Kirchbrak (red). Knapp drei Monate ist es her, dass der Samtgemeinderat Bodenwerder-Polle beschlossen hat, die Grundschule Kirchbrak zum Ende des Schuljahres zu schließen – eine Entscheidung, die viele Kinder, Eltern und Einwohner von Kirchbrak bis heute beschäftigt.
Doch wie schon am Tag der Ratssitzung deutlich wurde, steckt in den Kirchbrakerinnen und Kirchbrakern viel Energie und ein starker Zusammenhalt. Und genau diese Energie war auch in den letzten Wochen spürbar, als sich Menschen trafen, um Ideen, Meinungen und Visionen auszutauschen.
Bereits im November hat sich eine Gruppe von Ehrenamtlichen zur Initiative „Bildung, die bleibt“ zusammengeschlossen, um die Machbarkeit einer Grundschule in freier Trägerschaft in Kirchbrak zu prüfen. Mittlerweile besteht das Team aus acht engagierten Personen, die diese vielversprechende Chance nutzen möchten.
„Unsere Vision ist es, eine Schule zu gründen, die nicht nur Lehrplaninhalte vermittelt, sondern auch Werte, Gemeinschaftssinn und Kreativität fördert – eine Schule, die den Bedürfnissen aller Kinder gerecht wird und ihnen die besten Startbedingungen ins Leben bietet. Dabei geht es uns um drei Dinge: die Zukunft unserer Kinder, die Zukunft unseres Dorfes und die Zukunft unserer Demokratie“, erklärt Maik Weper, Mitglied der Initiative.
In der vergangenen Woche hatte die Initiative die Möglichkeit, ihr Projekt dem Schulausschuss der Samtgemeinde vorzustellen.
„Wir sind auf ein sehr offenes Gremium gestoßen, das mit vielen konstruktiven Fragen sein Interesse gezeigt hat. Das war eine gute Gelegenheit für uns, denn wir brauchen die Unterstützung der Samtgemeinde, um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen“, berichtet Weper.
Das Team hat dem Schulausschuss zudem eine wichtige Aufgabe mit auf den Weg gegeben: den Antrag, den sie formuliert haben, zu diskutieren und in den Rat einzubringen.
Dieser Antrag beinhaltet die Überlassung von Gebäude und Inventar sowie den Wunsch, die Schließung der Schule in Kirchbrak um ein Jahr zu verschieben.
„Wir brauchen etwas mehr Zeit. Um einen nahtlosen Übergang von der jetzigen Schule zur Freien Grundschule zu gewährleisten, sind die nächsten vier Monate zu kurz. Wir möchten allen Schülerinnen und Schülern, die Teil der neuen Grundschule werden wollen, einen zusätzlichen Wechsel für ein Jahr ersparen. Das gibt auch den Kindern und Eltern in Kirchbrak Planungssicherheit“, erläutert Martina Milisavljevic, ebenfalls Teil des Gründungsteams.
Der Ausschuss signalisierte, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und zu prüfen, inwieweit er das Vorhaben unterstützen kann.
Nun heißt es abwarten, denn das Thema wird in der nächsten Samtgemeinderatssitzung am 27. Februar 2025 behandelt. Diese öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr in der Mittendorf Gastronomie in Buchhagen.
Um auch die Öffentlichkeit über die Gründung der freien Grundschule zu informieren, lädt die Initiative alle Interessierten herzlich zum Informationsabend am 11. März 2025 in das Dorfgemeinschaftshaus Kirchbrak (Sportplatzweg 1) ein.