Fürstenberg (red). Dr. Bernd Maether vom Berliner Verein „Königliche Tafelfreuden e. V.“ unternimmt am 25. August im Museum Schloss Fürstenberg eine appetitanregende Tour durch die Gärten und an die Tafeln des preußischen Königshauses. Dabei zeigt er, wie die höfischen Vorlieben für edle Gemüse und teure Südfrüchte auch die Porzellankunst inspirierten. Beginn des Themenabends ist 18 Uhr.
Der Historiker und Autor Dr. Bernd Maether ist Experte für preußische Geschichte und königliche Tafelkultur. An diesem Abend nimmt er die Gäste mit in eine Zeit, in der frisches Obst und Gemüse rund ums Jahr nichts Selbstverständliches waren. In den Nutzgärten der königlichen Schlösser wurden ganzjährig und mit viel Aufwand Obst und Gemüse für die Versorgung der Hofküche kultiviert. Neben einheimischen Sorten fokussierten sich die Hofgärtner auf den Anbau exotischer Früchte wie Ananas, Bananen, Melonen, Orangen und Zitronen in den Orangerien und Treibhäusern. Die luxuriösen Südfrüchte waren nicht nur Zierde des Gartens, sondern auch dekorativer Tafelschmuck – und Statussymbole. Auch die Lustgärten wurden zum Anbau verschiedenster Obst-, Gemüse- und Kräutersorten genutzt. Obstvariationen waren fester Bestandteil der königlichen Tafel. Friedrich der Große wünschte in den Räumen seiner Schlösser stets frisch gefüllte Obstschalen auf den Tischen, von denen sich der König bediente. So waren die Trauben der über 100 Weinstöcke auf den berühmten Terrassen von Sanssouci, die ursprünglich aus Italien, Portugal und Frankreich kamen, wie die dort gleichfalls geernteten Kirschen, Feigen, Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen nur für die königliche Tafel bestimmt.
Der Einlass ist ab 17:45 Uhr. Ein Ticket kostet 5 Euro. Eine Platzreservierung per E-Mail an
Der Themenabend ist Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung „Lustgarten. Porzellan und Gartenkunst“ im Museum Schloss Fürstenberg. Die Ausstellung kann bis zum 22. Oktober 2023 besichtigt werden. Die Besucher*innen erwarten kostbare Porzellane, die teilweise erstmals öffentlich zu sehen sind, in einer individuellen und liebevollen Szenografie. Illustratorin Marei Schweitzer verwandelte die Ausstellungsräume mit Scherenschnitten, Lichteffekten, einem Trickfilm und ihrer unverwechselbaren Handschrift in verzaubernde Gartenräume. Gezeigt werden vor allem Porzellane des 18. Jahrhunderts u. a. aus den Manufakturen Fürstenberg, Meissen, Frankenthal, Ludwigsburg, Berlin und Höchst. Die Ausstellung verführt zu einem lustvollen Ausflug in einen imaginären Porzellangarten, in dem sich graziöse Gärtnerinnen und romantische Schäferpaare tummeln und die schönsten Porzellanblumen blühen.
Mehr Informationen: www.fuerstenberg-schloss.com.
Foto: FÜRSTENBERG