Holzminden (red). Auf Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins für Landkreis und Stadt Holzminden e. V. berichten Vera Kühlmann (Ökologische Station Solling-Vogler) und Michael Buschmann (Landkreis Holzminden) am 27. November, um 18 Uhr, im Vortragsraum der Drehscheibe (Sollingstraße 101 in Holzminden) über die Ergebnisse der Forschungen zu den historischen Kirschsorten in Raum Golmbach, der Eintritt ist frei.
Angeregt durch vergleichbare Untersuchungen im Mittelrheintal, hat die untere Naturschutzbehörde des Landkreis Holzminden in den Jahren 2013 bis 2015 die Süßkirschenbestände im Landkreis erfassen und dokumentieren lassen. Als Ergebnis der Untersuchung konnten über 60 Sorten dokumentiert werden, von denen zahlreiche Sorten als gefährdet und einige als vom Aussterben bedroht gelten. Bei neun Sorten handelt es sich um regionale Sorten, die deutschland- und europaweit bislang nur im Landkreis Holzminden dokumentiert werden konnten. Der Landkreis Holzminden trägt somit eine große Verantwortung für den Erhalt der Sortenvielfalt in Deutschland.
Um die Sortenvielfalt im Landkreis dauerhaft zu sichern, wurden ab dem Jahr 2015 in einem ersten Schritt Maßnahmen zur Vermehrung der regionalen und gefährdeten Sorten eingeleitet. Alle im Landkreis erfassten Süßkirschensorten wurden in der Gemarkung Golmbach in einem öffentlich zugänglichen Sortengarten aufgepflanzt und als Basisbestand gesichert. Ziel ist es u. a. den Sortengarten als zertifizierten Bestand für die deutsche Genbank Kirsche anerkennen zu lassen. Um regionale und gefährdete Kirschsorten in der Kulturlandschaft zu erhalten, werden diese in einem weiteren Schritt vermehrt und an geeigneten Stellen im Landkreis Holzminden gepflanzt.
Anmeldungen bitte bei Dr. Hilko Linnemann,
Foto: Jörg Mitzkat