Kreis Höxter (red). Am kommenden Sonntag, 8. September, öffnen im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ wieder zahlreiche historische Gebäude und kulturelle Schätze im Kreis Höxter ihre Türen. Somit haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sonst teilweise verschlossene Denkmäler zu erkunden und in die spannende Vergangenheit der Region einzutauchen.
Von Warburg bis Marienmünster bieten vielfältige Bauwerke, Parks und Kulturstätten interessante Einblicke in ihre Geschichte und Bedeutung.
Zu den Highlights zählt die Ehemalige Benediktinerabtei in Marienmünster, die bereits 1128 gegründet wurde. Sie ist heute ein bedeutendes Kulturzentrum und bietet um 14 Uhr eine Führung durch ihre historischen Hallen. Die gut erhaltene barocke Abteikirche und die Möller-Orgel aus dem Jahr 1738 sind ein Anziehungspunkt für Musikliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen.
Ein weiteres besonderes Denkmal ist das Vierständer-Hallenfachwerkhaus in Löwendorf, das nach umfassender Restaurierung seine Türen von 12 bis 18 Uhr für Besucher öffnet. Hier können Gäste die historische Architektur sowie die Arbeit der ansässigen Schäferei kennenlernen, die sich der Zucht gefährdeter Tierrassen verschrieben hat.
In Warburg lockt der Jüdische Friedhof mit einer besonderen historischen Bedeutung. Der 1820 angelegte Friedhof erzählt die bewegte Geschichte der jüdischen Gemeinde in der Region und ist von 11 bis 18 Uhr zugänglich. Zudem wird im Haus Böttrich in der Warburger Altstadt ein Rundgang durch das historische Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert angeboten, das in eindrucksvoller Weise das Leben der damaligen Bürgerschaft widerspiegelt.
Für Technikinteressierte gibt es einen Besuch im mechanischen Stellwerk in Bad Driburg, das von 13 bis 17 Uhr geöffnet ist. Die restaurierte Anlage, die von 1911 bis 2008 in Betrieb war, zeigt, wie der Zugverkehr über fast ein Jahrhundert hinweg gesteuert wurde.
Im Archäologiepark der Huxarium Gartenpark gGmbH in Höxter führt ein Archäologenteam seit der Landesgartenschau 2023 Ausgrabungen an einem mittelalterlichen Steinkeller durch. Dieser Keller könnte einst einem Metzger gehört haben, wie zahlreiche gefundene Tierknochen – darunter ein Viertel eines Rinds – vermuten lassen. Der Keller war Teil der Stadt Corvey, die im Jahr 1265 von den Bürgern Höxters und dem Bischof von Paderborn zerstört wurde. Da Stadtwüstungen dieser Art selten sind, ist die Fundstätte von besonderem wissenschaftlichem Interesse. Führungen werden um 14 und 16 Uhr angeboten und dauern 90 Minuten.
Abgerundet wird das Programm von Führungen und Sonderveranstaltungen, die an vielen Orten angeboten werden. In Nieheim wird in der optischen Telegrafenstation ein umfassendes Programm mit Führungen zur Telegrafiegeschichte Preußens geboten. Besucher können sich ab 11 Uhr auf historische Uniformen, Vorführungen und ein musikalisches Rahmenprogramm freuen.
Der „Tag des offenen Denkmals“ bietet die einmalige Chance, Geschichte zum Anfassen zu erleben und die kulturelle Vielfalt der Region Höxter hautnah zu entdecken. Viele der Veranstaltungen sind kostenlos, was den Tag zu einem beliebten Ausflugsziel für die ganze Familie macht.
Foto: Huxarium Gartenpark Höxter