Stadtoldendorf (rus). Die ersten Überlegungen sind schon einige Jahre alt, jetzt wird das lang ersehnte Hospiz aber tatsächlich Realität. „Wir sind davon überzeugt, dass es klappt“, sagt Wolfgang Anders. Er ist Vorsitzender des neu gegründeten Fördervereins Solling-Hospiz e.V., der sich die Unterstützung des zukünftiges Hospizes auf die Fahnen geschrieben hat und derzeit um Mitglieder, Spender und Unterstützer wirbt. Schließlich muss ein Hospiz, welches in Stadtoldendorf als private Einrichtung entsteht, zu fünf Prozent mit Spendengeldern finanziert werden, während der Rest durch die Krankenkassen und Pflegeversicherungen getragen wird. „Über eine breite Unterstützung würden wir uns sehr freuen“, erklärt Anders. Ihm zur Seite steht Rita Harre, seit vielen Jahren im Palliativnetzwerk tätig und nun die Geschäftsführerin des Fördervereins.
Das Solling-Hospiz Christine Amalie ist ein Palliativzentrum, in dem schwerkranke, sterbende Menschen in ihren letzten Lebenswochen stationär betreut werden. Es gibt eine palliativmedizinische Versorgung und ein Höchstmaß an menschlicher Zuwendung und Begleitung in persönlicher Atmosphäre. Die medizinischen Maßnahmen in der Einrichtung sollen die Lebensqualität der Patienten durch Befreiung oder Linderung von Schmerzen und Krankheitssymptomen bestmöglich erhalten.
Gebaut werden soll noch in diesem Jahr auf dem Gelände des Gesundheitszentrums Charlottenstift auf grüner Wiese. Ausreichend Platz gefunden hat man im Bereich des früheren Hubschrauberlandeplatzes östlich des Charlottenstifts, das damit eine weitere Aufwertung des ohnehin schon umfangreichen Angebotes erfährt. Durch den barrierefreien Neubau, der durch Investoren mit Unterstützung des Fördervereins realisiert wird, erhält das gesamte Areal ein neues Aussehen, eine neue Zuwegung, Parkflächen sowie begrünte Außenanlagen. In den nächsten Wochen wird dazu auch noch das oberhalb liegende, aber schon länger baufällige, frühere Schwesternwohnheim abgerissen. Es wird nicht mehr benötigt, auch hatte sich trotz Suche niemand gefunden, der es hätte sanieren und weiternutzen wollen.
Der Bedarf an Plätzen eines Hospizes ist da und so sollen in Stadtoldendorf insgesamt zwölf ebenerdige Einzelzimmer entstehen, die Sterbenden die Betreuung und Pflege in einer heimischen Atmosphäre von Geborgenheit, Ruhe, Frieden und menschlicher Zuwendung ermöglichen sollen. Darüber hinaus sollen auch Gästezimmer für Angehörige gebaut werden. Es gibt sogar schon die ersten Interessenten, die später gerne hier arbeiten möchten. „Das Projekt hat sich herumgesprochen und wir haben bereits die ersten Bewerbungen“, erklärt Wolfgang Anders.
Der Umsetzung dieses Projektes gehen einige Jahre Planung voraus, daneben Gutachten, Ratschläge und vielerlei Gespräche. Doch wie sehr es sich ersehnt wird, lässt sich insbesondere an der großen Anzahl an Beitritten seit der ersten Präsentation ablesen. „Für die vielen großzügigen Spenden und Eintritte in den Förderverein möchte ich mich schon jetzt herzlich bedanken“, so Anders. Einzugsbereich der Einrichtung sollen der Landkreis Holzminden sowie benachbarte Landkreise sein. Momentan werden die Bauanträge gestellt, sodass man hofft, schon bald den ersten Spatenstich machen zu können.
Fertiggestellt sein und seinen Betrieb aufnehmen soll das Solling-Hospiz spätestens im Frühjahr 2023. Dann hoffentlich auch, aber davon ist der Förderverein überzeugt, mit vielen Unterstützern und Spendern, die die benötigten finanziellen Mittel beisteuern. Unterstützen will der Verein künftig in allen Bereichen: Geräte, Einrichtungen usw. werden ebenso finanziert, wie auch Zuschüsse zu Personalkosten und mehr.
Fotos: rus, airfahrung.de