Kreis Holzminden (r). Die Digitalisierung ist für den Landkreis Holzminden ein entscheidender Zukunftsfaktor. Vor diesem Hintergrund hat sich der Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann bei Sonderstaatssekretär Stefan Muhle über den hiesigen Ausbau der digitalen Infrastruktur informiert. Dabei zieht der CDU-Politiker ein differenziertes Fazit: „In den letzten fünf Jahren ist viel erreicht worden, aber es gibt noch viel zu tun!“
Aktuell seien 86 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s und nach Abschluss der laufenden Ausbauprojekte 88 Prozent versorgt. Für die meisten Aufgaben in privaten Haushalten gelte diese Geschwindigkeit gerade noch als ausreichend. Für unternehmerische Anforderungen – je nach Branche und Beschäftigte- müsse als untere Grenze 100 Mbit/s angeboten werden. Immerhin konnte hier die Versorgung von 48 Prozent im Jahr 2018 auf 77 Prozent bzw. 80 Prozent nach Maßnahmenende verbessert werden.
„Ziel muss eine flächendeckende Glasfaserversorgung sein“, fordert Uwe Schünemann. Nur dadurch werde unsere Region interessant für junge Menschen und Unternehmen. 2018 hatte noch kein Gebäude einen Gigabitanschluss. Heute seien 43 Prozent der Haushalte entsprechend ausgestattet. Landesweit liege der Wert bei 61 Prozent und nach Abschluss der bestehenden Projekte bei 76 Prozent.
Gerade der ländliche Raum dürfe nicht erneut durch eine schlechtere digitale Infrastruktur abgehängt werden. Hier müsse der Landkreis mehr personelle Ressourcen für die Planung und Umsetzung von Ausbaumaßnahmen einsetzen. „Gigabitfähigkeit gehört zur Daseinsvorsorge einer jeden Gemeinde“, findet der Landtagsabgeordnete. Die Eigeninitiative beim Glasfaserausbau in beispielsweise Lenne, Wangelnstedt oder Halle sei vorbildlich.
Im Landkreis Holzminden befinden sich 78 Mobilfunk-Standorte und damit eine LTE-Versorgung von 94,1 Prozent. Ein Mobilfunk-Markterkundungsverfahren ist abgeschlossen. Zusätzliche Landesförderung zur Beseitigung von Funklöchern wurde durch die EU genehmigt. Für die Erschließung der Waldgebiete wurden Rahmenverträge mit den Telekommunikationsunternehmen abgeschlossen. „Die digitale Infrastruktur ist die Voraussetzung für die digitale Transformation“, so Uwe Schünemann. Die Umsetzung sei aber erneut eine große Herausforderung für Gesellschaft und Wirtschaft. Deshalb habe das Land Zuschuss-Programme zur Unterstützung angeboten. Auch hiervon konnte der Landkreis Holzminden profitieren: Aus dem Förderprogramm „Digitalbonus“ seien 64 Anträge mit einer Förderung von: 427.738 Euro bewilligt worden. Dadurch sei eine Gesamtinvestition von rund 1,2 Mio. € ausgelöst worden. Seit dem 22. Juni 2022 können bei der NBank neue Anträge gestellt werden.
Insgesamt 54.293 € haben 7 Vereine aus dem „Digitalbonus für Vereine“ erhalten. Damit wurden Investitionen zur Digitalisierung von Dienstleistungen oder zur Verbesserung der IT-Sicherheit in Höhe von 77.562 € getätigt.