Hannover (red). Auf den vielerorts zu sehenden Plakaten und Anzeigen mit dem Slogan „Meine Zukunft Pflege“ kommen Pflegekräfte aus Niedersachsen zu Wort. Mit selbstbewusster Haltung erklären sie, warum sie sich für diesen Beruf entschieden haben. Das Land Niedersachsen und die Bundesagentur für Arbeit informieren darüber, dass sie für Berufswechslerinnen und -wechsler die neue Möglichkeit geschaffen haben, sich in nur einem Jahr zum/zur Pflegeassistenten/in ausbilden zu lassen. Und sie werben für den Pflegeberuf, der fordernd, aber auch sehr bereichernd ist.

„Neu ist, dass Menschen, die z.B. in der Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben und bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung verfügen, der Wechsel in die Pflege erleichtert wird“, erklärt Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens: „Wir eröffnen all jenen, die sich beruflich neu orientieren wollen oder müssen und die gerne mit Menschen arbeiten, eine neue Perspektive.“ Das Angebot und die begleitende Kampagne seien ein weiterer Beitrag zur Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni), so die Ministerin: „Durch die Gewinnung von Pflegekräften und eine bessere Personalausstattung in den Einrichtungen und Pflegediensten verbessern sich die Arbeitsbedingungen, davon profitieren sowohl die Beschäftigten in der Pflege als auch die Pflegebedürftigen.“ 

Um den Wechsel in den Pflegeberuf zu erleichtern, haben das Niedersächsische Sozialministerium und das Kultusministerium zusammen mit der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit die ab dem 1. August 2021 bestehende Möglichkeit geschaffen, sich in nur einem Jahr zur Pflegeassistenzkraft ausbilden zu lassen.

Normalerweise nimmt diese Ausbildung zwei Jahre in Anspruch. Der Einstieg ins zweite Jahr der Pflegeassistenzausbildung steht Menschen mit beruflicher oder ehrenamtlicher Vorerfahrung offen (die genauen Zugangsvoraussetzungen sind unten im Detail aufgeführt). So wird sowohl Quereinsteigerinnen und -einsteigern als auch bereits in der Pflege tätigen Hilfskräften ein schneller, aber dennoch gut qualifizierter Zugang in das spannende Berufsfeld ermöglicht.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärt: „Für alle Beteiligten ist der Einstieg in das zweite Jahr der Ausbildung eine Herausforderung, denn die Zusammensetzung der Klassen wird vielschichtiger und das Ausbildungsziel muss erreicht werden. Dennoch wollen wir die bereits erworbenen Kompetenzen stärker berücksichtigen und so individuelle Bildungswege nicht unnötig in die Länge ziehen. Hierzu liegen aus der dualen Berufsausbildung gute Erfahrungen vor, die wir nun in der Ausbildung in der Pflegeassistenz anwenden.“ 

„Im Schuljahr 2018/2019 wurde in Niedersachsen knapp jede vierte neu begonnene Ausbildung zur examinierten Altenpflegefachkraft von den Agenturen für Arbeit und Jobcentern gefördert. Ich freue mich, dass dies in Niedersachsen nun auch für das zweite Berufsfachschuljahr zur Pflegeassistentin oder zum –assistenten möglich ist“, erklärt Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. Für Arbeitslose, die gerne Pflegeassistenz lernen möchten und die Fördervoraussetzungen erfüllen, können die Lehrgangskosten an zertifizierten Berufsfachschulen, die Kosten für den Lebensunterhalt und die Fahrtkosten übernommen werden.

Pfeiffer: „Die Bundesagentur für Arbeit leistet damit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Pflege. Dort werden auf allen Qualifikationsebenen dringend Kräfte gebraucht. Und die Jobchancen sind ausgezeichnet. Die Pflegebranche wächst kontinuierlich und wird aufgrund der alternden Gesellschaft auch längerfristig viele Arbeitsplätze bieten.“ 

Weitere Informationen finden Interessierte auf www.ms.niedersachsen.de/Pflege