Holzminden (red). Axel Bühn, Leiter Firmenkundenbank der VR-Bank in Südniedersachsen, begrüßte die zahlreichen interessierten Gäste und gab einen Überblick über den Stand der Wohngebäudesanierung in Deutschland. „Wir haben noch ein großes Sanierungspotenzial. 34,4 Prozent der Wohngebäude in Niedersachsen sind noch komplett unsaniert und sogar 52 Prozent sind nur teilsaniert und weisen weiteren Sanierungsbedarf auf“, klärte er auf. Ziel des Abends sei es, den Teilnehmern Lösungen aufzuzeigen, um die Angst bezüglich der steigenden Energiekosten und der wachsenden gesetzlichen Anforderungen zu nehmen. Gleichzeitig sollen den Teilnehmern verschiedene Fördermöglichkeiten und Zuschüsse vorgestellt werden. Bühn freute sich, dieses Zukunftsthema gemeinsam mit der Firma Stiebel Eltron, der Klimaschutzgesellschaft und der DZ-Bank präsentieren zu können.
Frank Röder von der Firma Stiebel Eltron referierte als erster Experte des Abends im Energy Campus zum Thema „Effizient Heizen mit erneuerbaren Energien“. Röder ging zunächst auf die Geschichte der Firma Stiebel Eltron ein, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Dabei sei es immer darum gegangen, „Pioniergeist mit visionären Ideen zu verbinden“, so Röder, daher sei es dem Unternehmen wichtig, neue Systeme und Technologien zu entwickeln und in diese zu investieren. So sei die Wärmepumpe eine umweltfreundliche und effiziente Heiztechnik. Neben der Funktionalität und Effizienz von Wärmepumpen zeigte Röder den Wandel in der Heiztechnik. Abschließend zeigte er Lösungsbeispiele aus verschiedenen Gebäudebereichen unter Einbeziehung der verschiedenen Möglichkeiten der Stromlieferung.
Als weitere Referentin des Abends konnte Nina Algermissen, Bauingenieurin für nachhaltiges und effizientes Bauen der Kommunalen Klimaschutzgesellschaft Weserbergland mbH, gewonnen werden. Unter dem Motto „Energetische Gebäudesanierung“ ging Frau Algermissen auf die verschiedenen Gebäudetypologien ein und erläuterte, wo Wärmeverluste entstehen können. Sie zeigte verschiedene Sanierungsmaßnahmen auf, die durch das BEG (Bundesprogramm Effiziente Gebäude) gefördert werden. Ganz konkret benannte Algermissen die Schwachstellen und die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen. Ob Steil- oder Flachdach, Außen-, Kern- oder Innendämmung, für alle Herausforderungen hatte die Bauingenieurin Beispiele und Lösungen parat. Abschließend gab sie Hinweise, was ein Effizienzhaus ist und wie die Teilnehmer ihr eigenes Haus dafür „fit“ machen können. „Bei der Erstellung des individuellen Sanierungsplans stehen wir gern zur Seite und beraten bzw. vermitteln Experten“, erläutert Algermissen und weiter, „die Ergebnisse werden visuell aufbereitet, so dass sich der Bauherr schnell einen Überblick über die Schwachstellen seines Gebäudes verschaffen kann, und helfen bei der energetischen Sanierung“
Holger Scharnhorst, Fördermittelspezialist der DZ Bank AG, rundet den Abend mit der Vorstellung verschiedener Fördermöglichkeiten und Zuschüsse ab. Scharnhorst ging auf die Sanierung eines Wohngebäudes zum Effizienzhaus aus Sicht der Förderung und Finanzierung ein. Scharnhorst nannte Expertenlisten und Adressen von Anlaufstellen, die bei der Umsetzung des Sanierungsfahrplans unterstützen. Dabei erklärte er die verschiedenen Fördertöpfe und Zuschüsse sowie Kredite der KfW-Bank und nannte konkrete Summen. Anhand von Rechenbeispielen für konkrete Investitionsmaßnahmen veranschaulichte er die Thematik auf eine sehr verständliche Art und Weise.
Im Anschluss an die kurzweiligen Vorträge hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen an die Experten zu stellen. Bei anregenden Gesprächen und einem kleinen Imbiss klang die Informationsveranstaltung mit dem Wunsch nach einer Wiederholung im nächsten Jahr aus.
Foto: VR-Bank