Holzminden (red). „Unsere Erwartungen wurden noch übertroffen, der erste Pro United Cup war ein großartiger Erfolg!“ Ein überaus zufriedenes Fazit zogen die Veranstalter Steve Sander vom Kreissportbund Holzminden sowie Sören Hake und Isabell Scholz von Projekt Begegnung nach dem international besetzten Fußballturnier in der Stiebel-Eltron-Halle in Holzminden.
„Neben dem großen Spaß am gemeinsamen Sporttreiben konnte insbesondere das soziale Miteinander durch persönlichen Austausch und den Abbau von Vorurteilen gefördert werden“, blickt Sören Hake zurück, der betont, wie sehr der Fairplay-Gedanke das Fußballturnier geprägt hat. „Es war einfach schön zu sehen, dass der Schiedsrichter nicht viel zu tun hatte, da bei den Mannschaften Fairplay großgeschrieben wurde.“ So war es nur konsequent von den Veranstaltern, neben dem Turniersieger auch einen Sieger der Fairplay-Wertung zu küren. Gefördert wurde der Pro United Cup vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“.
In zwei Vierergruppen trafen die Teams aufeinander, zu denen sich 14- bis 20-jährige Jugendliche auch als Einzelperson anmelden konnten. Für das Halbfinale qualifizierten sich die „Kemnader Jungs“ (Team aus Vereinsspielern der A-Jugend der JSG Bodenwerder/Kemnade/Rühle), Team „Brückenlösung“ (minderjährige Geflüchtete aus Afghanistan und Syrien aus der JUB Fürstenberg), Team „Casablanca“ (Jugendliche aus dem Kreis Höxter / Herkunftsländer: Marokko, Libanon, Syrien) und die Wohngruppe Stadtoldendorf (Team der integrativen Regelgruppe Stadtoldendorf / Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund).
In einem spannenden und auch fußballerisch hochklassigen Finale setzten sich die „Kemnader Jungs“ nach Rückstand am Ende mit 2:1 gegen die Wohngruppe Stadtoldendorf durch. Dritter wurde „Casablanca“, Vierter und Sieger der Fairplay-Wertung „Brückenlösung“. Auf den weiteren Plätzen folgten Diavolo Rot, STK (Projekt Begegnung), STEP und die Sekundarschule Höxter, die das jüngste Team gestellt hat.
„Unsere Absicht war von der ersten Planung an, das gemeinsame sportliche Bewegen als Brücke für Begegnung und Austausch zu nutzen und darüber hinaus ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen“, ergänzt Isabell Scholz. Vor allem die Pausen zwischen den Spielen hätten den Austausch mit den anderen Spielern gefördert, sodass viele neue Kontakte geknüpft werden konnten. „Uns war aber auch die Jugendbeteiligung wichtig, so halfen Jugendliche bei der Vorbereitung und Organisation des Turniers mit und konnten mitbestimmen“, erläutert sie.
Wie gut das geklappt hat, machten die Kommentare der Teilnehmenden deutlich, die sich alle begeistert zeigten: „Es war ein Turnier voller Spannung, Freude und aufregenden Ergebnissen.“ Für gute Stimmung sorgte vor allem eine Gruppe minderjähriger Geflüchteter, die zurzeit in der Jugendbegegnungsstätte Fürstenberg untergebracht sind. „Hier zeigte sich exemplarisch, wie wichtig es ist, Jugendliche für spaßorientierte Bewegung zu motivieren“, sagt Steve Sander. „Dass sie größtenteils noch nicht Mitglied in einem Sportvereinen sind, kann sich ja noch ändern“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.
Foto: Kreissportbund Holzminden