Golmbach (red). Am 4. September fanden bei herrlichem Spätsommerwetter die Deutschen Meisterschaften im Target Sprint auf dem Sonnenberg im Harz, unter strenger Einhaltung der Corona-Regelungen, statt. Gut 100 Athleten aus ganz Deutschland hatten sich eingefunden, um Medaillen und Podestplätze zu kämpfen.
Aus dem Landkreis Holzminden hatten sich hierfür Luca Göhmann vom SV Schorborn in der Klasse Junioren, Jannis Owsianski vom SGi Golmbach in der Klasse Jugend und Colin Hartmann ebenfalls SGi Golmbach in der Klasse Schüler bei den Landesmeisterschaften im Juli in Hannover qualifiziert.
Target Sprint ist noch eine recht junge Disziplin und die ungewöhnliche Kombination zweier völlig gegensätzlicher Einzeldisziplinen, welche diese Sportart so publikumswirksam und abwechslungsreich macht. Neben Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit, welche für das Laufen unumgänglich sind, gehören Konzentration und taktisches Geschick beim Schießen zu den unabdingbaren Voraussetzungen. Der Target Sprint wird auf der Kurzdistanz von dreimal 400 m-Laufrunden ausgetragen. Nach der ersten und zweiten Runde ist jeweils ein Stehendschießen zu absolvieren, ehe der Athlet nach der dritten Laufrunde ins Ziel läuft. Die Streckenlänge und der Ablaufmodus sind für alle Altersklassen gleich. Das Schießen erfolgt mit Druckluftwaffen. Es sind zweimal bis zu fünfzehn Schuss, welche einzeln nachgeladen werden müssen, für fünf zu treffende Ziele (Schießscheiben mit einem Durchmesser von 35 mm) abzugeben. Sollten nach Abgabe des fünfzehnten Schusses noch nicht alle Scheiben getroffen sein, muss der Sportler eine Zeitstrafe in der sogenannten „Penalty Box“ absitzen, bevor er die nächste Laufrunde absolvieren darf.
Es fanden an diesem Tag sowohl die Vorläufe, zur Qualifikation zum Finallauf, als auch die Finalläufe selber statt. Werden die Vorläufe teilweise noch zum „Beschnuppern“ der Gegner genutzt, so geht es in den Finalläufen oft nur um Sekunden, die über den Titel des Deutschen Meisters entscheiden. Colin Hartmann musste an diesem Tag gleich im ersten Vorlauf starten. Ein solider Lauf, als auch ein gutes Schießen sicherten ihm den Einzug in den Finallauf. Leider war es nicht der Tag von Jannis Owsianski. Das Schießen auf der Anlage der Richard-Schulze-Arena wollte einfach nicht gelingen, der Einzug in die Finalläufe war nur eine hauchdünne Entscheidung. Luca Göhmann musste lange auf seinen Vorlauf warten, aber ein sehr guter Lauf und Schießeinlagen sicherten ihm mit einem dritten Platz den Einzug ins Finale.
Nach einer Mittagspause senkte sich die Spannung der Finalläufe über die Richard-Schulze-Arena. Und dann war es wieder Colin Hartmann der sich in den ersten Finallauf des Tages begeben musste. Zwei gute erste Laufrunden und ein gutes erstes Schießen ließen ihn in Führung gehen, doch eine kleine Unsicherheit bei der zweiten Schießeinheit kostete viel Zeit, welche er durch den letzten Lauf nicht mehr aufholen konnte. So sicherte er sich mit einer persönlichen Bestzeit den Deutschen Vizemeistertitel in der Schülerklasse männlich.
Der Finallauf von Jannis Owsianski entwickelte sich für alle wieder zu einer Nervenprobe. Die Laufrunden klappten super, allerdings wollte auch das Schießen in diesem Finallauf bei Jannis einfach nicht funktionieren. Nach einer nervenaufreibenden 2. Schießeinlage die er sich gegen einen Gegner vom SV Maiersbach lieferte, lief er als 8. durchs Ziel.
Luca Göhmann musste wiederum lange auf seinen Finallauf, den vorletzten des Tages, warten. Aus dem Vorlauf wusste man schon, dass hier ein hohes Tempo erwartet werden durfte. Und so war es auch. Trotz hervorragender Läufe und guter Schießeinlagen musste Luca sich seinen Gegnern vom SV Eintracht Frankenhain und Grüne Au Peising geschlagen geben und kam als Dritter durchs Ziel und errang damit die Bronzemedaille. Wer sich nun von dieser faszinierenden Sportart angesprochen fühlt und einmal selber ausprobieren möchte, meldet sich einfach bei Jochen Droste von der Schützengilde Golmbach unter: