Bevern (red). Mit der Klaviersonate op.106 von Ludwig van Beethoven, besser bekannt als Hammerklaviersonate, und den Goldbergvariationen von Johann Sebastian Bach
bringt der aus Kanada stammende Pianist Marc Toth am 15. Oktober auf Einladung des Freundeskreises Schloss Bevern zwei der bedeutendsten und bekanntesten Werke der Klavierliteratur zu Gehör.
Die Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op.106 gehört zu Beethovens Spätwerk und gilt als sein schwierigstes Klavierwerk. Bekannt ist sie als Hammerklaviersonate. In seinen Spätwerken wandte sich Beethoven als Bewunderer Bachs der barocken Fuge zu. Die Sonate op 106 ist ein Ausdruck der harmonischen Experimentierfreude des damals schon tauben Komponisten. Mit ihr und anderen Werken verließ Beethoven das klassische Musikverständnis seiner Zeit und ließ einige Werke als „Neue Musik“ erscheinen. Vom zeitgenössischen Publikum erhielt er dafür allerdings wenig Beifall.
Die Goldberg-Variationen gehören zu Bachs bekanntesten Werken. Ihr Erstdruck erschien 1741. Sie erhielten ihren Namen erst im Laufe des 19. Jahrhunderts nach dem Cembalisten Johann Gottlieb Goldberg, der sie dem russischen Gesandten am Dresdener Hof ,Graf Herrmann Keyserlingk, in dessen schlaflosen Nächten zur Aufheiterung vorspielen sollte. Die Goldberg-Variatonen waren als Clavierübung für Cembalo gedacht und gelten als ein Höhepunkt barocker Variationskunst.
Star des Abends ist der in Kanada geborene Pianist Marc Pierre Toth. Toth brach ein Chemieingenieurstudium ab, um sich professionell der Musik und speziell dem Klavier zu widmen. An der HMT Hannover belegte er die Solistenklasse von Einar Steen-Nokleberg, die er mit Auszeichnung abschloss. Es folgte ein Studium des Hammerflügels und der Historischen Aufführungspraxis bei Prof. Gerritt Zitterbart, ebenfalls in Hannover. Seit 2012 ist er Hauptfach-Dozent am Dr. Hochs`s Konservatorium in Frankfurt a.M. 2017 wurde er als Dozent an die Accademia del Ridotto in Stradell, Italien berufen. Seit 2019 arbeitet er auch als Haupt-Dozent für Klavier am Zentrum für Musik und Sprache in Hannover.
Marc Pierre Toth ist als Solist weltweit mit zahlreichen Orchestern aufgetreten. Seine bisher größte Herausforderung war die Erarbeitung aller 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Am 16.12.2020 spielte er bei einer Live-Übertragung in vier Kontinenten am selben Tag den gesamten Klavierzyklus in einem außergewöhnlichen Marathon-Konzert. Marc Toth ist nach 2010 und 2017 zum dritten Mal in Bevern.
Das Konzert findet am 15. Oktober um 17.00 Uhr in der Schlosskapelle des Schlosses Bevern statt. Der Eintritt kostet 18 €, ermäßigt 15 €. Reservierungen können über
Foto: Marc Toth