Holzminden (red). Die Veranstaltungsreihe der HAWK in Holzminden „Wärmewende ohne Heizungshammer“ ist erfolgreich gestartet: Interessierte Zuhörer*innen informierten sich vor Ort in der Hochschule oder im virtuellen Livestream darüber, wie Wohngebäude bezahlbar auf erneuerbare Energien umgestellt werden können. Weitere Termine zu einzelnen Fallbeispielen sind in Planung.
Studierende der Bereiche Bauen und Immobilienwirtschaft boten eine allgemeine Einführung in die Notwendigkeit und Ausprägung der Wärmewende und zeigten auf, wie Hauseigentümer*innen diese in Schritten mit beschränkten Kosten umsetzen können. Emil Junghöfer stellte einen Dekarbonisierungspfad für den Landkreis Holzminden vor, Ruven Stünkel thematisierte die GEG-Novelle und zählte Fördermöglichkeiten auf, Adrian Geller widmete sich der Frage, welche Möglichkeiten zur Sanierung verbleiben und Jost Henkenius gab einen Überblick über die Lebenszykluskosten von Wohngebäuden. Tanja Mehring, wissenschaftliche Mitarbeiterin, berichtete aus der Forschung und Wolfgang von Werder, Initiator der Veranstaltung und langjähriger Angehöriger des HAWK-Lehrkörpers, sprach zum individuellen Sanierungsfahrplan.
„Es wird darauf ankommen, rechtzeitig mit der Wärmewende zu beginnen, um nicht ‚kurz vor Toresschluss‘ im Jahr 2040 alles auf einmal machen zu müssen oder festzustellen, dass der Immobilienwert auf null gesunken ist“, so Wolfgang von Werder. „Im Regelfall kann schon mit einer kleinen Sofortmaßnahme zu beschränkten Kosten und mit staatlichen Fördermitteln etwa die Hälfte der klimaschädlichen Emissionen vermieden werden.“
Wer sich die Vorträge im Nachgang anschauen möchte, findet die Präsentationsfolien unter www.hawk.de/m/waermewende. Dort werden auch die Folgeveranstaltungen angekündigt, die jeweils einen typischen Fall einer energetischen Sanierung behandeln werden. Gestartet werden soll mit kleinen Wohnhäusern, die zwischen 1949 und 1968 erbaut wurden. „Da jedes Gebäude einzeln zu betrachten ist, können wir in unseren Veranstaltungen nur beispielhaft das Vorgehen erläutern, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Sanierungsstände“, erklärt Wolfgang von Werder. „Die Vortragsreihe kann einen individuellen Sanierungsfahrplan, den wir Hauseigentümer*innen empfehlen, nicht ersetzen. Unser Ziel ist es, Betroffenen Informationen zu vermitteln, die sie für ihr weiteres Vorgehen nutzen können. Dass dabei auch unsere Studierenden zum Einsatz kommen, zeigt, dass sie an der HAWK dazu ausgebildet werden, solche Sanierungsfahrpläne in ihrem späteren Berufsleben anbieten zu können. Da uns dieses Thema in den kommenden Jahrzehnten begleiten wird, ist das energieeffiziente und nachhaltige Bauen eine Branche mit Zukunft.“
Für Fragen und weitere Informationen steht Wolfgang von Werder zur Verfügung (E-Mail:
Foto: HAWK.