Holzminden (red). Das neue Verbundprojekt „Future Skills.Applied“ bereitet Studierende auf die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt vor. Gemeinsam mit fünf weiteren niedersächsischen Hochschulen arbeitet die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Holzminden daran, die Entwicklung von digitalen Kompetenzen der Studierenden zu fördern. Prof. Dr. Zulia Gubaydullina, Studiengangsleiterin Betriebswirtschaft berufsbegleitend, und Dr. Lars Weber, Professor für Allgemeine BWL mit dem Schwerpunkt Digitalisierung, entwickeln in ihrem Projekt neue Lehrmodule und erproben innovative Möglichkeiten des Zusammentreffens von Personen im digitalen Raum.
Eine spannende Premiere auf einer neuen Plattform erlebten Studierende, Lehrende und Alumni des Studiengangs Betriebswirtschaft berufsbegleitend nun bei einem Get-together mit Vorträgen, Musik und viel gegenseitigem Austausch. „Die Möglichkeit zum Knüpfen sozialer Kontakte ist aufgrund der aktuellen Lage stark eingeschränkt, das gilt auch für berufsbegleitend Studierende. Mit diesem Event wollten wir zeigen, dass es abseits der bekannten, recht statischen Digitalformate originelle Formen des sozialen Austausches gibt“, so Gubaydullina. Weber ergänzt: „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Formaten und haben hier Möglichkeiten gesehen, spielerisch Hemmungen vor neuen Tools abzubauen, da die digitale Kollaboration neben der reinen Kenntnis der technischen Möglichkeiten auch soziale Interaktion und Einbettung erfordert.“
Dazu wurde auf der Plattform namens „Gather.town“ von den Mitarbeiterinnen des Future Skills-Projekts der digitale interaktive Raum „gebaut“ und eingerichtet. Nach der Wahl eines Avatars können Teilnehmende sich frei auf der Oberfläche bewegen. Begegnen sich zwei Avatare, verbinden sie sich in einer gemeinsamen Videokonferenz und die Teilnehmenden können per Bild und Ton kommunizieren. Auch ein Rückzug in private Räume ist jederzeit möglich. „Dass die Teilnehmenden völlig frei in der Wahl ihrer Gesprächspartner*innen sind und auf keine weitere Moderation angewiesen, kommt sehr gut an“, so Projektmitarbeiterin Verena Sonderer. „Die optisch ansprechende Ausgestaltung der Oberfläche mit verschiedenen Räumen, Alltagsgegenständen und dem Fokus auf eine Personalisierung der Räumlichkeiten vermittelt den Teilnehmenden das Gefühl, sich tatsächlich an einem gemeinsamen Ort zu befinden. Für die Verweildauer ist es außerdem wichtig, dass der digitale Ort zum Wohlfühlen einlädt. Hier unterscheidet sich eine digitale Location nicht viel von einem Veranstaltungsort im echten Leben.“
Neben zahlreichen Aktionsflächen, an denen die Teilnehmenden spielen oder sich über digitale Whiteboards austauschen konnten, freuten sie sich über die Anwesenheit von Lisa Künnecke, zukünftige Geschäftsführerin des in Holzminden entstehenden Innovations- und Digital Hub. Sie stand Neugierigen Rede und Antwort über das „create:hub“ und berichtete über die dahinter stehende Vision und den aktuellen Stand: „Das ‚create:hub‘ wird New Work und Digitalisierungskompetenzen erfahr- und erlernbar machen. Der digitale Wandel ermöglicht im Bereich digitale/hybride Events und Coworking vielfältige Möglichkeiten und das ‚create:hub‘ schafft das Bewusstsein dafür.“
„Coworking- Papst“ Tobias Kremkau schloss sich mit der Keynote an, in der er auf die Hintergründe zur Entstehung von Coworking-Spaces sowie anschaulich über die Berliner Coworking-Szene berichtete. Begleitet wurde die Veranstaltung von Musiker Lukas Mehlhorn, dessen Musik live aus dem „create:hub“ in Holzminden in die Plattform gestreamt wurde und der Veranstaltung den passenden Rahmen gab.
Eva Legge, Studentin im dritten Semester, gibt Feedback zur Veranstaltung: „Ich erwartete eine gute Zeit und gute Gespräche und das ist eindeutig gelungen. Allein das Design des virtuellen Raums zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen und die vielfältigen Möglichkeiten und Aktionen haben mir sehr gefallen. Ich belege oft Kurse aus höheren Semestern und habe mich gefreut, dass ich beim Get-together jetzt Kommiliton*innen aus diesen Kursen näher kennenlernen konnte. Außerdem kam ich mit einem Alumnus ins Gespräch und bekam dadurch eine ganz andere Perspektive auf mein Studium und die Chancen, die damit verbunden sind.“
Gubaydullina und Weber freuen sich über die positiven Rückmeldungen der Studierenden und die Anfragen, ob die Oberfläche auch außerhalb des Events von den Studierenden genutzt werden darf. „Dem kommen wir natürlich gerne nach“, so Lars Weber. „‚Future Skills.Applied‘ setzt der Experimentierfreude wenig Grenzen und verspricht auch weiterhin viel Spannung.“