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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Höxter/Blomberg (red). Das Lavendelfeld des ehemaligen Höxteraner Gartenschauparks ist umgezogen. Das beliebte lilafarbene Meer, in dem vergangenen Sommer unzählige Fotos und Selfies geschossen wurden, wurde „umgesiedelt“ und wird an anderer Stelle weiterblühen. Der Großteil der Lavendelpflanzen aus dem Weserbogen wurde umgesetzt auf eine stadteigene Fläche angrenzend an den Höxteraner Campingplatz.  Ein kleinerer Teil verblieb im Archäologiepark und wird dort im Bereich des früheren Erdbeerfelds ebenfalls einen Hauch von Mittelmeer verbreiten.

Das große Feld hat seinen neuen Platz im Brückfeld gleich am Weg nach Boffzen bekommen. Damit bleibt Höxters kleine Provence an der Weser, nur ein Stück flussaufwärts. Zur Lavendelblüte im Hochsommer soll der Lavendel erneut und dauerhaft zur Attraktion für Einheimische und Touristen werden. Der Weserradweg führt direkt daran vorbei und über die Fürstenberger Straße ist das Lavendelfeld auch mit dem Auto gut zu erreichen. So wird der Lavendel wie schon die Alltagsmenschen ein Hingucker werden, der Touristen veranlasst, einen Stopp in Höxter einzulegen. 

Zuständig für die Umpflanz-Aktion war das lippische Lohnunternehmen Hollmeier. Der Familienbetrieb aus Blomberg hat gleich vier Maschinen gebaut, um den Umzug eines ganzen Feldes bewerkstelligen zu könne. „Das ist auch für uns ein großes Experiment, obwohl wir uns schon seit Jahren mit der Kultivierung von Lavendel beschäftigen“, sagt Gerhard Hollmeier. Schon im Herbst funktionierten die findigen Lavendelprofis einen Mähbalken um, um die fast 60.000 kleinen mediterranen Büsche fachmännischer auf einen Schlag zurückschneiden zu können.

„Im Winter haben wir dann an einer Maschine getüftelt, mit der wir die Lavendelpflanzen samt Wurzelballen ausmachen können“, erzählt Hollmeier, der mit seinen Söhnen Jendrik und Hannes zusammenarbeitete. Die Drei rüsteten dazu einen alten Kartoffelroder um. Zum Aufsammeln des Lavendels diente ein Rübenernter. Auch für die Pflanzung auf mehr als einem Hektar Fläche wurde von dem einfallsreichen Blomberger Trio eine völlig neue Maschine konstruiert, die auf einem alten Grubber basiert. Das Gerät zieht in nur einem Arbeitsschritt die Pflanzreihen und verschließt sie auch wieder mit Erde. Oben drauf sitzen zwei Männer – der eine wirft die Pflanzen von der Ladefläche durch ein Rohr in die Furche, der andere stampft sie fest. Die GPS-Steuerung des Traktors sorgt für schnurgerade und zentimetergenau voneinander entfernte Reihen. 

Es geht zwar nur im Schritttempo voran, aber dennoch ist die große Menge Lavendel binnen weniger Tage umgesetzt – was mit Spaten und Handarbeit kaum zu bewerkstelligen gewesen wäre. Hollmeier hatte im vergangenen Jahr auch das Lavendelfeld zur Landesgartenschau angelegt und gepflegt und auch das Blühlabyrinth in Eichel-Form auf der Landesgartenschau geschaffen.

Jetzt hoffen alle Beteiligten, dass der Lavendel gut angeht und schon dieses Jahr wieder prächtig blüht. Der Huxarium Gartenpark hat extra Pakete für Busgruppen aufgelegt, um Lavendel-Touristen anschließend in die Innenstadt zu bringen. Zum Beispiel wird ein Besuch am Lavendelfeld im Brückfeld kombiniert mit einer Alltagsmenschenführung und Kaffee/Kuchen oder Mittagessen. Auch die Kaufmannschaft ist eingebunden und wird passende Aktionen in den Lavendel-Wochen von Mitte Juni bis Ende Juli starten.

Wer sich noch original Gartenschau-Lavendel für den heimischen Garten sichern möchte, bekommt noch einmal eine Chance dazu: Nicht benötigte Lavendelpflanzen werden an der Kasse des Archäologieparks im Huxarium zum Verkauf angeboten. Der Preis beträgt wie zuletzt beim Höxteraner Frühling 5 Euro pro Stück (Zahlung mit EC- oder Kreditkarte). Interessenten können also bequem mit dem Auto zum Weserbalkon fahren und die Pflanzen direkt in den Kofferraum laden.

Foto: Huxarium Gartenpark Höxter/Claudia Warneke 

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