Polle (red). Seit mittlerweile sechs Wochen gelten auf der Weserfähre Polle eingeschränkte Betriebszeiten. Wurden im Juli die Fährzeiten noch für Berufspendler und die in der Ente befindliche Landwirtschaft auf die Morgen- und Abendstunden geteilt, gilt seit Mitte August der Ein-Schicht Plan bis 14:00 Uhr. An den Wochenenden wird fast Normalbetrieb gefahren. Und das wird sich auch bis Ende nächster Woche nicht ändern. Die Frage nach dem „Warum“ ist schnell beantwortet.
„Die Fähre ist personell unterbesetzt“, erklärt der Bereichsleiter der Landkreis-Straßenmeisterei, Jürgen Twele. Drei Beschäftigte mit dem entsprechenden Patent zum Führen der Fähre stünden zur Verfügung, wenn zwei davon abwesend seien, bliebe nur noch einer übrig, der den Betrieb aufrechterhalten könne, so Twele. Allerdings sei „Licht am Ende des Tunnels“ zu sehen, denn ein weiterer Mitarbeiter stehe kurz davor, zur Prüfung zum Fährmann zugelassen zu werden. „Der Plan ist, im Herbst einen Prüfungstermin zu bekommen, so dass sofort nach Abnahme der Prüfung drei feste Fährleute und ein Ersatzmann das Übersetzen der Fähre zu den regulären Betriebszeiten sicherstellen können“, hofft man in der Straßenmeisterei. Ausnahmesituationen wie die derzeit herrschende sollen dann nicht nur in der Planung absolute Ausnahmen bleiben.
Eine stärkere Personaldecke sieht der Stellenplan für die Fähre nicht vor, ein schnelles Rekrutieren entsprechenden Ersatzpersonals mit den erforderlichen Patenten und Fähigkeiten ist nicht so ohne weiteres möglich, weil die Anforderungen weit über den Besitz eines Sportbootführerscheins hinausgehen. Die Weserfähre ist gewerblich unterwegs, deshalb sind andere Voraussetzungen zu erfüllen als beispielsweise bei den Personenfähren im näheren Umfeld. „Die Einschränkungen gerade jetzt in den Sommermonaten sind natürlich bitter, eine Änderung der Situation braucht aber leider etwas Zeit“, bittet Landkreis-Sprecher Peter Drews um Verständnis. Die Straßenmeisterei, in deren Zuständigkeit die Fähre liegt, sei aber bemüht, Fährennutzer frühestmöglich und umfänglich zu informieren. Neben „analogen“ Aushängen in den Schaukästen der Fähre, auf der Fähre selbst und am Weserradweg bzw. den Personenfähren werden die geänderten Betriebszeiten in der regionalen Presse, auf der Homepage des Landkreises, den sozialen Medien und über die Bürger-Informations-und-Warn-App (BIWAPP) veröffentlicht.
Bis Donnerstag, den 5. September gelten weiter die Fährzeiten von Montag bis Freitag jeweils von 6:30 Uhr bis 14:00 Uhr, am Sonnabend und Sonntag fährt sie von 10 Uhr bis 18 Uhr.
Foto: Landkreis Holzminden