Höxter (red). Ein Erfolg hat viele Mütter und Väter. So war es auch in Corvey, als die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus anlässlich des 1200-jährigen Bestehens der ehemaligen Benediktinerabtei ein hochkarätiges Festprogramm zu Ehren des Weltdenkmals und Glaubensortes am Weserstrand realisierte. „Es war ein würdiges Jubiläumsjahr“, zogen Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Kirchenvorstand Josef Kowalski jetzt Bilanz.
Eingerahmt von zwei Glanzlichtern, dem feierlichen Auftakt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 25. September 2022 und dem ARD-Fernsehgottesdienst mit Hunderttausenden Zuschauern an Allerheiligen 2023, hat ein hochkarätiges Veranstaltungsprogramm das 1200-jährige Corvey in seiner Geschichte und seiner Bedeutung, aber auch in seiner unvergänglichen geistlichen Strahlkraft zum Leuchten gebracht. Liturgische Feierlichkeiten wie die Ansgar-Vesper mit der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus oder das von Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck zelebrierte Vitus-Festhochamt mit Prozession und Pfarrfest, die elfteilige „Zeitreise“-Vortragsreihe mit hochkarätigen Referenten und großem Stammpublikum, der Ordenstag mit 130 Ordensleuten und nicht zuletzt das grandios erfolgreiche Kirchenkabarett bescherten dem Weltkulturerbe Corvey viel Aufmerksamkeit.
Mit dem Erbe Corveys die Zukunft gestalten
Pfarrdechant Krismanek und Kirchenvorstand Josef Kowalski blicken mit großer Freude auf all diese Programmpunkte zurück und zogen ihr Jubiläums-Fazit jetzt ganz bewusst im Kreise derer, die an dem großartigen Erfolg beteiligt waren und denen sie ausdrücklich für ihr beherztes und engagiertes Mittun danken wollten: den Haupt- und Ehrenamtlichen des Pastoralverbundes, dem Jubiläums-Lenkungskreis, der 26-mal getagt hat, dem wissenschaftlichen Corvey-Kompetenzteam der Kirchengemeinde und dem herzoglichen Haus von Ratibor.
Sie alle versammelten sich zunächst in der ehemaligen Abteikirche zu einer Andacht – bestärkt vom Anblick der angestrahlten Doppelturmfassade des karolingischen Westwerks. Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek brachte vor den etwa 60 Teilnehmenden zum Ausdruck, welch lebensgestaltende Kraft die Hoffnungsbotschaft Christi im Menschen seit jeher freisetzen kann und will. Sie tat dies in der klösterlichen Gemeinschaft der Benediktinerabtei am Weserstand, betonte der Geistliche. Wer dieses Erbe Corveys annehme, könne auch jetzt Gegenwart und Zukunft gestalten.
Respekt und Anerkennung für Pfarrdechant Krismanek
Der Geist dieser mobilisierenden Kraft des Evangeliums habe auch das Jubiläumsjahr geprägt. Corvey habe sich, so der Pfarrdechant, von seiner besten Seite gezeigt („belissima figura“) und Standards gesetzt. In seinen Dank schloss er auch das Erzbistum Paderborn, Projektbeteiligte wie das Team des Netzwerks Klosterlandschaft OWL, den Förderverein für das karolingische Westwerk und nicht zuletzt auch die Sponsoren ein. Ganz besonders richtete der Pfarrdechant den Scheinwerfer auf die vielen Ehrenamtlichen, die im liturgischen Dienst, bei der Programmgestaltung und auf anderen Einsatzgebieten zum Gelingen des Jubiläums beigetragen haben.
Zu diesen ehrenamtlich Aktiven gehört auch der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Josef Kowalski. Ihn würdigte Pfarrdechant Krismanek als Botschafter Corveys, der die Herzen der Menschen auch durch die Kraft seiner Worte gewinne für die geistliche Substanz dieses charismatischen Glaubensortes.
Die Verdienste des Pfarrdechanten stellte Brigadegeneral a.D. Josef Kowalski beim anschließenden Empfang im Schlossrestaurant in den Mittelpunkt. Hans-Bernd Krismanek habe im Zentrum der umfassenden Planungen des Jubiläumsjahres gestanden. Für seine „hervorragende Organisation und vor allem für seine kooperative, persönlich zugewandte und alle Projekt-Beteiligten einbindende Führung“ gebühre ihm Respekt, Dank und hohe Anerkennung.
Festschrift in Planung
Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr sei es jetzt aber nicht an der Zeit, die Hände in den Schoß zu legen. Ganz im Gegenteil. „Die Arbeit fängt erst an.“ Das Jubiläum gebe Rückenwind für bevorstehende Aufgaben wie die operative Inbetriebnahme der Glaswand zwischen Westwerk und Abteikirche für eine Filmprojektion zur Klostergeschichte Corveys sowie für den Start der unter der Ägide von Professor Dr. Christoph Stiegemann neu konzipierten Dauerausstellung mit Exponaten der Kirchengemeinde in den Räumen des Schlosses. „Außerdem wollen wir eine Festschrift zum Jubiläum herausgeben, die Corvey in seiner Substanz und Seele erlebbar macht.“ Erscheinen soll das Buch möglichst am 21. Juni. Das ist erneut ein besonderer Tag, weil dann die Welterbeanerkennung Corveys genau zehn Jahre zurückliegt.
Corvey als E-Ladesäule für Gottvertrauen
Das Jubiläum habe das Weserkloster als Leuchtfeuer des Glaubens neu entfacht, so Josef Kowalski. Die Flamme gelte es nun am Brennen zu halten – erstrecht in einer für beide großen Kirchen schwierigen Zeit. „Wir alle müssen in den Bereichen, zu denen wir Zugang haben, versuchen, die Kirche als Eckpfeiler der Gesellschaft zu halten.“ Um das nötige Gottvertrauen immer neu aufzutanken, gebe es eine kostenfreie E-Ladesäule: Corvey!
Um dieses Corvey haben sich im Festjahr viele Menschen verdient gemacht. An das Jubiläum erinnern die Merchandising-Artikel von der Kaffeetasse bis zur Taschenlampe, die bei dem Empfang zum Jubiläumsabschluss als Dank der Kirchengemeinde allen Teilnehmern überreicht wurden.
Foto: Pastoralverbund Corvey