Stadtoldendorf (red). Bereits 1864 gab es in Stadtoldendorf vier Gipswerke. Davon lagen drei in der Nähe der Steinbrüche und eins im Hooptal. Zum Transport des Gesteins und der zur Gipsherstellung nötigen Kohle einerseits, und zum Abtransport der Fertigprodukte andererseits richtet man 1893 eine zunächst mit Pferden, ab 1903 mit Lokomotiven betriebene Industriebahn mit einer Spurweite von 900 mm ein, die über einen Bremsberg auch an das Ladegleis der Staatsbahn angeschlossen war. 1957 endete der Betrieb, bei dem zweiachsige Dampf- und Diesellokomotiven zum Einsatz kamen.
Stadtoldendorf (red). Die Erinnerung an diese Industrie-Bahn und die vielen anderen kleinen Bahnen in den Sandsteinbrüchen wird von der Feldbahn Mühlenanger wachgehalten. Dazu findet alljährlich am Internationalen Tag des offenen Denkmals der beliebte Stadtoldendorfer Feldbahntag statt. Am Sonntag, dem 8. September, ist es wieder so weit: Von 11.00 bis 16.00 Uhr rollen am Mühlenanger in Stadtoldendorf die Diesellokomotiven mit ihren Zügen.
Neben Fahrten mit den Lorenzügen steht eine Ausstellung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Geräte des Stadtmuseums auf dem Programm. Wie immer sind Gäste mit ihren Treckern auch ohne Anmeldung herzlich willkommen, auch oder gerade, wenn die Fahrzeuge nicht restauriert sind und die Spuren des jahrzehntelangen harten Einsatzes zeigen. Ein besonderes Highlight werden wieder die Fahrten mit der Handhebeldraisine sein. Auf einer eigens dafür angelegten Strecke können Besucher dieses urtümliche Fahrzeug selbst ausprobieren.
Erstmals und ausnahmsweise werden Einachsschlepper und Bahn-Nebensignale aus zwei privaten Sammlungen zum Kauf angeboten. Und auch in diesem Jahr wird in der „Bahnhofsgaststätte“ wieder für das leibliche Wohl gesorgt. Neben Getränken und Gegrilltem steht ein reichhaltiges Kuchenbuffet zur Verfügung.
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