Holzminden (red). „Es ist immer ein bißchen wie ein Besuch bei Freunden“, sagt der FDP - Kreisvorsitzende Hermann Grupe beim Besuch des SovD in Holzminden. „Die regelmäßigen Treffen und der Austausch haben in der Pandemie einfach gefehlt und ich bin froh, dass wir uns wieder persönlich begegnen können. Themen gibt es zuhauf, die sowohl dem Sozialverband als auch der FDP am Herzen liegen.“
Hermann Schlieker, Schriftführer des SovD bringt das geplante Frauenhaus zur Sprache. „Hier kommt es leider erneut zu Verzögerungen durch Baufachfragen, die im Vorfeld hätten geklärt werden müssen. Die Zeit drängt.“ Hermann Grupe pflichtet ihm bei und zeigt sich irritiert, dass das eigentliche Anliegen, Frauen zu schützen, ins Hintertreffen gerät. „Es ist ein sehr ernstes Anliegen, dass Frauen, die Gewalt erfahren, auch hier in Holzminden ein schützender Raum angeboten wird. Fragen zum Denkmalschutz oder zur Baulichkeit dürfen nicht zu weiteren Verzögerungen führen. Das Vorhaben ist zu wichtig, um auf die lange Bank geschoben zu werden“, betont Hermann Grupe.
Die Beratungsstelle des SovD wird, seitdem die Energie- und Lebensmittelpreise so stark ansteigen, wieder stärker von Hilfesuchenden genutzt. „Viele wissen einfach nicht mehr, wie sie die Kostensteigerungen auffangen sollen“, erklärt Astrid Stapel, Mitarbeiterin im Beratungszentrum in Holzminden. „Wir versuchen im Behördendschungel zu unterstützen. Viele wissen gar nicht, was ihnen zusteht und wie sie das auch einfordern können. Schon gar nicht, wenn jemand plötzlich mit einer ernsten Beeinträchtigung zu kämpfen hat. Hier ist die Schamgrenze sehr hoch, denn wer geht schon gerne zum Amt? Deshalb müssen wir unser Angebot „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“, kurz EUTB, das es seit 2018 in Holzminden gibt, weiter in die Öffentlichkeit tragen.
Viele wissen noch nicht, dass sich ab 2020 wieder Änderungen des Bundesteilhabegesetzes ergeben haben, so steigt zum Beispiel das anrechnungsfreie Vermögen auf über 50.000 Euro an. Dadurch kommen mehr Menschen in den Genuss von Leistungen“ erklärt die Beraterin Astrid Stapel. Vorstandsmitglied Norbert Tyrasa ergänzt, dass die EUTB Menschen mit drohenden oder bereits eingetretenen Behinderungen und Einschränkungen berate, aber auch deren Angehörige zu Fragen der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Die Kosten der Beratung würden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales übernommen.
Die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Susi Schütz, hält dieses Angebot für sehr unterstützenswert. „Gerade im ländlichen Raum ist das für die Menschen von besonderer Bedeutung. Es ist toll, dass der SovD Holzminden eines der 11 Büros für EUTB in Niedersachsen anbieten kann.“
Foto: FDP