Lenne (rus). Heiko Helmker ist einer von mehreren Brennholzlieferanten in der Region, aber nur einer von wenigen, wenn nicht der einzige, der 100 Prozent des Baumes ökologisch verwertet. „In unserem Betrieb wird ausnahmslos alles vom Baum zu brennbarem Material verarbeitet“, erklärt Helmker und zeigt dabei auf die neueste Investition in seinem ehemaligen Kuhstall in Lenne. Dort hat er erst vor wenigen Wochen eine Anlage zur Herstellung von Holz-Briketts in Betrieb genommen, die ersten 60 Paletten stehen bereits im Lager und sind verkaufsfertig. Sie sollen bald in Lenne am Dorfplatz in Selbstbedienung angeboten werden und natürlich auf Nachfrage erhältlich sein. Rund 80.000 Euro hat Helmker in die neue Anlage investiert.
Mit der Ergänzung erreicht Helmker damit endlich sein bereits von Anfang an gestecktes Ziel, wirklich alles vom Baum restlos verwerten zu können. Nun finden sich in zwei verschiedenen Arten von gepressten Briketts, die künftig vertrieben werden sollen, in einer Variante Sägespäne aus Buchenholz und in einem anderen Brikett Restholz, Rinden und Baumschnitt. Alle Briketts sind in kleinen Chargen verpackt, sogar der Plastiksack soll wieder verwendet werden können. „Wir haben uns bei dem Sack für ein stabileren und dickeren Kunststoff entschieden, sodass wir den Müll vermeiden und die Säcke bei uns wieder verwenden können“, erklärt Heiko Helmker. Die Idee dahinter: Kunden kaufen verpackte Briketts und bringen die Säcke davon zurück, danach können sie noch einmal genutzt werden.
Der Familienbetrieb in Lenne produziert die Briketts selbst. Das eigentliche Holz dafür stammt aus heimischen Wäldern und wird für die Herstellung von Brennholz verwendet. Dieses vertreibt Heiko Helmker bereits seit mehreren Jahren und hatte sich dabei stets die Frage gestellt, wie auch das anfallende Restholz aus den Spaltvorgängen sowie die Sägespäne der Sägearbeiten im Werk weiter verarbeitet werden können. Der Ankauf der entsprechenden Maschinen ermöglicht nun genau das, nämlich das Pressen in handliche Briketts. Sie sind eine Alternative zu herkömmlichem Brennholz und entsprechen in ihrem Gewicht in etwa dem gleichen Brennwert. „Wer vorher mehrere Scheite Buchenholz in den Kamin gelegt hat, muss auch das gleiche Gewicht an Briketts auflegen, um den gleichen Brennwert zu erhalten“, erklärt Helmker. Bei einem Rundgang durch den ehe-maligen Kuhstall in Lenne zeigt er die Lagerflächen des Ausgangmaterials, das von der Brennholz-produktion übrig bleibt und eigentlich entsorgt werden müsste. Nebenan arbeiten die Förderbänder und einen Raum weiter die eigentliche Presse, die pro Stunde über 300 Kilogramm Briketts pressen kann.
Hier formen 270 bar Druck die gesiebten Sägespäne ohne weitere Zusätze zu einem handlichen Brikett, bevor auf einem weiteren Förderband noch einmal überschüssiges Material abgeschüttelt wird. An-schließend können die Briketts zu je 16 Stück zusammen gepackt werden, zwischen 13 kg (Buchenspäne) und 15 kg (Hackschnitzel) wiegen die fertigen Gebinde später.
Fotos: rus