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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Holzminden (red). Die drei Studiengänge der Sozialen Arbeit an der HAWK in Holzminden haben mit einem zweitägigen Programm unter dem Motto „20 Jahre Lehre, Forschung und Transfer“ ihren 20. Geburtstag gefeiert. Fachvorträge, Workshops, Alumni-Treffen, ein Festakt mit Podiumsdiskussion und anschließender Feier im Lichthof standen auf dem Programm. Gestartet ist 2003 der Bachelorstudiengang Soziale Arbeit, 2008 folgte der Masterstudiengang, vor 10 Jahren wurde aus der Sozialen Arbeit heraus das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter (ZZHH) gegründet und in diesem Sommersemester folgte mit dem berufsbegleitenden Bachelorstudiengang die jüngste Weiterentwicklung.

„Dass die Gründung des Studiengangs Soziale Arbeit in Holzminden eine richtige Entscheidung für die Entwicklung der HAWK und der Region gleichermaßen war, dessen sind wir uns sicher. Dass der Prozess jedoch so innovativ vonstattengehen würde, macht uns stolz. Ebenso wie die Tatsache, dass sich neben einem genau zur richtigen Zeit entwickelten berufsintergierenden Studiengang auch Forschung und Transfer gemeinsam mit der Region so befruchten“, sagte HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy bei der Eröffnung des Festaktes, „die Soziale Arbeit hat einen beeindruckenden Werdegang genommen, der natürlich mit der Energie der Menschen zu tun hat, die daran beteiligt waren und sind.“

Landtagsvizepräsidentin Sabine Tippelt hob die Bedeutung der Sozialen Arbeit in Holzminden hervor: „Die Idee zum neuen Studiengang ist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.“ Heute sei die Soziale Arbeit gemeinsam mit dem ZZHH eine der forschungsstärksten Einheiten der gesamten HAWK. „Der Studiengang Soziale Arbeit ist ein motivierter, kraftvoller 20-Jähriger, auf den man stolz sein kann“, sagte Holzmindens Bürgermeister Christian Belke in seinem Grußwort, wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass ein attraktiver 40-Jähriger daraus wird.“

Was 2003 mit 51 Studierenden begonnen hat führt heute zu einer dauerhaften Präsenz von rund 420 Studierenden in den Studiengängen Sozialer Arbeit und im Anerkennungsjahr am Standort Holzminden. Studiendekan Dr. David Rüger begrüßt diese kontinuierliche Entwicklung insbesondere vor dem Hintergrund des derzeitigen Fachkräftemangels: „Ohne die Absolvent*innen aus Holzminden könnten die Träger der Region das Fachkräfteangebot nicht einhalten. Daher haben wir in diesem Jahr den neuen berufsbegleitenden Studiengang gestartet, der auch Quereinsteigern in eine sehr gute Chance gibt. Wir sichern damit die Strukturen Sozialer Arbeit in der Region und sind uns dieser Verantwortung sehr bewusst“.

Daher sind die studienintegrierten Praktika und auch das Anerkennungshalbjahr zentrale Elemente nicht nur für den Kompetenzgewinn Studierender, sondern auch für die direkte Einmündung der erfolgreichen Absolvent*innen in die berufliche Praxis.

Das wird auch gestützt durch studienbegleitende Studien- und Praxisprojekte mit Kooperationspartner*innen vor Ort. Dazu zählen als erste und zugleich mehrjährige Praxisprojekte das Projekt „Sexualpädagogische Gruppenarbeit mit Jugendlichen“ (2005-2014) in einer Kooperation zwischen HAWK, Landkreis Holzminden und pro familia Niedersachsen unter Leitung von Prof. Dr. Stefanie Debiel und das Projekt „Niedrigschwellige Begleitung psychisch kranker Menschen im Ländlichen Raum“ in Kooperation mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises Holzminden unter Leitung von Prof. Dr. Ina Hermann-Stietz. Diese Projekte haben den Grundstein für die regelmäßigen Praxisprojekte des Studienbereichs gelegt, sowohl im Schwerpunkt Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, als auch im Schwerpunkt Soziale Arbeit mit erwachsenen Menschen.

Darüber hinaus findet eine anwendungsorientierte Wissenschaftsvermittlung in Kooperation mit Praxiseinrichtungen auch im Kontext von regulären Seminaren statt, zum Beispiel im Theorie-Praxisseminar „Alt und Jung im Dialog“ (Prof. Dr. Stefanie Debiel) sowie in den Studienprojekten von Prof. Dr. Gerhard Litges und Julia Besche, die unter anderem das Thema Armut in den Blick nehmen.

In den 20 Jahren führten die Studiengänge Soziale Arbeit neben Lehre und Transfer 20 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit einem Drittmittelvolumen von rund 6,2 Millionen Euro durch. Studiendekanin Prof. Dr. Swantje Penke betonte: „Das Kollegium initiiert die Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgehend von den Herausforderungen der Praxis in ländlichen Räumen und zur Entwicklung von Problemlösungen. Der Fokus liegt darauf, neue und bessere Lösungen zu entwickeln, die Menschen in der Region unterstützen in ihren Lebensentwürfen und Teilhabechancen strukturell verbessern.“ 

Die Perspektiven Sozialer Arbeit in ländlichen Regionen waren zum Gründungszeitpunkt der Studiengänge bundesweit im Gegensatz zu internationalen Forschungs- und Entwicklungskontexten wissenschaftlich in Deutschland nur wenig vertreten. Das hat sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich geändert und daran haben Forschung und Entwicklung aus den Studiengängen Sozialer Arbeit einen erheblichen Anteil. Die HAWK forscht nicht „über“ ländliche Regionen, sondern aus ländlichen Regionen für ländliche Regionen und im Netzwerk mit zivilgesellschaftlichen Partner*innen vor Ort.

„Fachkräftemonitoring in ländlichen Regionen unter Gender-Gesichtspunkten“

Schon um 2010 wurde in diesem Zusammenhang durch das Projekt „Fachkräftemonitoring in ländlichen Regionen unter Gender-Gesichtspunkten“ durch Dr. Anke Kaschlik und Prof. Dr. Alexandra Engel auf den kommenden Fachkräftemangel hingewiesen und es wurden Maßnahmen vorgeschlagen.

Demographischer Wandel

Im vergangenen Jahrzehnt stand die Bewältigung des demographischen Wandels in Mittelpunkt: Eine Förderung der VW Stiftung ermöglichte den Forschungsschwerpunkt Dialog, in dem Prof. Dr. Engel, Prof. Dr. Wagner, Prof. Dr. Stefanie Debiel gemeinsam mit 3 Promovierenden und Kolleg*innen anderer HAWK-Fakultäten Maßnahmen entwickelten, die auch in sich verändernden gesellschaftlichen Strukturen in ländlichen Räumen Teilhabechancen sicherstellen. Gemeinsam erarbeiteten Kolleg*innen ein Grundlagenbuch zu Sozialer Arbeit in ländlichen Regionen.

Zukunftszentrum Holzminden-Höxter

2013 konnte mit Unterstützung der Städte und Landkreise sowie des Weserberglandplans das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter gegründet werden. Einige der Projekte dort nehmen die Gruppe der Jugendlichen in ländlichen Räumen in den Fokus: Das ZZHH läutete mit seinen Forschungsprojekten seit 2013 den Paradigmenwechsel von der Abwanderungs- zur Bleibeperspektive ein und entwickelt aktuell eine digitale Berufsorientierungsapp für die Region und untersucht im Projekt „Rebinet“ die Bildungschancen von Jugendlichen im Vergleich zwischen unterschiedlichen Raumtypen. Aber auch Senior*innenangebote in ländlichen Räumen wurden durch das Projekt „Vivage“ Entwickelt, mit Gründungskonzepten zur Umsetzung beispielsweise auf landwirtschaftlichen Betrieben.

Dass Jugendliche als Zielgruppe von Regionalentwicklung wahrgenommen und beteiligt werden, stand und steht im Fokus der Projekte von Prof. Dr. Stefanie Debiel und von Jan Schametat aus dem ZZHH. Bedeutend für die Entwicklung ländlicher Räume ist deren Kultur: Die Angebotsstruktur kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche wird mit dem Projekt „fakubi“ analysiert.

Räume bilden den Forschungsfokus von Dr. Anke Kaschlik und ihrem Team, die sich insbesondere mit Kleinstadtentwicklung beschäftigt und mit TransZ Optionen zur Entwicklung der Holzmindener Innenstadt aufgezeigt hat.

Globale gesellschaftliche Transformationen

Seit einigen Jahren sind globale gesellschaftliche Transformationen Kernthemen der Forschung: Prof. Dr. Leonie Wagner fokussiert Themen der wirtschaftlichen und sozialen Integration beispielsweise mit Projekten der migrantischen Ökonomie, im großen EU Projekt „Mimy“ gemeinsam mit Dr. Agnes Kriszan und Prof. Dr. Swantje Penke.

Ungleichheiten

Klassisch für Forschung Sozialer Arbeit stehen immer wieder auch Ungleichheiten im Fokus: Ein Monitoring zu Armutslagen entwickelte Prof. Dr. Gerhard Litges, Maßnahmen zum Durchbrechen der „gläsernen Decke“ in Hochschulen Prof. Dr. Wagner.

Digitale Transformation

Hinzugekommen sind seit 2017 Projekte zum digitalen Lernen: die digitale Transformation gerade für ländliche Regionen in wert zu setzen, beispielsweise für die duale Ausbildung oder Weiterbildung war und ist Gegenstand von fünf durch das Land Niedersachsen geförderten Projekten. Qualifikationen für Digitalisierung im Einzelhandel, der Pflege und die Nutzung neuer Technologien wie AR-Brillen im KFZ Handwerk tragen zu Innovationen in der Region bei, vor allem aber zur Existenzsicherung von Fachkräften in der Region.

Mediathek des ZZHH öffentlich zugänglich

In der Mediathek des ZZHH sind Workingpaper zu einigen Projekten sowie Podcasts zu unterschiedlichen Themen, beispielsweise dem Bürgerschaftlichen Engagement kostenlos verfügbar. In jedem Jahr erscheint im Mensch und Buch Verlag die beste Abschlussarbeit des Jahrgangs, denn auch Studierende entwickeln Soziale Arbeit weiter. Hervorzuheben ist die Initiation der Familienratsarbeit im Landkreis Holzminden als bundesweit führende Institution auf Basis der Abschlussarbeit von Rosa Helbig.

Vier Promotionskollegs

Einen immer größeren Beitrag zu Innovationen in der Sozialen Arbeit leisten Promovierende: In vier Promotionskollegs betreuen Professor*innen der Sozialen Arbeit aus Holzminden rund 20 Promovierende. Einige Absolvent*innen dieser dritten Qualifikationsphase wurden ihrerseits bereits Professor*in.

Gerade die starken gesellschaftlichen Herausforderungen zeigen, wie notwendig es ist, immer wieder einen genauen Blick auf Situationen und die dahinterstehenden Strukturen zu werfen: Gute Lösungen in der Praxis brauchen eine qualitativ hochwertige und belastbare, differenzierte Informationsbasis aus der Forschung, die ihrerseits unmittelbar in aktuelle Lehre einmünden. Damit schließt sich dann ein verlässlicher Kreislauf, der gute und innovative Soziale Arbeit aus der HAWK in Holzminden zum dauerhaften Bestandteil der Daseinsvorsorge macht.

Die Zahlen

  • 1159 Absolvent*innen des Diplom- und BA Soziale Arbeit in den 20 Jahren
  •   130 Absolvent*innen des MA Soziale Arbeit im sozialräumlichen Kontext
  •     51 Studierende sind 2003 gestartet
  •   368 Studierende sind es heute in allen drei Studiengängen
  •     20 Promovierende
  •       8 Lehrende 2003
  •    24 Lehrende sowie 17 Mitarbeitende in unterschiedlichen Projekten heute – plus:
  • ca. 75 Sozialarbeitende im Berufsanerkennungs(halb)jahr, die als besondere Gasthörer*innen gelistet sind

Foto: HAWK

 

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