Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten Fankurve
Anzeige
Anzeige

Höxter (red). Sie haben längst eine Vorhut geschickt, die bekannten Alltagsmenschen vom Lechnerhof, die Mitte März Einzug in Höxter halten werden: Auf einem Balkon in der Bachstraße stehen schon jetzt zwei Lechner-Skulpturen und ziehen alle Blicke auf sich. Seit September 2022 hat das Ehepaar Westermann „standhafte“ Untermieter: Konrad und Klara, so heißen die Herrschaften - echten Menschen zum Verwechseln ähnlich, aber aus Beton.

„Die Bachmanns“ haben „die Westermanns“ ihre beiden besonderen Mitbewohner genannt. „Weil sie die Bachstraße und die Weser immer im Blick haben“, erklärt Doris Westermann. Auf die Idee mit den Alltagsmenschen kamen sie und ihr Mann bei einem Besuch 2021 in Celle. Dort waren die Lechner-Figuren damals bei einer ähnlich großen Wanderausstellung wie dieses Jahr in Höxter zu sehen. Besonders eine Gruppe auf einem roten Sofa hatte es ihnen damals angetan. „Ich habe mich dazugesetzt und wir haben Fotos gemacht, so wie unzählige andere Leute an dem Tag“, erzählt Wolf Westermann.

Westermanns waren so fasziniert von den Alltagsmenschen, dass sie beschlossen, sich welche nach Hause zu holen. „Den Balkon nutzen wir ohnehin kaum, weil die Terrasse mit Zugang zum Garten näher liegt. Deswegen bot sich der Platz an.“ Ein Jahr sollte es dauern, ehe Konrad und Klara zu Wolf und Doris Westermann kamen. „Wir wollten was völlig Unspektakuläres. Die Figuren sollten einfach nur in die Gegend schauen und nicht etwa Ähnlichkeit mit uns haben.“

Die beiden Höxteraner fuhren sogar nach Witten ins Atelier von Christel und Laura Lechner, um vor Ort die Geschöpfte in Auftrag zu geben und deren Gestaltung zu besprechen. „Wir wurden dort sehr nett empfangen und haben mit Christel Lechner schließlich Stellproben gemacht, um die Arm- und Kopfhaltung der Figuren festzulegen“, erinnert sich Wolf Westermann. Erste Entwürfe und Farbkarten für die dezente Bemalung wurden zwischen Witten und Höxter hin- und hergeschickt. Dann war es endlich so weit: Die Lechnerfiguren wurden angeliefert – in voller Lebensgröße.

Gar nicht so leicht war es, die 130 Kilogramm schweren Kolosse durchs Treppenhaus nach oben zu bugsieren. „Drei starke Männer haben die Bachmanns hochgehievt.“ Nachdem das wetterfeste Duo im Dauer-Sommer-Outfit seinen neuen Stammplatz auf Westermanns Balkon eingenommen hatte, gab es eine kleine Einweihungsfeier. „Zunächst hat der Anlass Verwirrung gestiftet“, sagt Doris Westermann schmunzelnd. So jagten Westermanns ihrem Umfeld einen Schreck ein, als sie zur Vorstellung der „neuen Nachbarn“ einluden – und damit offenbar den Eindruck erweckten, das Haus anderen Bewohnern überlassen zu wollen. Unten im Garten wurde mit Sekt angestoßen, während Doris Westermann oben die Figuren feierlich von der Bettlaken-Hülle befreite.

 Es war also nur ein Zufall, dass Konrad und Klara rechtzeitig zur Landesgartenschau ihren luftigen Logenplatz eingenommen hatten. Und doch wurden sie unversehens zur vielfotografierten Besucherattraktion. „Manche Leute, die durch die Unterführung von der Weserpromenade kamen, blieben verdutzt stehen, musterten eine Weile die regungslosen Gestalten, um dann Fotos zu machen“, berichtet Wolf Westermann. Schließlich sehen die Lechner-Figuren echten Menschen zum Verwechseln ähnlich. So manches nette Gespräch habe sich daraus ergeben. „Wir haben nebenbei auch Radfahrern den Weg erklärt und Leuten Tipps gegeben, wo man in Höxter gut essen gehen kann“, berichtet der Höxteraner, der gemeinsam mit seiner Ehefrau und vielen Gästen die LGS selbst sehr genossen hat.

Überhaupt sorgen die ausgesprochen ruhigen Beton-Leute auf Westermanns Balkon ab und zu für Erheiterung. Einmal wurde Doris Westermann bei der Gartenarbeit von einer älteren Dame angesprochen: „Sie beschwerte sich, dass sie die beiden da oben schon so oft gegrüßt habe - und nie hätten sie zurückgegrüßt. Aber da müsse man sich in Höxter ja nichts dabei denken.“ Ein anderes Mal zeigte sich ein Besucher der Westermanns beim Empfang an der Haustür völlig verwirrt: „Ich wart doch eben noch auf dem Balkon - wie könnt ihr so schnell hier unten sein?“

Wolf und Doris Westermann wollen ihre pflegeleichten Untermieter („Ab und zu muss man mal Vogeldreck abwaschen“) jedenfalls nicht mehr missen. Und sie freuen sich sehr, dass Klara und Konrad in diesem Jahr Verstärkung von 50 weiteren Lechnerfiguren bekommen, die von Mitte März bis Ende Oktober Höxter bevölkern. „Ich finde die Idee richtig gut, die passen super in eine historische Stadt wie Höxter“, sagen die erklärten Alltagsmenschen-Fans. Das Tolle an den Figuren sei, dass sie so lebensnah gestaltet seien. „Es sind keine Witzfiguren, sondern eben ganz alltägliche und liebenswerte Zeitgenossen“, findet Doris Westermann.

Von Mitte März bis Ende Oktober werden insgesamt 50 Alltagsmenschen Höxter bevölkern. Für die Lechner-Skulpturen wurde eigens ein Rundgang mit Startpunkt am Berliner Platz konzipiert. Die „Neubürger auf Zeit“ sind beispielsweise in der Fußgängerzone und an der Weserpromenade, vereinzelte aber auch am Gänsemarkt, in Bahnhofsnähe, in der Judengasse oder am historischen Rathaus anzutreffen. Die Tour führt natürlich auch am Haus der Westermanns mit Klara und Konrad auf dem Balkon vorbei. 

Die große Open-Air-Ausstellung ist frei und kostenlos zugänglich.  Auf Wunsch können Führungen für Gruppen gebucht werden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.oder Telefon 05271/962-4043).

Foto: Stadt Höxter

Anzeige
Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/win/eckfeld/Symrise_Premium_2024_03_04.gif#joomlaImage://local-images/win/eckfeld/Symrise_Premium_2024_03_04.gif?width=295&height=255