Niedersachsen (red). Mitglieder des Spielausschusses des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN) diskutierten Samstag mit Vertretern der Vereine aus den Oberligen der Frauen und der Männer sowie der Verbandsliga der Männer über eine Fortsetzung der Saison im Frühjahr des Jahres 2021. Das Gros der Vertreter der Ober- und Verbandsligisten favorisiert die Saisonfortsetzung in der Form einer Einfachspielrunde unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Spiele, die vor der Aussetzung des Spielbetriebes auf Verbandsebene bereits ausgetragen wurden. Grund für die Absetzung der Spiele Ende Oktober war die Entwicklung der Corona-Pandemie.
Vizepräsident Spieltechnik Jens Schoof, der die drei Online-Konferenzen im Beisein von Präsidenten Stefan Hüdepohl moderierte, spricht von einem „offenen und ehrlichen Meinungsaustausch“, den die Vereinsvertreter geführt hätten. Der Spielausschuss werde die Gesprächsergebnisse jetzt bewerten und Umsetzungsmodelle erarbeiten; unter Berücksichtigung der weiteren Entwicklung der Pandemie und der damit einhergehenden Verordnungen der Landkreise, der kreisfreien Städte, der Region Hannover und der Hansestadt Bremen.
Vereinbart seien weitere (Online-)Zusammenkünfte mit den Vereinen für Beginn des kommenden Jahres. „Frühestens danach wird der Spielausschuss dem Präsidium konkrete Empfehlungen zur Beschlussfassung an die Hand geben“, erklärte Jens Schoof am Samstag.
Die Ursprungsgedanken der vom Präsidium eingesetzten „Task Force Spielbetrieb“, die ersten Spiele bereits für Mitte Januar anzusetzen, ist zwischenzeitlich vom Tisch. Mitglieder der „Task Force“ und des Spielausschusses gehen nach der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder Mitte dieser Woche davon aus, dass öffentliche Sportstätten frühestens ab dem 11. Januar wieder für den Trainingsbetrieb zur Verfügung stehen. „Wenn überhaupt“, sagt Jens Schoof mit Blick auf die nach wie vor hohen Sieben-Tage-Inzidenzen in den einzelnen Kreisen.
Nach Auffassung der Teilnehmer der Online-Konferenzen am Samstag müssten die Mannschaften vor der Aufnahme des Spielbetriebes mindestens für die Dauer von drei Wochen Gelegenheit bekommen, Hallentraining zu absolvieren. Schoof: „Rein rechnerisch könnten wir demnach den Spielbetrieb frühestens am Wochenende 6. und 7. Februar wiederaufnehmen; vorausgesetzt, wir kommen mit Ende der Schulferien wieder in die Hallen.“ Wie der Spielausschuss eine mögliche Einfach-Runde in den Oberligen und in der Verbandsliga gestalten würde, ist laut Vizepräsidenten Spieltechnik offen. „Das müssen wir noch beraten.“ Etwa ob und in welcher Form an das Ende der Runden Play-off-Spiele um Auf- und Abstieg gesetzt werden. Schoof: „Fakt ist, dass die Saison mit Ablauf des Monats Juni enden muss. Keiner weiß heute, ab wann wir wieder spielen dürfen. Ob es Play-off-Spiele geben könnte, hängt davon ab, wie viele Spieltage uns am Ende zur Verfügung stehen.“
Im Kreis der Vereins-Vertreter der Oberliga der Frauen diskutierten die Teilnehmer am Samstagmorgen unter anderem über eine frühzeitige Absage der Saison 2020/2021. Schoof: „Ziel des Verbandes ist, zum Ende der Spielzeit eine sportliche Wertung hinzubekommen, um so die Voraussetzungen für eine möglichst normale Saison 2021/2022 zu schaffen.“
Dass die Mitglieder des Spielausschusses die Vereine frühzeitig in ihre Gedankengänge eingebunden haben, stieß bei den Vereinsvertretern auf Gefallen. Präsident Stefan Hüdepohl: „Das war der richtige Weg. Die hohe Beteiligung zeigt, dass die Vereine an der unmittelbaren Kommunikation mit dem Verband interessiert sind.“ Laut Spielausschuss-Mitglied Olaf Bunge hatten sich 85 Prozent der Vereine an der Konferenz beteiligt.
Das Meinungsbild der Vertreter der Landesligen Herren zur Fortsetzung des Spielbetriebes ermittelt der Handball-Verband Niedersachsen aktuell mit Hilfe einer Online-Umfrage. Planungen für die Bereiche der Landesligen der Frauen, der Landesklassen und des Jugendbereiches sind in Vorbereitung.