Holzminden (red). Es sollte eigentlich eine Lücke in der Kreiskasse entstehen, das besagten die Planzahlen. Doch jetzt fällt das Haushaltsergebnis 2023 des Landkreises Holzminden deutlich erfreulicher aus als gedacht. Statt des geplanten Defizites in Höhe von knapp 19 Mio. Euro wird der Haushaltsabschluss wohl bei etwa 4,5 Mio. Euro liegen. Im Plus wohlbemerkt. Das konnte der Landrat jetzt dem Kreisausschuss mitteilen. Grund für das gute Ergebnis sind unter anderem eine Bedarfszuweisung des Landes in Höhe von 10 Mio. Euro und höhere Schlüsselzuwendungen.
„Die Ende letzten Jahres noch an uns gegangene Bedarfszuweisung des Landes ist ein warmer Regen für den Landkreis gewesen“, kommentiert Landrat Michael Schünemann die Ergebnisentwicklung. „Damit haben wir natürlich nicht gerechnet, genauso wenig, wie mit den anderen positiven Entwicklungen.“ Mitte letzten Jahres hatte das Innenministerium des Landes Niedersachsen verkündet, dass es 39 hochverschuldeten Landkreisen, Städten und Gemeinden eine Zuwendung zukommen lassen wird, unter anderem auch dem Landkreis Holzminden.
Für den wirkte sich die Unterstützung aus Hannover ebenso positiv aus wie die ursprünglich viel geringer geplanten Schlüsselzuweisungen, die im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs aus Hannover an die Kommunen überwiesen werden. Insgesamt 7 Mio. Euro sind dem Landkreis in diesem Zusammenhang mehr zugestanden worden, eine Verbesserung, die so bei der Planung nicht erkennbar gewesen ist. „Unsere Planungen für den Doppelhaushalt 2023/24 basierten auf den Zahlen von 2021, insofern war auch diese Entwicklung für uns nicht absehbar“, beschreibt die für die Finanzen zuständige Erste Kreisrätin Sarah Humburg die unvorhersehbare Entwicklung.
Daneben kommen allerdings noch andere positiven Effekte wie etwa die Auflösung von Rückstellungen für ursprünglich erwartete Rechnungen im Jugendamt und Erstattungen bei den Allgemeinen sozialen Leistungen sowie für die Eingliederungshilfe für die massive Ergebnisverbesserung zum Tragen. „Das alles sind sehr positive Nachrichten für unsere Finanzsituation, wir müssen aber aufgrund weiter steigender Kosten davon ausgehen, dass wir in den Folgejahren deutlich im Minus bleiben werden“, mahnt Landrat Schünemann. Die Bedarfszuweisung sei schließlich ein Einzelfall, auf dessen Ergebnisverbesserung man sich nicht ausruhen dürfe.