Holzminden (red). In Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen wurde im letzten Jahr das „Bündnis gegen Depression Südniedersachsen“ im Landkreis Holzminden etabliert. Das Bündnis, dem unter anderem der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Holzminden und das Holzmindener AMEOS Klinikum angehören, verfolgt das Ziel, die gesundheitliche Situation depressiv erkrankter Menschen zu verbessern, das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung zu erweitern, Stigmatisierungen abzubauen und letztendlich damit auch Suiziden vorzubeugen. Mithilfe einer ins Leben gerufenen Projektgruppe sollen dafür jetzt Wanderbänke im Landkreis über die Krankheit Depression aufklären.
Was steckt hinter der Idee „Wanderbank“? „Bunt oder auffällig gestaltete Bänke wandern quer durch den Landkreis“, beschreibt Kerstin Kreter vom Sozialpsychiatrischen Dienst das Szenario genauer. Durch stetige Standortwechsel würden die im sechs- bis achtwöchigen Wechsel immer wieder an verschiedenen Orten im Stadt- und Dorfbild auftauchen, so Kreter. Die Wanderbank solle die Menschen im Landkreis auf die Erkrankung und auf Beratungs- und Hilfsangebote aufmerksam machen. Angebrachte Infoboxen böten außerdem die Möglichkeit, sich über das Krankheitsbild, Beratungsstellen und die Bündnisarbeit zu informieren.
Interessierte Einrichtungen haben ihre Bänke in Zusammenarbeit mit und ohne Betroffene so gestaltet, dass sie Menschen für das Erkrankungsbild interessieren und sensibilisieren. „Die Gestaltung der Bank haben wir dabei völlig der jeweiligen Einrichtung überlassen“, erklärt Kerstin Kreter. Der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt gewesen. Wichtig seien allein die Wetterbeständigkeit und eine Möglichkeit zum Anbringen der Infoboxen gewesen.
Die Idee für das Projekt stammt vom Sozialpsychiatrischen Verbund des Landkreises Northeim und den Ambulanten Hilfen Northeim. Deren über ein Jahr laufendes Projekt wurde mit einer Versteigerung der Bänke auf der im letzten Jahr stattgefundenen Landesgartenschau in Bad Gandersheim beendet.
Da jedoch nach Ansicht vieler Beteiligter im Bündnis gegen Depression ein gänzliches „Verschwinden“ dieses Projektes sehr schade gewesen wäre, hat der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Holzminden gemeinsam mit der Tagesstätte der Harz-Weser-Werke, dem Paritätischen Dienst Holzminden, der psychiatrischen Institutsambulanz des AMEOS Klinikums, dem Wohnheim „Haus am Kellberg“, der rechtlichen Betreuerin Stefanie Roempler-Wasilke mit ihrer Wohngemeinschaft „Hedwigs Senioren WG“ und der Einrichtung Leben&Wohnen Delligsen dazu entschlossen, das Projekt im Landkreis Holzminden weiterzuführen.
Weitere Informationen über die Arbeit des Bündnisses gegen Depressionen und zum Thema „die Wanderbank“ lassen sich auf der Internetseite https://gesundheitsregiongoettingen.de/buendnis-gegen-depression/ finden.
Wer Interesse an diesem Projekt hat oder weitere Informationen möchte, kann sich gern mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst in Verbindung setzen. Ansprechpartnerin ist Kerstin Kreter, zu erreichen unter
Foto: Sven Wiegand (Tagesstätte Holzminden)