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Donnerstag, 13. März 2025 Mediadaten Fankurve
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Hannover (red). Niedersachsen setzt verstärkt auf Maßnahmen zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung. Die Landesregierung hat zusammen mit Vertretern der Universitätsmedizin, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und dem Verband der Ersatzkassen (vdek) den „10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen“ vorgestellt. Hintergrund ist der demografische Wandel, durch den in den kommenden Jahren zahlreiche Hausärzte in den Ruhestand gehen, während der medizinische Versorgungsbedarf aufgrund der alternden Gesellschaft steigt.

Mit dem Maßnahmenkatalog soll insbesondere die Ausbildung im Bereich Allgemeinmedizin gestärkt werden. Geplant sind unter anderem mehr Studienplätze, eine bessere Unterstützung für Studierende im Rahmen der Landarztquote durch ein neues Mentoringprogramm sowie eine landesseitige Förderung für das Praktische Jahr in hausärztlichen Praxen. Zudem wird der Quereinstieg von Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen in die Allgemeinmedizin erleichtert und gezielt gefördert.

Niedersachsen stockt Medizinstudienplätze auf – Ein Schritt gegen den Hausärztemangel

Oldenburg (red). Niedersachsen reagiert auf den zunehmenden Hausärztemangel und erweitert die Kapazitäten im Medizinstudium. Zum Wintersemester 2026/27 werden an der Universität Oldenburg (European Medical School, EMS) 80 zusätzliche Studienplätze geschaffen. Die Finanzierung hierfür ist ab 2025 im Landeshaushalt verankert. Eine weitere Erhöhung der Kapazitäten an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der EMS um jeweils 50 Plätze konnte bislang nicht berücksichtigt werden, bleibt aber das erklärte Ziel der Landesregierung.

Mit der steigenden Anzahl an Medizinstudienplätzen soll die hausärztliche Versorgung langfristig verbessert werden. Allerdings bedarf es ergänzender struktureller Reformen und effizienter Maßnahmen, um den Bedarf in den ländlichen Regionen Niedersachsens tatsächlich zu decken. Eine zentrale Rolle spielt hierbei auch die Stärkung der nichtärztlichen Gesundheitsberufe, insbesondere in der Pflegewissenschaft.

Landarztquote wird optimiert

Die seit 2023 bestehende Landarztquote (LAQ), die Studierenden mit der Verpflichtung verbindet, später als Hausärzte in ländlichen Regionen zu arbeiten, hat sich bewährt. Ein verbessertes Auswahlverfahren sorgte dafür, dass alle Studienplätze vergeben wurden. Mit der Erhöhung der EMS-Kapazitäten könnte künftig die Quote um acht weitere Plätze steigen. Ob eine Ausweitung der Landarztquote notwendig ist, wird im niedersächsischen Aktionsplan geprüft.

Mehr Praxisnähe in der Allgemeinmedizin

Um die Attraktivität der Allgemeinmedizin zu steigern, plant das Land Niedersachsen neue Ausbildungsangebote. So sollen an allen drei Hochschulstandorten „Vertiefungstracks Allgemeinmedizin/Primärversorgung“ etabliert werden. Ein ergänzendes Mentoringprogramm soll Studierende frühzeitig auf die Tätigkeit in der Hausarztpraxis vorbereiten. Zudem werden Koordinierungsstellen eingerichtet, die den Übergang vom Studium in die Weiterbildung unterstützen.

Ergänzend sollen bewährte Förderprogramme reaktiviert werden, darunter Stipendien für Medizinstudierende, die sich verpflichten, für einige Jahre in ländlichen Regionen zu praktizieren. Auch die finanzielle Unterstützung für Studierende im Praktischen Jahr (PJ) wird wieder aufgenommen. Wer das Wahltertial in Allgemeinmedizin absolviert, kann eine monatliche Förderung erhalten – abhängig vom hausärztlichen Versorgungsgrad der Region.

Wissenschaftszentrum Allgemeinmedizin geplant

Um die hausärztliche Versorgung durch praxisnahe Forschung zu stärken, soll ein Wissenschaftszentrum Allgemeinmedizin aufgebaut werden. Dieses soll innovative Versorgungsmodelle entwickeln und die wissenschaftsbasierte Lehre ausbauen. Besonders wichtig ist dabei die sektorenübergreifende Zusammenarbeit sowie der Einsatz digitaler und telemedizinischer Lösungen.

Förderung des Quereinstiegs in die Allgemeinmedizin

Als kurzfristige Maßnahme wird der Quereinstieg von Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen in die Allgemeinmedizin wieder gefördert. In einem 24-monatigen Weiterbildungsprogramm können sie die Facharztanerkennung für Allgemeinmedizin erwerben. Voraussetzung ist die Niederlassung in einer niedersächsischen Gemeinde mit weniger als 30.000 Einwohnern. Das Land stockt dabei die Fördermittel auf, um eine angemessene Vergütung während der Weiterbildung sicherzustellen.

Entlastung durch Digitalisierung und neue Versorgungsmodelle

Neben der Ausbildung neuer Ärzte setzt Niedersachsen auch auf innovative Versorgungsmodelle, um die Arbeitsbelastung von Hausärzten zu reduzieren. Der verstärkte Einsatz von Physician Assistants, Versorgungsassistenten und Telemedizin soll die ärztlichen Kapazitäten entlasten. Ein Ausbau digitaler Lösungen wie Videosprechstunden, elektronische Patientenakten und KI-gestützte Diagnosetools wird angestrebt. Geplant ist zudem die Einführung von sektorenübergreifenden Bedarfsplanungen, um die ambulante und stationäre Versorgung besser miteinander zu verzahnen.

Mit diesen Maßnahmen will Niedersachsen langfristig die hausärztliche Versorgung sichern und dem drohenden Ärztemangel entgegenwirken. Ob die geplanten Reformen den gewünschten Effekt haben, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

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