Holzminden (red). Der Landkreis Holzminden und seine Mitgliedkommunen arbeiten künftig gemeinsam an der Bereitstellung einer kreisweiten Geodateninfrastruktur. Landrat Michael Schünemann und die sechs Hauptverwaltungsbeamten von den Samtgemeinden, der Stadt Holzminden und dem Flecken Delligsen haben bei ihrer turnusmäßigen Konferenz im Rathaus Bodenwerder eine entsprechende Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die in einer vom Landkreis zu besetzenden Personalstelle bündelt.
Die INSPIRE-Richtlinie (INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe) der Europäischen Union verpflichtet alle Kommunen, eine solche vereinheitlichte Struktur zu schaffen, damit eine einfachere, grenzüberschreitende Nutzung von Daten in Europa möglich ist. Die Richtlinie wurde mittlerweile in ein niedersächsisches Landesgesetz überführt, das 34 infrastrukturelle Einzelthemen wie etwa die Erfassung von demografischen Daten, Daten zur Bodenbeschaffenheit bzw. -nutzung oder auch von Produktions- und Industrieanlagen bzw. Gebäuden beinhaltet.
Mit der Schaffung der kreisweiten Stelle sollen nicht nur die Geodaten gesammelt werden, sondern auf Sicht auch als Dienstleistung allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Dabei wird der künftige INSPIRE-Beauftragte von einer Arbeitsgruppe unterstützt werden, der Vertreter aller Mitgliedskommunen angehören. Bisher waren diese Daten nur isoliert bei einzelnen Gemeinden zu finden.
„Die EU-Richtlinie umzusetzen hätte, für alle Kommunen den gleichen Aufwand bedeutet“, ist sich Landrat Michael Schünemann bei der Unterzeichnung sicher. Eine Bündelung des Aufwandes sei deshalb auf jeden Fall für alle eine Kostenersparnis und verbessere das Know-how bei der Umsetzung.
Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden