Stadtoldendorf (kp). Man könnte es als eine Art Luxusproblem bezeichnen, mit dem es die Familie Schriever derzeit zu tun hat. Egal, ob bei den Direktvermarktungsstandorten in Form von Selbstbedienungsautomaten oder in den regionalen Supermärkten: die Produkte des Familienunternehmens sind bereits am Nachmittag fast restlos ausverkauft. „Die Nachfrage ist einfach so groß“, sagt Kai Schriever. Dabei wurde im Laufe dieses Jahres bereits ordentlich nachgerüstet. Nachdem im letzten Jahr das erste Hühnermobil präsentiert werden konnte, wurden mittlerweile zwei weitere angeschafft.
Bis zu 850 Eier werden pro Tag gelegt
Fast 1.000 Hennen sind es, die am Tag im Schnitt 800 bis 850 Eier legen. Doch die Nachfrage der Kunden reißt nicht ab. Im Oktober dieses Jahres will Kai Schriever noch einmal nachlegen. „Wir werden nochmal um 700 Hennen erweitern“, sagt er. Dann soll auch ein weiteres Hühnermobil hinzukommen. Mit 120.000 Euro soll es die bisher größte Investition sein. 450 Hennen sollen darin Platz finden.
Zwei Etagen stehen den Tieren zur Verfügung
Mit modernster Technik steht das Hühnermobil für eine ganz besonders umweltfreundliche und nachhaltige Produktion. Über zwei Etagen erstrecken sich Kaltscharrraum, Legebereiche, Sitzstangen und Futterstelle – alles in einem anhängerähnlichen Wagen. „Das Hühnermobil läuft völlig autark über eine PV-Anlage, alles aus Naturstrom“, erklärt Schriever. Morgens öffnet sich der Legebereich, gefolgt von einer Art Schranke in der unteren Etage. Dann haben die Hennen die Wahl: Neben dem Lege- und Scharrbereich steht ihnen nun auch ein eingezäunter Wiesenbereich als Auslauf zur Verfügung. „Das junge, frische grüne Gras ist für Hennen am besten“, sagt Schriever, „und nach zwei bis drei Wochen wird das Hühnermobil dann wieder an eine andere Stelle gesetzt und das alte Gras kann wieder nachwachsen.“
Ökologie und Nachhaltigkeit stehen im Fokus
Diese Art der Produktion, mit diesem besonderen Augenmerk auf Ökologie und Nachhaltigkeit, ist für Kai Schriever eine Erklärung für die große Nachfrage nach seinen Produkten. „Der Kunde will wieder wissen, was er isst, Geiz ist nicht mehr geil, lieber gibt man mal wieder einen Euro mehr aus, aber dafür weiß der Kunde, wo es herkommt“, sagt er. Und um noch mehr auf die Kundenwünsche einzugehen, hat das Familienunternehmen seine Produktpalette sogar erweitert: „Wir kooperieren mit anderen regionalen Betrieben wie Birgit‘s Bauernladen in Mainzholzen und bieten daher auch Mett- und Dosenwürste an oder saisonale Kartoffeln von Bauern aus Börry.“ Ganz neu ist zudem das Angebot von Bratwürsten, Grillfleisch und Erdbeeren - alles rund um die Uhr am Selbstbedienungsautomaten zu bekommen. Insgesamt gibt es bereits fünf solcher Direktvermarktungsstellen im Landkreis Holzminden. „Die Kunden nehmen diese Art der Selbstbedienung sehr gerne an“, weiß Kai Schriever. Mittlerweile verkaufen sie über 50 Prozent ihrer Produkte auf diese Weise. Der Rest geht an die regionalen Supermärkte, wo die Produkte der Familie Schriever ebenfalls freudig angenommen werden.
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