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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Holzminden (red). Hallo, ich bin Johanna und habe an einem individuellen Erasmus+ Austausch teilgenommen. Meine Austauschschülerin Inès war ab Dezember 2023 für drei Monate bei mir zu Hause, ist mit mir täglich zur Schule gegangen und dann bin ich im April 2024 für sieben Wochen mit Erasmus+ zu ihr nach La Réunion geflogen. Dort durfte ich dann den Alltag der Schüler und Schülerinnen auf La Réunion erleben. Ich habe in der Familie von Inès gewohnt und viele neue Eindrücke gewonnen, konnte gute Erfahrungen sammeln und habe viele tolle Sachen erlebt.

La Réunion ist ein französisches Départment im Indischen Ozean. Entsprechend lang war meine Anreise, ich musste 13 Stunden fliegen mit einem Umstieg in Paris. Am Flughafen Saint Denis wurde ich von Inès und ihrem Vater abgeholt. Ich bin am Samstagmorgen gelandet, deshalb hatten wir keine Schule und ich konnte erstmal in Ruhe ankommen. Zum Sonnenuntergang war ich am Strand und am Sonntag sind wir surfen gegangen, so habe ich direkt schon viel von der Insel gesehen.

An meinem ersten Schultag sind wir um 6 Uhr aufgestanden und ich habe (im Gegensatz zum Rest der Familie) auch gefrühstückt. Um kurz vor sieben mussten wir zum Bus für eine Fahrtdauer von fünf Minuten. Der Unterricht begann um 7.30 Uhr, allerdings muss man dort, um in die Schule zu gelangen, ein oranges Heft (carnet scolaire) vorzeigen. Immer mittags hatten wir eine große Pause, die man zum Essen nutzen konnte und um Zeit mit Freunden zu verbringen. Jeden Tag gab es Reis mit verschiedenen Soßen oder Beilagen. Grundsätzlich endete der Unterricht um 17.10 Uhr, mit Ausnahme von Mittwoch und Samstag (!!!), da durfte man bereits mittags nach Hause.

Zwischen dem deutschen und französischen Unterrichtsalltag gibt es einige Unterschiede. Zum Beispiel werden Fragen der Lehrer oft ohne Meldung beantwortet, es dürfen mehrere Arbeiten am Tag/in der Woche geschrieben werden und es gibt öfter unangekündigte Tests als in Deutschland. Grundsätzlich gibt es am Anfang jeder Stunde eine Anwesenheitskontrolle durch namentliches Aufrufen. Religionsunterricht wird nicht erteilt. Die Klassen sind größer (wir waren 36 Schüler), gelegentlich werden sie aber in zwei Gruppen geteilt.

Zu meinem Glück hatten wir während meines Aufenthalts zudem zwei Wochen Ferien. In dieser Zeit konnte ich viel erleben, zum einen hat mir meine Gastfamilie die Insel gezeigt, zum anderen war ich viel mit Inés unterwegs. Als Erstes haben wir Inés` Geburtstag gefeiert und im „Cirque de Mafate“ gezeltet, einem Talkessel des „Piton de Neiges“ (aktiver Vulkan). Außerdem waren wir in einem Kletterpark in Cilaos, haben einen anderen Vulkan besichtigt, sind anschließend durch einen Canyon gewandert und haben dort ebenfalls in Zelten übernachtet. Die Natur hat mich wirklich beeindruckt, es gibt tropische Wälder, Lavalandschaft, Wasserfälle und spektakuläre Strände mit hohen Wellen. Zusammen mit Inès und Freunden war ich zudem auf einem Straßenfest mit vielen Shows und Künstlern und einer abschließenden Parade. Wir haben das Finale eines internationalen Beachtennisturniers angesehen, waren zudem auf einem Musik- und einem Filmfestival.

Das Besondere an La Réunion ist für mich, dass Menschen aus verschiedenen Kulturen aufeinander treffen (Franzosen, Madagassen, Afrikaner, Inder…) und gemeinsam eine neue bilden. Deshalb werden z. B. auch zwei Sprachen auf der Insel gesprochen (französisch und kreolisch).

Mein Fazit: Der Austausch war eine tolle Erfahrung und ich kann nur weiterempfehlen dabei mitzumachen!

 

Foto: Campe

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