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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Höxter (TKu). Mit dem Frühling und der Eröffnung der Landesgartenschau in Höxter nimmt auch die Kunst in Höxter an Fahrt auf. Im „Pavillon der Kunst“ auf dem Wall zwischen Stadthalle und Nikolaistraße ist nun die erste von insgesamt fünf aufeinander folgenden Kunstausstellungen im Beisein von der LGS-Geschäftsführerin Claudia Koch und Bürgermeister Daniel Hartmann feierlich eröffnet worden, unter der Moderation von LGS-Pressesprecherin Manuela Puls. Die Kunstausstellung des Künstlerpaares Elisabeth Brosterhus und Burkhard Meyer steht unter der Überschrift „Zerbrechliche Schönheit - Landschaftsfragmente aus OWL“. Als Ausstellungsfläche, die „ihresgleichen sucht“, bezeichnete Bürgermeister Daniel Hartmann den Pavillon der Kunst.

Der gläserne Pavillon werde in den nächsten Monaten der Dreh- und Angelpunkt für Kunstschaffende und all diejenigen, die sich von Kunst rund um die Themen Garten, Blumen und Natur verzaubern ließen, so der Bürgermeister. Den Auftakt für die jeweils vierwöchigen Ausstellungen machen jetzt Elisabeth Brosterhus und Burkhard Meyer. Direkt in der Nähe des Haupteingangs nahe der Stadthalle können sich die Gäste von der „Naturkunst“ gleich zu Beginn ihres Gartenschau-Besuches inspirieren lassen. Die Kunstinstallation von Brosterhus und Meyer zeigt prägende Teile des Kulturlandes: Felder und Ackerflächen, Bäume und Wald, Wildblumen. Inspiriert von den Landschaften Ostwestfalens wird das Glashaus zu einem Kunst-Ökosystem, welches aus diesen verschiedenen Elementen zusammengesetzt ist. Die Künstler gehen nach ihren Angaben dabei der Erkenntnis nach, dass der Mensch ohne Pflanzen nicht lebensfähig ist.

„So wenig wie die Fische sich des Wassers bewusst sind, in dem sie so munter schwimmen, so wenig denken die Menschen an die Pflanzen, die ihnen das Leben ermöglichen. Die Vegetation ist die Existenzgrundlage für alle anderen Lebewesen, für Menschen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen. Dem Pflanzenwesen kommt man vor allem durch das Tor der Sinne näher“, so zitiert Elisabeth Brosterhus den deutschamerikanischen Kulturanthropologen, Ethnobotaniker und Buchautor Wolf Dieter Storl hinsichtlich der Ausstellung.

Bereits Paul Klee habe bereits festgestellt, dass „die Zwiesprache mit der Natur für den Künstler unabdingbare Voraussetzung für das künstlerische Schaffen bleibt“, denn „der Künstler als Mensch ist selber Natur und ein Stück Natur im Raume der Natur“. In dieser Tradition stehend, habe das Künstlerpaar immer wieder Naturstudien vorgenommen und sich der Frage angenähert, wer denn diese Mitlebewesen sind, die 85 Prozent der Organismen auf unserem Planeten ausmachen. Bei ihren Streifzügen durch die Natur finden sie Orte und Momente, welche sie in ihren Bann ziehen, emotional werden lassen und ergreifen, heißt es von Brosterhus.

Im Atelier verbildlichen sie dann diese Erinnerungen. Und genau so seien ihre Arbeiten entstanden, welche die beiden Künstler:innen in dem Pavillon der Kunst zeigen. Darin sind einzelne Werkreihen unterschiedlichen Themen gewidmet: Die Stahltafeln sind von den Farbtönen der Feldbewirtschaftung in OWL inspiriert, welche, je nach Jahreszeit, Wetter und Pflanzenwachstum, ihre Farben und Flächen wechseln. Die verarbeiteten Halbedelsteine und Goldbronze symbolisieren Kostbarkeit und Wertigkeit des Bodens, auf dem Nahrung wächst. Die Glasobjekte sind Abformungen von Baumrinde aus heimischen Wäldern. Viele Nadelbäume aus der Region sind den Borkenkäfern zum Opfer gefallen, wovon das Arrangement der Äste im Raum zeuge, so die beiden Künstler.

Durch die Übertragung des regionalen Fichtensterbens ins Glos kann dieser momentane Zustand als gläsernes Fossil für die Nachwelt in Erinnerung bleiben, um aus den Fehlern zu lernen. Farbige Schatten werfen die Wildpflanzenzeichnungen vom Dach in den Raum, welche auf Fensterfolie gedruckt sind. Wildpflanzen verschwinden immer mehr aus unserer Feldmark, führen sie doch mittlerweile eher ein „Schattendasein“ im Kulturland. Noch bis zum 21. Mai 2023 kann die Kunstausstellung mit Werken von Brosterhus und Meyer bestaunt werden. Am 14. Mai, am diesjährigen Muttertag, wird es am Pavillon der Kunst ein kleines Konzert der jungen Musikerin SelManie in der Zeit von 11:30 Uhr bis 12:15 Uhr geben sowie eine Künstlerlesung von Bosterhus und Meyer. Das „Finish“ macht Hans-Jürgen Immand am 21. Mai mit seinem Gitarrenkonzert von 17:30 bis 18:30 Uhr mit ausgewählten Gitarrenstücken aus Blues, Jazz und Klassik. Der Musiker entführt die Besucherinnen und Besucher in Klanglandschaften von Weite, Wasser und Luft. Damit endet auch die Ausstellung am Pavillon der Kunst. Vier weitere Künstler aus OWL werden folgen.

Fotos: Simone Kube

 

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