Stadtoldendorf (rus). Heute vor 70 Jahren, am 24. September 1952, zerschellte ein britischer Düsenjet unterhalb der Burgruine Homburg. Bei dem Aufprall kamen beide Insassen des Flugzeuges ums Leben. Gestartet waren sie vom Flugplatz Wunstorf aus, dichter Nebel und letztlich wohl eine Fehlbedienung sorgten für den Absturz mitten im Wald. So zumindest erinnert sich Tony Blackman an den Vorfall, Schulfreund von Swash, einer der beiden bei dem Unglück verstorbenen Piloten.

Tony Blackmann und Swash kannten sich von der Internatsschule in Oundle. Swash verließ jene Schule rund ein Jahr vor Blackmann, beide trafen sich später allerdings bei der RAF wieder, als Blackman als Lehrer für Piloten in den Fächern Mathematik und Physik selbst das Fliegen mit Jets erlernen wollte. Er wurde schließlich der gleichen Einheit wie Swash zugewiesen. Der 24. September 1952 war ein ganz normaler frühherbstlicher Tag und begann damit, dass Fl./Lt. (flight lieutenant) Swash und sein L.A.C. (leading aircraftman) Mountney mit ihrer „Gloster Meteor“ in Wunstorf aufstiegen. Der Pilot und sein Begleiter gehörten wie Blackman zur 11. Fighter Squadron RAF, die zu dieser Zeit auf dem Fliegerhorst Wunstorf stationiert waren. Die 11. Squadron war ausgerüstet mit mehreren de Havilland Vampire Düsenflugzeugen und einer Gloster Meteor Mk7 für Ausbildungszwecke.

Das Flugzeug hatte zwei Sitze und am Rücksitz gab es einen Schalter, der die Funkverbindung zum Piloten herstellte. Gleichzeitig unterbrach der Schalter die Kommunikation mit der Flugleitung. Während in anderen Flugzeugen dieser Schalter mit einer Feder ausgerüstet war, sodass er nach dem Loslassen wieder in seine Ausgangsstellung zurücksprang, musste dies in der Gloster Meteor noch manuell erfolgen, um wieder Kontakt mit der Flugleitung aufnehmen zu können. Wenn also beide Insassen miteinander kommunizieren wollten, mussten sie den Schalter umlegen und schnitten sich damit zeitweise von der Flugleitung ab. Diese Einrichtung wurde vermutlich F/Lt. Swasch und L.A.C. Mountney schließlich zum Verhängnis, als sie in geringer Höhe und bei Nebel am Berg unterhalb der Homburg und nur wenige hundert Meter vor dem heutigen Waldpädagogikzentrum zerschellten. Eine Warnung über die zu geringe Flughöhe konnte nicht mehr rechtzeitig übermittelt werden, beide Insassen verloren am jenen 24. November 1952 ihr Leben. Aus Anlass des Absturzes wurde auf der Forststraße hinauf zum Waldpädagogikzentrum eine hölzerne Gedenktafel errichtet, die an den Vorfall erinnern soll.