Himmelsthür (mm). Alle Erwartungen, die man an ein Spitzenspiel stellt, wurden am gestrigen Samstagabend in der Himmelsthürer Halle gehalten. In der ausverkauften Halle boten sich der TuS GW Himmelsthür und der TV87 Stadtoldendorf ein Duell auf Augenhöhe und unterstrichen mit ihren Leistungen, dass sie in der Landesliga Hannover das Maß aller Dinge sind. Mit der 25:26-Auswärtsniederlage rutschen die Homburgstädter auf den zweiten Platz ab, während Himmelsthür nun wieder die Tabelle anführt.
"Wir haben nervös angefangen und durch strittige Entscheidungen des Schiedsrichtergepanns Zeitstrafen kassiert. Gegen Ende der Halbzeit haben wir uns dann aber wieder gefangen", blickt TV-Trainer Dominik Niemeyer auf die erste Halbzeit zurück, die zunächst von den Toren her ausgeglichen begann.
Nach 17 Minuten konnte sich der heimische TuS bedingt durch die Überzahlsituationen, bei denen sie Lücken in die Stadtoldendorfer Verteidigung reißen konnten, einen drei Tore Vorsprung herauswerfen. Zudem hatte der TuS mit Arne Maushake einen starken Torhüter in seinen Reihen, der die Offensive des TV das eine oder andere Mal zur Verzweiflung brachte.
Zum Ende der ersten Halbzeit wurden dann aber auch zwei Spieler der Hausherren mit einer 2 Minuten Strafe des Feldes verwiesen, sodass der TV mit einem Spielstand von 14:12 und damit mit nur zwei Treffern weniger in die Pause ging.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es für den TV aber auch nicht besser aus. Teils durch ansatzlose Würfe konnten sich die Himmelsthürer nach 37 gespielten Minuten sogar ein Torpolster von 5 Treffer herausspielen. Doch dann folgte das schier unglaubliche Comeback der Stadtoldendorfer.
Die mitgereisten Zuschauer gaben ihre Mannschaft nicht auf und peitschten sie mit "Kämpfen TV kämpfen"-Rufen immer wieder nach vorne. Arne Maushake konnte sein Können zwischen den Pfosten zwar immer wieder unter Beweis stellen, doch auch nicht verhindern, dass Stadtoldendorf sechs Minuten vor Schluss der 22:22-Ausgleich gelang.
Die Halle kochte und es hielt keinen Zuschauer mehr auf den Sitzen. In der 57. Minute ging der TV sogar mit 23:24 in Führung. Beim Spielstand von 25:25 eroberte Stadtoldendorf in der letzten halben Minute des Spiels in Unterzahl den Ball, doch dann passierte es. "Das war ein total unnötiger Pass in die Mitte", erinnert sich TV-Trainer Niemeyer ungern an die Situation, die die Entscheidung bringen sollte.
Ein Konterlauf der Hausherren konnte von Daniel Adler nur durch ein Foulspiel auf Höhe der Mittellinie unterbunden werden, der für dieses Vergehen folglich auch die rote Karte sah. "Die Entscheidung war berechtigt", kommentierte Niemeyer die Entscheidung auf Foulspiel und 7 Meter.
Wenig Nerven zeigte TuS-Spieler Harald König beim 7 Meter, welcher mit dem 25:26 die erste Saisonniederlage von Stadtoldendorf besiegelte und mit seinem sechs Treffer gemeinsam mit Simon Oertel (9 Tore) und Keeper Arne Maushake maßgeblichen Anteil am Erfolg von Himmelsthür hatte.
"Alles in allem wäre ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen, aber das haben wir uns mit zu vielen unnötigen Abspielfehlern selbst kaputtgemacht. Die erste Niederlage wirft uns nicht um. Die Ausgangslage ist jetzt wieder wie vor dem Spiel vor zwei Wochen und wir schauen weiter von Spiel zu Spiel", resümierte Niemeyer gegenüber der Redaktion nach dem Schlusspfiff.
Stadtoldendorfer Mannschaft: Kristof König, Daniel Adler (3), Jan-Christoph Ahlers (3), Lukas Lorentzen (0), Melvin Huckauf (0), Dennis Michael (5), Sascha Michael (0), Dennis Brüning (0), Lars Knoke (3), Andre Michael (1), Tim Koch (0), Marcel Geese (3), Mats Göran Busse (7), Marc-Philipp Tube (0)