Darüber hinaus weisen aktuelle Untersuchungen darauf hin, dass der frühe Einstieg ins Kiffen das Risiko für eine Schizophrenieerkrankung erhöhen kann.

An Präventionsveranstaltungen interessierte Einrichtungen, Institutionen oder Vereine können sich jederzeit gerne unter 05531 9907270 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an die Sucht- und Jugendberatung wenden.

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