Kaierde (red). Die 2021 abgestimmte Sperrung des Qualitätswanderweges Ith-Hils-Weg im Bereich unter dem Idtberg wurde nach einer erneuten Zustandserfassung in Abstimmung mit der dem Flecken Delligsen, dem Heimatverein Kaierde und den Verantwortlichen des Qualitätswanderweges bis auf Weiteres verlängert. Die Umleitung ist nur unwesentlich länger und verläuft ebenfalls landschaftlich schön durch das Dornbachtal.
Im eigentlichen Wegeverlauf entlang des Waldrandes stehenden labile, absterbende und abgestorbene Bäume, die jederzeit umstürzen können oder aus denen Starkäste und Kronenteile herausbrechen können. Dass Totholz ein ganz natürlicher Bestandteil eines vitalen Waldes ist, wissen die Forstleute.
Doch die Masse nimmt in manchen Bereichen überhand: „Abbrechende Äste und sogar umstürzende Bäume zählen zwar grundsätzlichen zu den waldtypischen Gefahren, mit denen Waldbesucher rechnen müssen. In diesem Bereich ist das Ausmaß jedoch viel höher als sonst in unseren Wäldern. Somit vereinbarten wir die Sperrung des Abschnitts mit den Nutzern und den Verantwortlichen für den Qualitätswanderweg. Es bestand die Hoffnung, dass die vitalitätsgeschwächten Bäume von selbst zusammenbrechen. Anschließend sollte der Weg nach erneuter Beurteilung wieder genutzt werden“, erklärt Dr. Christine Knust, Leiterin des Forstamtes Grünenplan.
Zwar sind seit der ersten Sperrung bereits viele Bäume und Baumteile zu Boden gegangen und liegen auf dem Weg oder im unmittelbaren Randbereich. Zur Vorbereitung des Wiedervorlagetermins hat das Forstamt jedoch den Zustand erfasst und festgestellt, dass entlang des Wanderweges 243 Bäume geschädigt sind: ca. 60 Bäume haben an mehr als 10 % der Krone Dürreerscheinungen, 83 Bäume, deren Kronen bereits mehr als 60 % sind sowie weitere 100 Bäume, die abgestorben sind, aber noch stehen.
„Nach wie vor finden wir an dem Wegeabschnitt ein immenses Schadpotenzial vor. Somit sind wir gezwungen, die Sperrung aufrechtzuerhalten“, erklärt Dr. Knust weiter. Da der Wald in diesem Bereich ein ausgewiesener Naturwald ist, der sich ohne menschliche Eingriffe eigendynamisch entwickeln soll, kommt eine Fällung der Bäume nicht infrage. Inzwischen wäre es auch viel zu gefährlich, die abgestorbenen Bäume mit der Motorsäge zu bearbeiten, da die so morsch und instabil sind, dass die Forstwirte erheblichen Gefahren ausgesetzt wären. Aus diesen Gründen muss der Wegeabschnitt bis auf Weiteres gesperrt bleiben.
Unvorhersehbare Gefahren
Eine erneute Prüfung wird nach einer Wartezeit von drei Jahren stattfinden, um anschließend beurteilen zu können, ob die Begehbarkeit dieses Wegeabschnittes verantwortet werden kann. Bis der Ith-Hills-Weg wieder genutzt werden kann, müssen die Waldbesuchenden die Umleitung über das Dornbachtal nutzen.
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