Holzminden (red). Am 27. Dezember ab 9.30 Uhr lädt der NABU Holzminden wieder alle, die sich nach den Feiertagen Bewegung an frischer Luft verschaffen möchten, zum traditionellen „Weiden schneiteln“ nach Weihnachten ein. Treffpunkt ist am Sportplatz in Golmbach, die Weiden stehen direkt am Forstbach. Wer später dazu kommen möchte, folgt dem Klang der Motorsägen ein Stück bachaufwärts. Kopfweiden entstanden, um das schnellwüchsige Weidenholz zum Flechten von Körben, Möbeln und Zäunen, für Gerätestiele oder als Brennholz zu nutzen - je nachdem, in welchem Zeitraum die auf dem „Kopf“ nachwachsenden Äste wieder abgesägt wurden.
Durch ihren hohen Totholzanteil sind Kopfweiden ein wertvoller Lebensraum, insbesondere für Insekten. Weit über 100 Käferarten wurden schon in alten Weiden nachgewiesen. Vögel und kleine Säugetiere, wie Siebenschläfer und Fledermäuse, bewohnen die Höhlen, die durch das Schneiteln schnell entstehen. Nachdem das Weidenholz nicht mehr genutzt wurde, verschwanden viele Kopfweiden aus der Landschaft, weil sie gefällt wurden oder unter der Last ihrer Äste auseinander brachen. Der NABU pflegt seit Jahrzehnten an mehreren Orten im Landkreis regelmäßig einige Kopfweiden. Helfende Hände sind dabei immer willkommen! Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nach Möglichkeit Astschere, Forke oder Harke und auf jeden Fall Arbeitshandschuhe mitbringen. Die Leitung übernimmt Stefan Koch (0162 918 4337).
Foto: Tanja Frischgesell