Stadtoldendorf (rus). Wöchentlich passieren die Landesstraße 581 (Odfeld) zwischen Stadtoldendorf und Eschershausen hunderte Lastwagen. Allein für die größeren Firmen in Stadtoldendorf und Eschershausen sind es über 1.000, wie Thomas Bremer, Geschäftsführer der VG-Orth GmbH & Co. KG ermittelt hat. Große Sorgen macht sich der Unternehmer über die Planungen der Landesbehörde, die L581 künftig nicht mehr nutzen zu wollen.
Der Hintergrund: Die Landesstraße 581 auf dem Odfeld soll im Zuge der Umgehungsstraße um Eschershausen außer Betrieb genommen werden, in dem sie nicht an die künftige Bundesstraße angeschlossen werden soll. So sehen es zumindest die derzeitigen Planungen vor. Pendler und der übrige Verkehr zwischen den beiden Städten müssten dann den Umweg über die Abzweigung Amelungsborn in Kauf nehmen, ein Umweg von mindestens 1,5 Kilometern, wie Bremer vorrechnet. „Durch den Wegfall der L581 und den Umweg müssen wöchentlich 1.500 bis 1.750 vermeidbare LKW-Kilometer gefahren werden“, so der Geschäftsführer. Hinzu komme, dass die Landesstraße bereits jetzt in teils desolatem Zustand ist und dringend einer Sanierung bedarf.
Doch allein die Mehrkilometer und die dadurch höheren Liefer- und Spritkosten sowie natürlich in Summe auch ein höherer CO²-Ausstoß sind nicht allein die Gründe für den Unmut, auch die Lenkzeiten sind ein zunehmendes Problem. Durch den Umweg und die streng getakteten Verbindungen kommt es vor, dass Fahrer in Eschershausen Pause machen müssen, obwohl sie nur noch bis Stadtoldendorf fahren müssten. Das steigert die Kosten. „Die Lenkzeiten sind sehr streng“, erklärt Bremer. Der Geschäftsführer rechnet mit 50 Stunden mehr Lenkzeit, „das ist mehr als eine ganze Lenkzeit-Woche“. Allein für die Stadtoldendorfer Gipsindustrie rollen wöchentlich im Schnitt 500 Lastwagen über das Odfeld, außen vor sind da noch die vielen Pendler, die die Landesstraße täglich teils mehrfach nutzen sowie der übrige Liefer- und Geschäftsverkehr.
Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders und Bürgermeister Helmut Affelt sind mit den Planungen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ebenfalls nicht einverstanden. „Die Samtgemeinde steht im Kontakt mit Herrn Brockmann“, dem Leiter der Straßenbaubehörde, so Anders. Im Rathaus befürchtet man seit Bekanntgabe der Planungen eine Schwächung der hiesigen Wirtschaftsstandorte, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Entwicklung neuer Gewerbegebiete. „Unsere Region wird abgehängt, das darf nicht sein“, stellt Anders klar. Gemeinsam mit Helmut Affelt hatte Anders der Firma VG-Orth einen Besuch abgestattet, um die Stimmung der Unternehmer einzufangen. Der Wegfall der L581 müsse verhindert werden, so das Resümee. „Neben dem Lieferverkehr und Pendlern dürfen wir auch Feuerwehr und Rettungsdienst nicht vergessen“, stellt Anders klar. Helmut Affelt ergänzt: „Der Stadtrat steht dahinter und fordert neue Planungen von der Landesbehörde“.
Fotos: rus