Hannover (red). Obwohl die Corona-Pandemie weiter anhält, lässt sich bei den neu eingetragenen Ausbildungsverträgen eine erfreuliche Entwicklung bemerken. Denn bis zum 31. Dezember 2021 wurden im Handwerkskammerbezirk Hannover 2.941 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Mit Blick auf das Jahr 2020 (2.865 Ausbildungsverträge) lässt sich hier ein Plus von 2,65 Prozent (76 Verträge) verzeichnen.
„Dieser positive Trend zeigt, dass das Handwerk und seine Betriebe der Corona-Pandemie nicht nur trotzen, sondern auch in dieser herausfordernden Zeit den wichtigen Punkt Ausbildung weiter im Blick behalten“, erläutert Dr. Carl-Michael Vogt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. Um den zukünftig noch weiter steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken, wäre es wünschenswert, wenn sich noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden würden. „Die Energiewende, aber auch viele aktuelle Infrastrukturprojekte, gestaltet insbesondere das Handwerk mit. Jeder, der unter dem Eindruck des Klimawandels das Morgen mitgestalten will, hat dazu über viele handwerkliche Berufe aktiv und vor allem ganz konkret die Chance“, fügt Dr. Carl-Michael Vogt hinzu. Und auch garantiert hervorragende Verdienstchancen.
Die Regionen im Überblick
Besonders im Landkreis Hameln Pyrmont lässt sich eine deutliche Zunahme erkennen. Hier wurden 2020 insgesamt 213 Ausbildungsverträge geschlossen. Im vergangenen Jahr waren es 253 Ausbildungsverträge, was einen Anstieg von 18,78 Prozent ausmacht. Auf dem zweiten Platz landet der Landkreis Schaumburg mit einem Plus von 6,14 Prozent. Die neu eingetragenen Ausbildungsverträge stiegen hier von 228 in 2020 auf 242 in 2021.
Leicht rückgängig sind die Vertragszahlen in den Landkreisen Diepholz und Nienburg: Während sich die Zahl der Ausbildungsverträge im Landkreis Nienburg von 268 auf 261 reduziert hat (-2,61 Prozent), waren es im Landkreis Diepholz 443 Ausbildungsverträge 2021 gegenüber 458 abgeschlossenen Verträgen im Vorjahr (-3,28 Prozent). Hier sei darauf hingewiesen, dass diese Landkreise aus starken Jahren kommen und selbst 2020 einen Anstieg der Ausbildungsverträge verzeichnen konnten. Der Landkreis Diepholz zählte damals 1.318 Verträge (+1,15 Prozent) und der Landkreis Nienburg 739 Verträge (+2,21 Prozent). ###Für Hannover sowie die gesamte Region Hannover zeichnet sich wiederum ein leicht positives Bild ab. 2020 gab es in Hannover 1.147 abgeschlossene Ausbildungsverträge. Im vergangenen Jahr steigerte sich diese Zahl um 0,44 Prozent auf 1.152 Verträge. Für die gesamte Region Hannover hat sich die Anzahl der Ausbildungsverträge um 2,59 Prozent erhöht. 2020 waren es 1.698, 2021 hingegen 1.742 abgeschlossene Verträge.
Trendberufe im Handwerk
Mit Blick auf die einzelnen Handwerksberufe lassen sich deutliche Trends in der Wahl der Ausbildungen erkennen. So gab es mit Blick auf die prozentuale Entwicklung einen deutlichen Zuwachs von 800 Prozent beim Ausbildungsberuf Sattler. Wollte 2020 niemand im Handwerkskammerbezirk Hannover diesen traditionellen Handwerksberuf erlernen, wurden im vergangenen Jahr acht Ausbildungsverträge abgeschlossen. Spitzenreiter in Bezug auf die meisten Ausbildungsverträge sind allerdings Kraftfahrzeugmechatroniker/in (418 Verträge), Elektroniker/in (348 Verträge) und Anlagenmechaniker/in SHK (331 Verträge). Besonders die Ausbildungsberufe Elektroniker/in und Anlagemechaniker/in sind für die erfolgreiche Umsetzung der Klimawende sehr nützlich. Mit Hilfe ihres Wissens sind diese ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerker zum Beispiel in der Lage zu ermitteln, wo Energieeinsparungen bei Gebäuden möglich sind und tragen so zum Umweltschutz bei. Weiter gehören die Bereiche Solaranlagen und Wärmepumpen bereits jetzt zum Alltag des Berufs Anlagenmechaniker/in SHK. Das Warten und Reparieren von Windmühlen und den Service von Solarparks wäre wiederum ohne Elektronikerinnen und Elektroniker undenkbar. Dass sie zu den Top drei der meisten abgeschlossenen Ausbildungsberufe 2021 gehören ist deshalb sehr erfreulich.
Wer für dieses Jahr einen Ausbildungsplatz sucht, hat bereits jetzt gute Chancen. Denn auf der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Hannover sind schon zum Start ins Jahr 2022 572 Lehrstellen verzeichnet. Wer sich gleich noch höhere Ziele stecken will, sollte sich mit dem Angebot des trialen Studiums sowie des BerufsAbiturs, mittels dessen ausbildungsbegleitend eine Hochschulreife erreicht werden kann, auseinandersetzen. Auch hierzu gibt es in der Lehrstellenbörse aktuell 15 Angebote.