Eschershausen (kp). Noch sei nicht alles abschließend durchgeplant, stellte Verkehrsminister Bernd Althusmann zur aktuellen Planung der Westumgehung Eschershausen fest. Die Änderungsentwürfe der Bürgerinitiative sollen geprüft werden, sicherte er im Rahmen eines Besuchs in der Raabestadt zu. Auf Einladung Hermann Grupes war der Minister ins Mehrgenerationenhaus nach Eschershausen gekommen, um sich „die Sorgen der Menschen und Anwohner anzuhören“.

„Das hörte sich durchaus vielversprechend an“, konstatierte Kevin Russek, stellvertretender Sprecher der BI Westumgehung, gegenüber Weser-Ith News im Anschluss des Minister-Besuchs. Zusammen mit Julia Amos und Andreas Werner nahm Russek stellvertretend für die Bürgerinitiative Westumgehung Eschershausen an dem Gespräch im Mehrgenerationenhaus teil. Überreicht wurden dem Minister für Wirtschaft und Verkehr weitere Entwürfe und Planungsvarianten zur Westumgehung sowie umfangreich geäußerte Bedenken zur aktuellen Planung des Trassenverlaufs.

„Erst einmal bin ich sehr dankbar“, begann Bernd Althusmann, „dass wir hier auf eine Bürgerinitiative treffen, die sich für und nicht gegen eine Westumgehung ausspricht.“ Zudem sei Eschershausen ein zentraler und wichtiger Schnittpunkt für eine bessere Anbindung der Region um Holzminden.

Der Minister sagte zu, die Entwürfe und Planungsalternativen der Bürgerinitiative genau prüfen und abwägen lassen zu wollen. Für die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr würde zwar nun noch einmal mehr Arbeit entstehen, dennoch sei es wichtig, die Belange der Bürgerinitiative miteinzubinden, ein transparentes Verfahren zu gewährleisten und die unterschiedlichen Varianten abzugleichen.

Auf Nachfrage des Samtgemeindebürgermeisters Wolfgang Anders, bestätigte Geschäftsbereichsleiter Markus Brockmann, dass man sich noch „in einem Stadium befinde, wo noch Zeit ist“. Man könne über alle Varianten diskutieren und nachdenken. Zudem bedaure er, dass die im Juni dieses Jahres stattgefundene Informationsveranstaltung „sehr unglücklich“ verlaufen sei, da sich infolgedessen viele Anwohner nicht mehr ernstgenommen gefühlt hätten. „Lassen Sie uns jetzt diese Diskussion wieder aufgreifen und fortführen.“

Tunnelvariante als Alternative?

„Die uns vorliegende aktuelle Planung für die Westumgehung Eschershausen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Hameln ruft bei den Anwohnern und Anwohnerinnen viele Bedenken hervor und stößt auf großen Widerstand“, heißt es in den von der Bürgerinitiative an Bernd Althusmann ausgehändigten Unterlagen. Die Lage der vorgesehenen Trassenplanung, die bis zu 130 Meter an die Wohnbebauung heranreiche, bedinge eine Verstärkung durch Schall- und Schadstoffemissionen. Zudem existiere bereits jetzt durch den aktuellen Trassenvorschlag eine starke Wertminderung der Häuser und Grundstücke.

Der konkrete Vorschlag der Bürgerinitiative: Die bereits im Variantenvergleich untersuchte „Tunnelvariante“ möge mit einigen Änderungsvorschlägen nochmals herangezogen werden. Bei ungefähr gleicher Länge würde die vorgeschlagene Alternative laut Berechnungen der BI zudem circa 300 Meter vom Wohngebiet entfernt sein.