Stadtoldendorf (red). Traditionell bestritten bislang die Chöre des Musik- und Kulturvereins das Adventskonzert. Coronabedingt ist das Chorleben leider eingeschlafen und so hat sich der MKV nach Alternativen umgesehen. Dabei stieß er auf zwei junge Musikerinnen aus der Ukraine, die gerne einspringen. Nataliia Rud ist im Juli aus Chernivtsi, dem einstigen Chernowitz, nach Stadtoldendorf gekommen. Die 29-Jährige war als Violinistin Mitglied des Symphonieorchesters ihrer Heimatstadt bis zu ihrer Flucht. Nataliia, oder Natascha, wie ihre Freunde sie nennen, hat schon Kontakte zu einem Orchester in Frankfurt. Bis dahin will sie noch fleißig Deutsch lernen. Musik sei zwar eine Sprache, die man überall versteht, doch ganz ohne Worte ginge es dann doch nicht, erklärt sie schmunzelnd.
Kateryna Stroitielieva steht mit ihren 15 Jahren noch am Anfang ihrer musikalischen Laufbahn. Sie besuchte in der Nähe von Kiew neun Jahre lang eine Musikschule, ihr Schwerpunkt liegt auf dem Piano. Kateryna floh mit ihrer Familie schon im März aus der damals noch heftig umkämpften Hauptstadtregion, sie besucht zur Zeit die 9. Klasse in Eschershausen und spricht schon ganz passabel Deutsch. Auch sie will später Berufsmusikerin werden.
Natascha und Kateryna lernten sich beim Musizieren in der Kirchengemeinde kennen und fanden rasch zueinander. Für das Adventskonzert haben sie sich ein sehr abwechslungsreiches und gefühlvolles Programm ausgesucht. Sie starten klassisch mit dem berühmten Air von Johann Sebastian Bach. Es folgt der nicht weniger bekannte Canon von Johann Pachelbel. Danach wechseln sie in die Neuzeit und spielen Film-Musiken von John Williams und Ennio Morricone. Nach der Pause geht es weihnachtlich weiter, bei einigen Stücken ist auch das Mitsingen erlaubt.
Das Konzert findet am Samstag, den 03. Dezember um 16:30 Uhr im Alten Rathaus Stadtoldendorf statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Foto: MKV