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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Landkreis Holzminden (red). Folkert Groeneveld, Vorsitzender des Vorstands, gab einen Rückblick auf das Jahr 2022 und betonte, dass es für alle ein besonders anspruchsvolles Jahr war. Er zeigte die weltpolitischen Entwicklungen auf: Ukraine-Krieg, Lieferengpässe, Inflation und Energiepreise sowie der Zinsanstieg und die damit verbundene Schwierigkeit für die VR-Bank, die Folgen abzuschätzen, entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten und gleichzeitig Mitglieder, Kundinnen und Kunden bestmöglich unter den neuen Rahmenbedingungen zu beraten. Groeneveld wies darauf hin, dass die VR-Bank in den letzten Jahren Vorsorge für Krisenzeiten gebildet habe: „Hiermit sind wir eine der wenigen Regionalbanken, die nicht zu bilanziellen Hilfsmitteln greifen müssen“, konnte er den Vertreter*innen mitteilen, „und das wichtige regulatorische Eigenkapital ist unverändert deutlich überdurchschnittlich.“ Auf lange Sicht sind die steigenden Zinsen eine Entwicklung, die sich, soweit heute absehbar, positiv auf die VR-Bank auswirken werde, erklärte Groeneveld. Auch die Sparer freuten sich sicherlich, dass Negativzinsen nunmehr auf absehbare Zeit keine Rolle mehr spiele und Sparen sich wieder mehr lohne.

„Die Wurzeln unserer Bank reichen in das Jahr 1894 zurück – und wieder haben wir ein schwieriges Jahr gemeistert. Unser Geschäftsmodell einer regionalen Genossenschaftsbank hat sich wieder einmal bewährt. Wir sind in der Lage, Krisen aus eigener Kraft zu bewältigen, und zwar ohne, dass die Leistungsfähigkeit für die Zukunft eingeschränkt ist“, zog Groeneveld als Fazit.

Vorstandskollege, Manfred Schäfer, untermauerte dies anschließend mit konkreten Zahlen der verschiedenen Geschäftsfelder. Die Bilanzsumme der VR-Bank erhöhte sich um 50 Mio. Euro auf mehr als 1,3 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von 4,0 %. Der Bilanzgewinn wurde mit 1,1 Mio. Euro ausgewiesen. Unverändert große Bedeutung hatte das Kreditgeschäft mit einer deutlichen Ausweitung der Kundenkredite um 49 Mio. Euro auf nunmehr 608 Mio. Euro. Mit einem Anstieg um 8,8 % lag das deutlich über den Erwartungen. Diese Zahlen belegen, dass die VR-Bank ein wichtiger Partner des Mittelstandes vor Ort sei, führte Schäfer aus. Ebenso deutlich um 62 Mio. Euro oder 7,0 % stiegen die Kundeneinlagen.

Auch für die Landwirtschaft und damit auch für das Warengeschäft war das Jahr 2022 sehr herausfordernd. Dennoch erhöhte sich der Warenumsatz von 140 Mio. Euro um 40 Mio. oder 29 % auf 180 Mio. Euro. Im Einklang mit dem Warenumsatz hatte sich auch das Rohergebnis positiv entwickelt und lag mit 15,6 Mio. Euro um 23 % oder 3 Mio. Euro über dem des Jahres 2021. Dieses erneut sehr erfreuliche Ergebnis zeige aber auch, wie gut und wichtig es sei, ein zweites Standbein zu haben, das zur Stabilisierung des Jahresergebnisses beitragen könne, erklärte Schäfer und weiter wörtlich: „Bitte sehen Sie vor diesem Hintergrund den vor kurzem begonnenen Bau unseres neuen Warenstandortes in Rollshausen als ein weiteres deutliches Bekenntnis zu diesem Geschäftszweig.“

Einstimmig votierten die Mitglieder für die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat aufgrund des Prüfungsberichts, indem keine Mängel festgestellt wurden und das uneingeschränkte Testat erteilt wurde. Aufsichtsrat und Vorstand schlugen trotz erforderlichen vorsorglichen bilanziellen Maßnahmen zur vollständigen Verarbeitung der schon mehrfach geschilderten Krisen eine Dividende in Höhe von 2 % vor, die von der Versammlung genehmigt wurde.

Auf der Tagesordnung standen auch Wahlen zum Aufsichtsrat. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard von Werder konnte satzungsgemäß aufgrund des Erreichens der Altershöchstgrenze nicht wiedergewählt werden. Reinhard von Werder, der seit 30 Jahren im Aufsichtsrat und davon 23 Jahre als Vorsitzender bei der VR-Bank in Südniedersachsen war, wurde mit vielen Worten des Dankes und guten Wünschen aus dem Amt, das er umsichtig, verantwortungsvoll und engagiert ausgeführt habe, verabschiedet. Marco Schulz, Vorstandsmitglied des Verbandes, bedankte sich für das große Engagement und überreichte von Werder die goldene Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes und eine Urkunde als besondere Auszeichnung.

Worte des Dankes und der Anerkennung fand auch der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Reinhard Nowak, der künftig das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bekleiden wird. Nowak lobte besonders die Fähigkeit während der Fusion auf Augenhöhe, die Aufsichtsräte zweier unterschiedlich wirtschaftlich ausgerichteter Banken in einer sehr harmonischen Art und Weise zu einem homogenen und effizient arbeitenden Organ zusammengeführt zu haben. Folkert Groeneveld bedankte sich im Namen des Vorstands für die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit und den großen Rückhalt und die Unterstützung bei vielen schwierigen Entscheidungen. Er betonte, wie froh die Kollegen und er über einen engagierten und mitgestaltenden Aufsichtsratsvorsitzenden an ihrer Seite waren, der mit Ruhe und Souveränität stets zum Wohle der Bank und seiner Mitglieder gehandelt habe. 

Einstimmig wiedergewählt in den Aufsichtsrat wurden Dr. Jens Herbort, Matthias Kumlehn, Christof Möller, Jörg Müller und Dr. Georg Thönnissen.

Rückfragen aus der Versammlung gab es bezüglich der angeschobenen Reform der Einlagensicherung auf europäischer Ebene, die eine Verpflichtung, auch für ausländische Institute zu haften, beinhaltet.  Diese Bestrebungen bestehen bereits seit fast 10 Jahren und bisher konnte sich die deutsche Politik erfolgreich dagegen wehren, erläuterte Groeneveld.

Foto: VR Bank

 

 

 

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