Stadtoldendorf (r). Laut einer Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus 2019 können immer weniger Kinder sicher schwimmen. Nur noch 40 Prozent erreichen derzeit bis zum Abschluss der vierten Klasse das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze („Freischwimmer“). Ende der 1980er-Jahre waren es noch mehr als 90 Prozent. Dabei ist das Schwimmen eigentlich ein riesiges Vergnügen für alle, doch leider kommt es immer wieder zu tragischen Badeunfällen.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 417 Menschen ertrunken. Das hat verschiedene Gründe: Es gibt immer weniger Schwimmbäder und die verbleibenden sind für viele Schulen häufig nur schlecht erreichbar. Große Entfernungen und fehlende Transportmöglichkeiten machen es also doppelt schwierig, während der Schulzeit zu einem Schwimmbad zu kommen.
Um Kinder und Jugendliche zu sicheren Schwimmern auszubilden, bedarf es eines besonderen Engagements seitens der Schulen. Deshalb hat die DLRG-Ortsgruppe und die Homburg-Oberschule Stadtoldendorf ihre enge Kooperation 2020 verlängert.
„Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns eine intensive Betreuung der Schüler, die im regulären Unterricht gar nicht möglich wäre“, erklärt dazu Jan Specht, Fachbereichsleiter Sport. Das mittelfristige Ziel der jährlich wiederholten Veranstaltung ist: Möglichst alle Schüler der Homburg-Oberschule sollen die Schule mindestens als „Freischwimmer“ verlassen.
Durch die günstige Lage des Freibades in Nachbarschaft zum Schulzentrum Stadtoldendorf können jetzt nach den Sommerferien wieder Projekte im Bereich „Schwimmen und Rettungsschwimmen“ sowie Schulungen zur „Rettungsfähigkeit der Lehrkräfte“ unter Berücksichtigung der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie durchgeführt werden. Zudem haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, diverse Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichen zu erwerben.
Foto: DLRG