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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Alfeld (ant). Der Niedersächsische Minister für Wirtschaft und Verkehr, Olaf Lies (SPD), war vor einigen Tagen zu Gast bei Fagus-GreCon in Alfeld und informierte sich über die Geschichte und die Gegenwart des lebenden Denkmals: Gemeinsam mit den beiden SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt, Andrea Prell und Bernd Beushausen (SPD), Bürgermeister der Stadt Alfeld bekamen alle Anwesenden die Möglichkeit, während einer Führung exklusive Einblicke in das Unternehmen zu erhalten. Die Politiker wurden herzlich vom Gesellschafter Ernst Greten, den beiden Fagus-Geschäftsführern Mario Haas und Alexander Kuppe sowie von Karl-Heinz Duwe, Vorsitzender vom Verein der Freunde und Förderer des Unesco-Weltkulturerbes Fagus-Werk, empfangen. Ernst Greten, der Urenkel des Firmengründers Carl Benscheidt, übernahm höchstpersönlich die Führung durch das Unternehmen und gewährte den Politkern einen Einblick in über 100 Jahre Firmengeschichte: Dazu zählten die Bereiche des Schuhleistenkellers, Brandschutz, Messsysteme, Schuhleisten und Formen sowie ein Einblick in das Besucherzentrums und der Fagus-Gropius Ausstellung.

Das Fagus-Werk gilt heute als Ursprungsbau der modernen Industriearchitektur. Im Jahr 2011 wurde das Fagus-Werk zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. „Diese Geschichte macht das Fagus-Werk sehr faszinierend“, zeigte sich der Wirtschaftsminister sichtlich interessiert und beeindruckt. Im Anschluss ergab sich die Möglichkeit mit dem Wirtschaftsminister in Austausch zu kommen: „Es ist wichtig Probleme anzusprechen und im Austausch zu bleiben“, betonte Tippelt. Geschäftsführer Haas und Kappes berichtete über den aktuellen Standpunkt des Unternehmers und sprachen über bürokratische Anforderungen und Hürden, wie beispielsweise das Reporting (betriebliches Berichtwesen) mit denen sich Unternehmen tagtäglich auseinandersetzen müssen. Ein weiterer wichtiger Punkt, welcher den Geschäftsführern sehr am Herzen lag, war das Thema rund um die regionalen Verkehrsprobleme, im Hinblick auf den Schienenverkehr. Direkt unmittelbar hinter dem Fagus-Werk verlaufen Bahnschienen - nur wenige Meter weiter befindet sich der Alfelder Bahnhof. „Unsere Schokoladenseite zeigt zur Eisenbahn“, betonte Haas. Vor Kurzem habe der Entdeckertag auf dem Fagus-gelände stattgefunden: „Wir hatten weniger Besucher, weil die Bahn nicht verlässlich war“, zeigte sich Haas etwas bedauerlich. Auch im Hinblick auf junge, gut ausgebildete Arbeitskräfte, welche tagtäglich Pendeln, wäre die schlechte und unzuverlässige Anbindung nicht von Vorteil, berichtete er weiter. „Eigentlich ist das unser Standortvorteil - Wir sind auf die Bahn angewiesen“, betonte Haas. Durch den unzuverlässigen Bahnverkehr habe die Attraktivität des regionalen Raums abgenommen, berichtet Haas weiter und verwies auch auf den Wegfall des Alfelder Krankenhauses.

Lies erklärte, dass der Vertrag mit der Eisenbahngesellschaft Metronom zum Jahr 2026 aufgelöst und neu ausgeschrieben werden soll: Die Eisenbahngesellschaft habe eingeräumt, dass sie es nicht auf die reihe bekomme, berichtete der Wirtschaftsminister: „Wir haben ein echtes Problem, denn für den Nahverkehr gibt es zu wenig Angebote und zu wenig Unternehmen – wir hoffen jetzt auf Wettbewerb“, betonte er und fügte hinzu, dass versucht werde mit dem Bahnunternehmen eine Perspektive zu entwickeln. Lies erklärte, dass die gesamte Infrastruktur marode sei: So seien beispielsweise die Brücken zu zwei Drittel in den 60 er Jahren erbaut worden. „Wir brauchen eine neue und funktionsfähige Infrastruktur“, betonte er. 

Geschäftsführer Haas sprach auch die Kulturförderung des Unternehmens an: Wir könnten Hilfe bei der Kulturförderung unserer Veranstaltungen im Fagus-Werk brauchen“, betonte er und fügte hinzu: „Wir brauche ein Netzwerk, Anbindung und Bettenkapazität“. Das Unternehmen stehe bereits in engen Kontakt mit der Stadt Alfeld und der Stadt Hildesheim. Tippelt brachte die Überlegung ein, dass die vorhandenen Strukturen der Solling-Vogler-Region genutzt werden könnten: „Über den Tourismus ergibt sich die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen und sich mit Alfeld zu vernetzten“, sagte sie und fügte hinzu, dass auch verschiedene Bereiche und Projekte miteinander verbunden werden könnten, wie beispielsweise die Porzellanmanufaktur Fürstenberg oder der PS.Speicher in Einbeck. „Die Region lebt von mehreren Leuchttürmen – das könnte vernetzt werden“, betonte sie.

Foto: Antonella Mollowitz

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