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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Höxter (TKu). Am vergangenen Wochenende zelebrierte Höxter das Doppeljubiläum des Hochschulstandorts (160 Jahre) und der Absolventen- und Förderer-Vereinigung (AFV) Höxter (100 Jahre) mit einem dreitägigen Festprogramm. Zahlreiche Gäste, darunter auch Max Trapp, Urenkel eines AFV-Gründers, und dessen Familie, nahmen an den Feierlichkeiten teil, die tiefe Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der heutigen Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) boten. Am Freitag starteten die Feierlichkeiten mit einer feierlichen Eröffnung in der Mensa der TH OWL. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, das Gelände zu erkunden und bei einer Führung durch die Stadt „Auf den Spuren der alten Bauschule“ die historischen Wurzeln der Hochschule kennenzulernen. Die Führung endete mit einem geselligen Abend in der Stadthalle Höxter, untermalt von musikalischen Beiträgen des Weserberglandorchesters Bödexen.

Am Samstag fand im Historischen Rathaus der Höhepunkt der Feierlichkeiten statt, zu dem über 100 geladene Gäste erschienen. Die Veranstaltung wurde von Arno Zillmer moderiert, und musikalisch begleitet wurde sie durch das ukrainische Paar und Musik-Duo Diana und Oleg Yanushkevych, das mit ihren eigenen Kompositionen und Interpretationen der Deutschland- und Europahymne einen besonderen Akzent setzte. Nach der Eröffnung des Festaktes durch den Vorsitzenden der AFV Höxter, Sven Splitthoff, und den Grußworten von Bürgermeister Daniel Hartmann, dem Landtagsabgeordneten Matthias Goeken und Vertretern der Hochschule sowie des Kreises Höxter folgte die Festrede des ehemaligen Europaabgeordneten Elmar Brok. Er betonte in seiner Ansprache, wie wichtig die Vernetzung der Hochschulen und Universitäten auf europäischer Ebene sei. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setze er insbesondere auf Kooperation anstatt auf Zentralisierung. Höxter sei der älteste der drei Hochschulstandorte der TH OWL und habe am örtlichen Nachhaltigkeits-Campus auch heute die aktuellsten Themen und Studiengänge, so Brok. „Als die Baugewerkschule gegründet wurde, gab es noch kein geeintes Deutschland“, erklärte Brok, und mahnte, den europäischen Gedanken auch in Zukunft zu stärken, was er mit einem kleinen Abriss der Geschichte Deutschlands verdeutlichte. Brok betonte, dass man in Deutschland in den besten Zeiten seiner Geschichte lebe. Aber auch wenn die aktuellen Krisen schwierig seien, so dürfe man nicht auf Extreme wie Radikalismus und Nationalismus setzen. Mit der Europahymne „Ode an die Freude“, vorgetragen durch das Musikensemble Diana und Oleg Yanushkevyec, endete der offizielle Festakt im Historischen Rathaus in Höxter.

Um den europäischen Gedanken vom Rathaus aus auch nach draußen zu tragen, wurde die Europahymne neben anderen „Studentenliedern“ auch auf dem Rathaus-Glockenspiel vorgetragen. Bürgermeister Daniel Hartmann hob in seinem Grußwort die beeindruckende Historie der Hochschule hervor, die seit ihrer Gründung 1864 stets als Ort des Wissens und der Innovation bestand. Er sprach über die besondere Rolle, die die Hochschule für Höxter einnehme und das Engagement der Studierenden, die nicht nur die Stadt bereichern, sondern häufig eine enge Verbindung zur Region beibehalten. Besonders betonte er die aktuelle Initiative „Vision Campus Corvey“ und die Eröffnung eines Transferbüros der TH OWL in der Innenstadt, das die enge Verzahnung zwischen Hochschule, Stadt und Wirtschaft weiter festige. Seit ihrer Gründung 1864 entwickelte sich die ehemalige Baugewerkschule zum heutigen Hochschulstandort Höxter, der auf ingenieurwissenschaftliche Umweltstudiengänge wie Landschaftsarchitektur und Umweltingenieurwesen fokussiert ist. Die AFV Höxter, einst als Altherrenvereinigung 1924 gegründet, unterstützt seither Studierende sowohl ideell als auch in ihrer beruflichen Vernetzung. Der Urenkel des Gründers Ernst Trapp, Max Trapp, nahm mit seinen Söhnen Moritz und Johann als Ehrengast an den Feierlichkeiten teil.

Der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken betonte, dass durch den Hochschulstandort nicht nur soziale und wirtschaftliche Vorteile bestünden, sondern dass auch das Stadtbild Höxter und auch der Kreis Höxter maßgeblich dadurch geprägt würden. Mit den aktuellen Studiengängen nehme die Technische Hochschule eine Vorreiterrolle ein, so Goeken. Die Politik sei stets bestrebt, den Standort in Höxter zu stärken. Am Ende lobte Goeken die erfolgreiche Arbeit des AFV Höxter und der Hochschule. Er hofft, dass für die „Vision Campus Corvey“ Lösungen gefunden werden können. Die Vizepräsidentin der Technischen Hochschule OWL, Prof. Dr. Yvonne Knepper-Bartel, ging noch einmal auf die bewegte Geschichte der TH OWL ein, die auch mit einigen Namensänderungen und dem Wegfall und der Neueinführung von Studiengängen einherging. Sie hofft auf mehr weibliche Studierende für das Ingenieurstudium. Weil der Co2-Abdruck angesichts des aktuellen Klimawandels in der Baubranche sehr groß sei, zeigte sie sich erfreut darüber, dass auch in Höxter an Verbesserungen geforscht würden mit den Worten: „In Höxter werden die Fragen der Zeit beantwortet“. Jubiläumsurkunden für die Jubiläen wurden sowohl von der Stadt Höxter über Bürgermeister Hartmann, wie auch vom Kreis Höxter über die stellvertretende Landrätin Magdalena Volmert überreicht, welche die Vizepräsidentin der TH OWL, Prof. Dr. Yvonne Knepper-Bartel, und der AFV-Vorsitzende Sven Splitthoff entgegen nahmen. Ein besonderes Dankeschön erhielten jedoch die Initiatoren der Feierlichkeiten, Marlies Hemesoth, Matthias Köhne und Franz-Josef Kaup. Im Anschluss an den Festakt schloss sich die Alumni-Konferenz 2024 im Historischen Rathaus an, bei denen Dr. Klaas Rathke einen Impulsvortrag zu Entwicklungen der Wasserwirtschaft in Studium und Praxis hielt und die Referenten Martina Jüttner sowie Tobias Kaulfuss referierten zu den Themen Gewässer-Renaturierung und Maritimer Umweltschutz. Das dreitägige Jubiläum endete nach einer großen Jubiläumsfeier am Samstagabend mit einem Frühschoppen am Sonntagmorgen in der Residenz-Stadthalle Höxter.

Fotos: Thomas Kube

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