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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Eschershausen-Stadtoldendorf (lbr). In kürzester Zeit sammelte der Betreiberverein des Eschershäuser Freibades Spenden für das Projekt Wärmeleitung und feierte am 11. September mit mehr als 200 Personen den Spatenstich – doch nun veröffentlichte die Verwaltung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf eine mahnende Pressemitteilung zum Zustand des Bades. „Die Samtgemeinde ist zwar weder Eigentümerin der Liegenschaft noch Betreiberin des Freibades, fühlt sich aber in einer gewissen Pflicht, gesundheitliche Risiken für die Badegäste aufzuzeigen und die begrenzten finanziellen Ressourcen der Samtgemeinde verantwortlich und wirtschaftlich einzusetzen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Gutachten zeigt Investitionsbedarf von mindestens 1,8 Millionen Euro

In einem nicht öffentlichen Samtgemeindeausschuss in der vergangenen Woche stellte die Samtgemeindeverwaltung ein Gutachten zum baulichen sowie technischen Zustand des Freibades Eschershausen vor. „Zwar wurde in den letzten Jahren immer behauptet, dass der Zustand des Bades mit Ausnahme der Heizung einwandfrei sei, doch belegt das nunmehr vorliegende Gutachten, welches dem Samtgemeinderat in einer vertraulichen Sitzung in der vergangenen Woche von den Gutachtern vorgestellt wurde, gravierende Abweichungen von den allgemein anerkannten Regeln der Technik für die Badewasseraufbereitungstechnik für das Schwimmer- und das Nichtschwimmerbecken. Das Gutachten besagt, dass die Anforderungen der DIN 19643 (Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser) nicht erfüllt werden. Es weist darauf hin, dass diese Anforderungen jedoch aufgrund des Infektionsschutzgesetzes zwingend einzuhalten sind“, heißt es in der Pressemitteilung der Samtgemeinde weiter. „Um die dargelegten erheblichen Mängel zu beheben, sind nach dem Gutachten Investitionen von mindestens 1,8 Millionen Euro notwendig. Der eigentliche Zustand der Becken, die in den 1960er Jahren gebaut wurden, wurde noch nicht untersucht. Hierzu wurden Probebohrungen durch die Gutachter empfohlen. Es besteht das Risiko eines weiteren Investitionsbedarfs von mehreren Millionen Euro, sollte es sich als notwendig erweisen, dass auch die Becken saniert werden müssen.“

Zudem stellt die Verwaltung den Bau der Wärmeleitung im Zusammenhang mit den weiteren technischen Mängeln in Frage und lässt auch den Beschluss des Samtgemeinderates, den Betriebskostenzuschuss in Höhe von circa 124.000 Euro durch die Kommunalaufsicht prüfen: „Zwischenzeitlich wurde durch mindestens ein Samtgemeinderatsmitglied in den sozialen Medien aus der vertraulichen Samtgemeinderatssitzung bekannt gegeben, dass die Auszahlung des Betriebskostenzuschusses in voller Höhe für 2024 beschlossen worden ist. Dieser Beschluss wurde mehrheitlich getroffen, obwohl in diesem Jahr das Freibad nur für wenige Wochen geöffnet war. Daher wird der Beschluss der Kommunalaufsicht zur Prüfung der Rechtmäßigkeit vorgelegt“, so die Verwaltung.

Betreiberverein sieht sich gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten

„Ja, es stimmt, dass das Bad mit den Altanlagen nicht alle Regeln der DIN-Norm erfüllt. Doch unsere Werte werden regelmäßig durch das Gesundheitsamt überprüft und sind ohne Beanstandung“, erklärt Stefan Roschewitz, 1. Vorsitzender des Betreibervereins, und weist damit alle gesundheitlichen Bedenken zurück. Zudem werde das Quellwasser, mit dem das Bad versorgt wird, ebenfalls von einer Landesbehörde regelmäßig geprüft. Dem Betreiberverein sei bewusst, dass das Bad in die Jahre gekommen ist und dass es einen Investitionsstau gebe; jedoch sei die Samtgemeinde für Investitionen zuständig und nicht der Betreiberverein. Dies sei in der Nutzungsvereinbarung geregelt, die im Januar 2000 geschlossen wurde. „Wir haben es mit gesundem Menschenverstand versucht, doch so langsam sehen wir uns gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten“, so Roschewitz. Auch Hermann Grupe (FDP), Mitglied des Samtgemeinderates, zeigte sich geschockt von der Pressemitteilung der Verwaltung: „Sowas habe ich politisch bisher nicht erlebt.“

Stadtdirektor Andreas Fischer sagt klar: „Wir als Stadt stehen zu 100 Prozent hinter dem Verein. Alle Beschlüsse des Stadtrates zum Freibad haben wir immer einstimmig und ohne Zögern getroffen. Das Vorgehen der Samtgemeindeverwaltung ist völlig überzogen und nicht gerechtfertigt. Wir haben seit Jahren einen Investitionsplan gefordert und keinen bekommen.“ Dies bestätigt auch Jens Baumert (FDP), Mitglied des Samtgemeinderates: „Wir haben einen demokratischen Beschluss gefasst, den Betriebskostenzuschuss für das Jahr 2024 zu zahlen. Die Verwaltung macht hier Politik, und das ist nicht in Ordnung.“

Keine Gelder für Sanierung

Die Samtgemeindeverwaltung weist abschließend darauf hin, dass die finanziellen Ressourcen der Samtgemeinde begrenzt seien: „An dieser Stelle ist anzumerken, dass auf die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf in den kommenden Jahren Investitionen für Pflichtaufgaben in Höhe von über 20 Millionen Euro für die Bewältigung von Bauprojekten, wie den Umbau von zwei Grundschulen zu Ganztagsschulen, den Neubau von zwei Kindertagesstätten sowie mehrere Um- und Neubauprojekte im Bereich Feuerwehrgerätehäuser, zukommen. Allein hierfür ist in den kommenden Jahren mit erheblichen Mehrbelastungen der Mitgliedsgemeinden zu rechnen, da sie schlussendlich diese und weitere Projekte über die Samtgemeindeumlage finanzieren müssen.“

„Die Lage ist einwandfrei“, erklärt Hermann Grupe. „Die Leitung ist finanziert und der Bau wird fertiggestellt. Die Solidarität für das Freibad in Eschershausen ist unfassbar positiv. Die Samtgemeindeverwaltung kann ich hingegen nur dringend auffordern, zur Sachlichkeit zurückzukehren“, so Grupe abschließend.

Foto: lbr, Samtgemeinde

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