Golmbach (red). „Das wird ein Sommer der Entscheidungen“; erklärte der FDP-Kreisvorsitzende Hermann Grupe beim FDP – Kreisparteitag in Golmbach. „Im Mai-Juni kommen die Machbarkeitsstudien für die Nordschule in Eschershausen und für die Rückbaupläne in Bodenwerder auf den Tisch, Zahlen für Delligsen liegen bereits vor. Für die FDP als Bildungspartei ist die Schaffung moderner Bildungseinrichtungen das entscheidende Thema dieser Wahlperiode“, stellte Hermann Grupe fest. Der Landkreis gebe für die Machbarkeitsstudien sehr viel Geld aus und das sei gut und richtig so. „Sie liefern uns die Fakten, was in welcher Form umsetzbar ist, aber auch klare Hinweise, was nicht machbar ist und zu Fehlinvestitionen führen würde“.
Es sei die Aufgabe des Kreistages, auf Grundlage dieser Fakten eine Investitionsstrategie zu entwickeln, um die ehrgeizigen Ziele im Bildungsbereich trotz der angespannten Haushaltslage des Landkreises zu verwirklichen. Dazu gehöre natürlich auch die Förderschule, bei der Stadt und Landkreis derzeit die Standortfrage klären. Einig waren sich die Liberalen, dass jetzt endlich gehandelt werden muss. Die in die Jahre gekommenen Schulgebäude genügten vielfach nicht mehr den heutigen Ansprüchen und seien aufgrund fehlender energetischer Effizienz extrem teuer. Ein „weiter so“ verbiete sich also aus vielerlei Gründen, klare Entscheidungen zum Wohle zukünftiger Generationen seien jetzt unausweichlich.
Innovationen statt Verbote
Jan-Christoph Oetjen, Ehrengast des Kreisparteitags und FDP-Abgeordneter für Niedersachsen im Europa-Parlament, erläuterte die Haltung der FDP zum aktuellen Thema eFuels und eines möglichen Verbots des Verbrennermotors: „Wir Freie Demokraten stehen für Innovationen statt Verbote. Wir sind davon überzeugt, dass wir nachhaltigen Klimaschutz nur erreichen, indem wir auf Erfindergeist und Technologieoffenheit setzen. Das gilt auch für den Verkehrssektor. Auf europäischer Ebene haben wir nach langen und harten Verhandlungen jetzt durchgesetzt, dass Verbrennerautos, die grüne Kraftstoffe tanken, auch langfristig eine Alternative zum Elektrofahrzeug bleiben. eFuels-Pkw können damit europaweit auch nach 2035 neu zugelassen werden, wenn sie ausschließlich CO₂-neutrale Kraftstoffe tanken. Europa bleibt technologieneutral. Wir sichern Europa Chancen, indem wir wichtige Optionen einer klimaneutralen Mobilität erhalten“, berichtet Oetjen sichtlich stolz aus Brüssel. „Es wäre doch absurd, die Technik des Verbrennungsmotors in Europa zu begraben und das Potenzial synthetischer Kraftstoffe nicht voll zu nutzen. Wir haben erreicht, dass der Weg für e-Fuels-Autos jetzt frei ist!“
„Die Freien Demokraten stehen für mehr Klimaschutz und nicht für weniger. Deutschland ist weltweit Spitzenreiter in der Motorentechnologie. Das ist eine wichtige Grundlage unseres volkswirtschaftlichen Wohlstands“, ist sich Oetjen sicher. Auch Eike Mönneke, Energiedienstleister und Ratsherr der FDP in Delligsen sieht Chancen in der weiteren Entwicklung der e-Fuels, die klimaneutral aus CO₂, Wasser und grünem Strom gewonnen werden: „Auch in Zukunft wird es einen Markt für Verbrennungsmotoren sowie den Bedarf technischer Weiterentwicklungen geben. Ein voreiliges Verbot hätte tausende Arbeitsplätze bei Automobilherstellern und -zulieferern gekostet. Und das wäre nicht nur in der niedersächsischen Automobilbranche zu spüren gewesen“.
Am Ende des Parteitages konnte der Kreisvorsitzende Hermann Grupe noch folgende Parteifreunde für ihre langjährige Mitgliedschaft ehren: Heinz Haut für 50 Jahre, Willi Rauls und Heinz Wiegmann für jeweils 40 Jahre und Ernst Warnecke für 20 Jahre.
Foto: FDP
.