Eschershausen (red). Lautlos gleitet ein Modelldrachen (Hängegleiter) durch die Aula des Wilhelm-Raabe-Schulzentrums in Eschershausen. „Der fliegt ja wirklich!“, ruft ein Schüler voller Begeisterung. Die „Flugpioniere“ der HRS Escherhsausen, die am Flugprojekt des Techniklehrers Herrn Maretzke teilnehmen, können es kaum erwarten das Flugmodell aus Aluminium und Stoff gleich nochmal von der Empore der Aula starten zu lassen.
Sie haben sich vor zwei Monaten für die Teilnahme an dem Handwerkswettbewerb „MACH WAS!“ beworben und kurz nach den Herbstferien die Zusage erhalten. Nun haben sie bis April Zeit, um ihr Projekt Umzusetzen: Den Bau von Modelldrachen im Maßstab 1:5. Ihr Lehrer, der vor nunmehr zwanzig Jahren den Beruf des Fluggerätemechanikers erlernt hat, bereitete den Prototypen vor, der nun von den Schülerinnen und Schülern fleißig ausprobiert wird. „Dann müssen sie aber selbst ran!“, erklärt der Pädagoge und holt zwei Maßbänder hervor, mit welchen die Jugendlichen anschließend den original Drachen vermessen, um diesen maßstabsgerecht nachbauen zu können. Auch Herr Krogmann von der Handwerkskammer Hildesheim ist extra zum Start des Projektes nach Eschershausen gekommen und ist von dem Flugprojekt der HRS begeistert. Er erläutert, dass die Firma Würth in Kooperation mit allen Handwerkskammern in Deutschland den Handwerkswettbewerb „MACH WAS!“ durchführt. Die teilnehmenden Schulen erhalten dann 1000,- € und knapp fünf Monate Zeit für die Umsetzung ihrer Projektideen. Die Firma Promet aus Eschershausen unterstützt die Nachwuchsflieger der HRS bei der Umsetzung und hilft bei der Beschaffung der Baumaterialien. „Bauen müssen sie dann aber selbst.“, erklärt Maretzke, während die Schülerinnen und Schüler fleißig skizzieren, messen und umrechnen. Viele wichtige Grundlagen der Metallverarbeitung werden die Jugendlichen im Rahmen des Projektes erlernen, wie z.B. das Anreißen, Körnern, Bohren und Gewinde Schneiden. „Und wenn das Projekt erfolgreich umgesetzt ist, können die Schülerinnen und Schüler sogar einen Preis gewinnen, den sie bei der Preisverleihung im Juni 2024 erhalten.“, ergänzt Herr Krogmann. Doch egal ob die hoch motivierten Teilnehmer:innen des Flugprojektes den Preis erhalten oder nicht: Die Erfahrung einen eigenen Hängegleiter gebaut zu haben, der richtig fliegt und diesen anschließend mit nach Hause nehmen zu können, ist vermutlich eh die größte Belohnung.
Foto: HRS Eschershausen