Landkreis Holzminden (red). Bisher war das Frühjahr kühl und feucht. Die ersten beiden Aprilwochen haben zahlreiche Landwirte genutzt, um zwischen den Regenschauern schon einige Zuckerrüben auszusäen. Wind und Sonne haben in den letzten Tagen dafür gesorgt, dass nun die letzten Rüben ausgesät werden. Beim Rübenanbau setzen die heimischen Bauern weiter auf Kontinuität: Die Rübenfläche bleibt gegenüber dem Vorjahr etwa konstant.
Langsam steigen die Temperaturen und die Böden sind vielerorts mittlerweile abgetrocknet. „Der Boden ist reif und die Rübensamen müssen jetzt in die Erde. Mit Aussaaten Mitte April sind unsere Landwirte witterungsbedingt später dran als üblich“, so der Geschäftsführer des Zuckerrübenanbauerverbandes Südniedersachsen e.V., Dirk Wollenweber. „Aber wenn der Boden sich jetzt schnell erwärmt, können sich die Zuckerrüben noch gut entwickeln.“ Die gefallenen Niederschläge haben den trockenen Unterboden zumindest teilweise aufgefüllt. Die Zuckerrübe als tief wurzelnde Pflanze kann im Laufe des Jahres auf das im Boden gespeicherte Wasser zurückgreifen. Entscheidend für einen guten Zuckerertrag sind ohnehin ausreichende Niederschläge im Sommer und im Idealfall ein Spätsommer mit hoher Einstrahlung.
Der heimische Anbau von Zuckerrüben garantiert seit Jahrzehnten eine sichere regionale Versorgung. Gerade in der seit über einem Jahr sicherheitspolitisch angespannten Zeit leisten die Landwirte auch mit dem Zuckerrübenanbau einen wertvollen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln.
Die jetzt ausgesäten Rüben werden nach der Ernte von September bis Januar kontinuierlich an die Zuckerfabriken geliefert und sichern die Zuckerversorgung für Millionen von Verbrauchern in Norddeutschland. Außerdem werden parallel aus den entzuckerten Rübenschnitzeln hochwertige Futtermittel erzeugt. Beim Verarbeitungsprozess der Rüben in den heimischen Zuckerfabriken fällt auch ein Kalkdünger an, der von den Landwirten zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit genutzt wird.
Foto: Hans-Heinrich Schnehage