Holzminden (zir). Der Bedarf an Fachkräften im Erziehungsbereich ist in Deutschland auf einem Hoch. Rund 384.000 Kitaplätze fehlen nach einer im Jahr 2022 durchgeführten Studie der Bertelsmann-Stiftung in Deutschland. Die Anzahl an Absolventen ist jedoch ebenfalls auf einem Hoch und wirkt den fehlenden Plätzen entgegen. Das Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter möchte dennoch „eine Schippe drauflegen“ und startete am 13. Februar einen Workshop mit Einrichtungen und Trägern aus der Region Holzminden in der Georg-von-Langen-Schule Holzminden. „Der Grund, warum viele Interessenten bei der Bewerbung um einen Erzieherberuf abgelehnt werden, ist meist deren fehlende Qualifikation. Neben der generell geringen Bewerberzahl stellt dies eines der Hauptprobleme dar“, erzählt Professorin Alexandra Engel vom Zukunftszentrum Höxter-Holzminden an der HAWK. „Um diesen entgegenzuwirken, müssen wir eine Imagekampagne starten und möglichst viel Aufklärung betreiben“, heißt es weiter.
In Kooperation mit dem Landkreis Holzminden und dem Zukunftszentrum Holzminden-Höxter bietet das Innovationsnetzwerk den verschiedenen Einrichtungen und Trägern deshalb die Möglichkeit, sich auf der Website, dem Social-Media-Kanal sowie der Jobbörse des Netzwerks zu präsentieren. „Es ist ein persönliches Anliegen meinerseits, dass wir den Einrichtungen unter die Arme greifen“ erklärt erste Kreisrätin Sarah Humburg. „Wir müssen was leisten, deshalb braucht es nicht mehr, als Ihr Engagement, um in der Region was bewirken zu können“, so Humburg weiter. Die Kosten, so heißt es weiter, werden vom Landkreis übernommen. „Bereits mit der Superhelden-Kampagne, wo sich Branchen aus den Landkreisen Höxter und Holzminden präsentierten, aber auch Auszubildende von ihren eigenen Erfahrungen berichten, konnten wir viele Erfolge aufweisen“, so Imke Müller-Stauch, Netzwerkmanagerin des Innovationsnetzwerkes. „Solch eine Kampagne soll nun für den Bereich der Erziehungsberufe entstehen“, heißt es weiter.
So wie eine Art Marketingagentur möchte das Innovationsnetzwerk die Einrichtungen und Träger unterstützen. Mittels drei verschiedenen Workshop-Stationen wurden die Besucher aufgeklärt, wie sie ihre Einrichtung am besten repräsentieren können und worauf es dabei ankommt. Dabei gehen die ersten beiden Stationen jeweils der Frage nach „Welche Botschaft soll die Kampagne senden?“ und „Welche Inhalte sollen transportiert werden?“. An der dritten Station sollen die Besucher selbst mittels Videos erklären, was den Beruf als Erzieher so besonders macht oder welche gesellschaftliche Relevanz dieser hat. Die dabei entstandenen Videos dienen für den Start der Kampagne. „Und sollten Sie jemals Hilfe brauchen, wenn Sie beispielsweise ein kleines Imagevideo erstellen wollen, aber nicht wissen, worauf es ankommt, dann organisieren wir auch gerne hierfür wieder einen Workshop“, verspricht Müller-Stauch. Spätestens ab März soll die Kampagne ihren Anfang finden.
Über das Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter:
Das „Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter“ ist ein Kooperationsverbund der Wirtschaftsvereine „Weserpulsar e.V.“ und der „Wirtschaftsinitiative im Kreis Höxter e.V.“. Wie aus dem Namen hervorgeht, schafft der Kooperationsverbund ein Netzwerk zwischen den verschiedenen kleinen, mittleren und großen Unternehmen aus dem Gebiet Holzminden und Höxter. Mithilfe des Netzwerkes soll wirtschaftliche Innovation für die Region geschaffen werden.
Fotos: zir