Bodenwerder (red). Produzieren, da, wo der Rohstoff in unmittelbarer Nähe zu finden ist. Das war, ist und bleibt die Strategie der Rigips Saint Gobain-Werke in Bodenwerder. Auch wenn die klassischen Gipskartonplatten an dem Standort an der Weser heute keine Rolle mehr spielen, wird neben Material aus den 60 Kilometer entfernten Gipssteinbrüchen bei Osterode nach wie vor Gipsstein aus dem benachbarten Breitenstein verarbeitet. Kurze Wege, ein besonders umweltverträgliche Materialgewinnung und eine möglichst energieeffiziente Produktion: Das sind die wichtigsten Eckpfeiler des mit 140 Mitarbeitenden erfolgreich im Weserbergland produzierenden Betriebes, machten Werksleiter Henning Waßmann und Steinbruchleiter Andreas Bosch anlässlich eines Betriebsbesuches von Landrat Michael Schünemann deutlich. Schünemann zeigte sich von der Produktionseffizienz beeindruckt.
Der Landrat war zusammen mit seiner Bereichsleiterin für die Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung, Dr. Jutta Klüber-Süßle, und Samtgemeindebürgermeister Sebastian Rode in das Werk gekommen, um sich ein genaueres Bild darüberzumachen, wie der Betrieb funktioniert und welche Probleme das hier schon seit über 75 Jahren ansässigen Werkes zu bewältigen hat.
Der Bodenwerderaner Betriebsteil der Rigips Saint Gobain-Werke ist sozusagen der Urvater der deutschen Gipskartonherstellung. 1945 als Vereinigte Baustoffwerke Bodenwerder gegründet, wurden an dem Standort seit 1948 Gipskartonplatten hergestellt. In den späten 80er Jahren dann von einem britischen Unternehmen übernommen, gehört es mittlerweile seit 18 Jahren zum Pariser Saint Gobain-Konzern, der weltweit in 76 Ländern produziert bzw. Rohstoffe gewinnt und einen Jahresumsatz von 44 Milliarden Euro macht.
Das Rigips-Werk an der Rühler Straße in Bodenwerder stellt heute hauptsächlich Rigidur-Gipsfaserplatten und Rigidur-Deckenplatten her, die aus Gips und Papierfasern im Pressverfahren hergestellt werden. Besonderen Wert legt nicht nur Rigips Bodenwerder, sondern der gesamte Saint Gobain-Konzern darauf, bis spätestens 2050 völlig CO₂-neutral zu produzieren. „Wir müssen jetzt mit den entsprechenden Planungen dafür beginnen“, damit wir bis dahin soweit sind,“ stellt Henning Waßmann bei der Vorstellung des Betriebes in Bodenwerder fest. Das Werk ist nach den gängigen DIN-Normen für das Umwelt-, Energie- und Qualitätsmanagement zertifiziert.
„Rigips Saint Gobain scheint mir in Bodenwerder sehr gut aufgestellt, die Zusammenarbeit auch mit unserer Unteren Umweltbehörde läuft reibungslos“, konnte Landrat Michael Schünemann nach seinem Besuch in dem Werk feststellen. „Ich freue mich, dass wir sowohl in Bodenwerder als auch in Stadtoldendorf zwei rohstoffverarbeitende Betriebe im Landkreis haben, die mit vorausschauendem Management Produktionsarbeitsplätze langfristig sichern und dabei ressourcenschonend arbeiten.“
Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden