Landkreis Holzminden/Hameln (red). Das Herbstgeschäft belebt den Arbeitsmarkt: Im September sank die Zahl der Arbeitslosen im Weserbergland um 520 auf 10.944 Menschen (-4,5 Prozent). Im September 2018 waren es noch 581 Personen mehr (-5,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,6, damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Augustwert und ebenfalls 0,3 weniger als vor einem Jahr. Sowohl in der Arbeitslosenversicherung als auch bei den Jobcentern konnte ein deutliches Minus verzeichnet werden. In der Arbeitslosenversicherung waren im September 3.702 Menschen arbeitslos gemeldet (-240 / -6,1 Prozent). Bei den Jobcentern ging die Arbeitslosigkeit um 280 auf 7.242 Männer und Frauen zurück (-3,7 Prozent). Auch die Langzeitarbeitslosen profitieren von der Herbstbelebung: Im Vergleich zum Vormonat waren mit 3.658 insgesamt 160 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Minus von 4,2 Prozent. Vor einem Jahr waren es sogar noch 642 Menschen mehr (-14,9 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich gesunken. Im September gingen 805 neue Stellen ein. Dies sind zwar 25 Stellen mehr als im August, jedoch 147 weniger als vor einem Jahr (-15,4 Prozent). Auch der Stellenbestand ist deutlich geschrumpft. Im aktuellen Berichtsmonat waren 2.875 Stellen, 155 weniger als im Vormonat und 660 weniger als in 2018 (-18,7 Prozent). Gerhard Durchstecher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln, erklärt: “Derzeit werden jeden Tag neue Wirtschaftsprognosen zur sich abschwächenden Konjunktur veröffentlicht. Die daraus resultierende allgemeine Unsicherheit der Betriebe schlägt zunehmend auch auf dem Arbeitsmarkt durch. Dies zeigt sich an einem zunehmenden Interesse der Unternehmen am Thema Kurzarbeit. Wir erhalten dazu in den letzten Wochen verstärkt Beratungsanfragen, doch nur ein Bruchteil von denen beantragt auch wirklich Kurzarbeitergeld.“
Ausländer/Flucht
Im Bezirk der Arbeitsagentur Hameln waren im September 2.737 Ausländer arbeitslos gemeldet, also 117 weniger als im Vorjahr. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Personen, die schon länger im Weserbergland leben, als auch neu hinzugekommene, geflüchtete Menschen. Die Anzahl derer, die aus ihrem Heimatland geflohen sind und sich bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen im Agenturbezirk Hameln arbeitslos gemeldet haben, belief sich im September auf 1.116 (-44 zum Vormonat).
Ausbildungsstellenmarkt
Das Endergebnis des aktuellen Berufsberatungsjahres, welches vom 01.10.2018 bis zum 30.09.2019 geht, erhalten Sie mit dem nächsten Arbeitsmarktbericht.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Hiermit werden neben den Arbeitslosen auch Personen dargestellt, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind. 1 Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im September 15.722 Personen, das waren 292 weniger als im Vormonat und auch 166 weniger als im vergangenen Jahr (-1,0 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote betrug 7,9 Prozent. Im August hatte sie bei 8,0 und vor einem Jahr ebenfalls bei 8,0 Prozent gelegen.
Entwicklung in den Landkreisen
In allen drei Landkreisen ist die Arbeitslosigkeit zum Vormonat gesunken:
- Hameln-Pyrmont -3,5 Prozent
- Holzminden -7,2 Prozent
- Schaumburg -4,2 Prozent
Im Vergleich zum September 2018 zeigt sich ein unterschiedliches Bild:
- Hameln-Pyrmont +2,1 Prozent
- Holzminden -1,4 Prozent
- Schaumburg -13,5 Prozent
In der Arbeitslosenversicherung meldeten die Landkreise zum Vormonat weniger Arbeitslose (HM-PY -4,7 Prozent / HOL -9,5 Prozent / SHG -5,7 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung sieht es ähnlich aus: HM-PY -2,9 Prozent / HOL -6,0 Prozent / SHG -3,4 Prozent.